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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mischung der Geister ist, was auch die meisten Fragen, wie das Leben entsteht, zu beantworten scheint. Andererseits stellt kaum einer diese Lehre in Frage, alle übernehmen sie einfach. Du bist ganz anders aufgewach sen und stellst die Dinge in Frage, aber an deiner Stelle wäre ich vorsichtig, mit wem du deine Ideen besprichst. Du könntest damit eine Menge Leute ernsthaft gegen dich aufbringen. Ich habe mich auch oft gefragt, warum Doni die Männer erschaffen hat. Wenn es darauf ankommt, können Frauen tatsächlich für sich selbst sorgen. Ich habe mich sogar gefragt, warum sie männliche Tiere erschaffen hat. Muttertiere ziehen ihre Jungen oft allein auf, und Männchen und Weibchen verbringen, abgesehen von bestimmten Tagen im Jahr, an denen sie die Wonnen teilen, nicht viel Zeit zusammen.«
Ayla fühlte sich ermutigt, fortzufahren. »Als ich bei den Mamutoi lebte, gab es einen Mann im Löwenlager. Sein Name war Ranec, und er wohnte bei Wymez, dem Feuersteinschlä ger.«
»Ist das der, von dem Jondalar erzählt hat?«
»Ja. Wymez ging als junger Mann auf eine sehr lange Große Reise, und als er zurückkam, war er zehn Jahre älter. Wymez reiste auf die südliche Seite der Großen See, umrundete sie von Osten nach Westen. Er verband sich mit einer Frau, die er dort kennen gelernt hatte, und wollte sie und ihren Sohn mit zurück zu den Mamutoi nehmen, doch sie starb unterwegs. Aber ihr Sohn überlebte. Er erzählte, dass die Haut seiner Frau und die der Menschen ihres Volkes fast so schwarz war wie die Nacht. Sie hatte Ranec bekommen, nachdem sie sich mit Wymez ver bunden hatte. Er sagt, dass ihr Kind anders als die anderen Kinder ausgesehen habe, viel heller. Für mich war er allerdings immer noch sehr dunkel. Seine Haut war braun, fast so dunkel wie die von Renner, und sein Haar bestand aus dichten schwar zen Locken.«
»Und du glaubst, dass dieser Mann braun war, weil seine Mutter fast schwarz und sein Vater hellhäutig war? Das kann auch durch die Mischung der Geister gekommen sein«, gab Zelandoni zu bedenken.
»Möglich«, gab Ayla zu. »Die Mamutoi glaubten das auch, aber wenn alle außer Wymez dort schwarz waren, hätte es dort dann nicht viel mehr schwarze Geister geben müssen, die sich mit dem Geist von Ranecs Mutter gemischt hätten? Sie waren Gefährten und haben also auch die Wonnen geteilt.« Sie be trachtete das Baby und wandte sich dann wieder Zelandoni zu. »Es wäre spannend gewesen, wie unsere Kinder ausgesehen hätten, wenn ich mich mit Ranec vereint hätte.«
»War er es, den du beinahe zum Gefährten genommen hät test?«
Ayla lächelte. »Er hatte so fröhliche Augen und ein strahlend weißes Lächeln. Er war klug und lustig, brachte mich zum La chen, und war der beste Schnitzer, den ich kenne. Er hat mir eine ganz besondere Donii geschnitzt und ein Pferd, das genau wie Winnie aussah. Er liebte mich, und sein größter Wunsch war es, sich mit mir zu verbinden. Ich hatte noch nie einen Mann wie ihn getroffen und seither auch nicht wieder. Selbst seine Gesichtszüge waren anders. Er faszinierte mich. Wenn es Jondalar nicht gegeben hätte, hätte ich Ranec lieben können.«
»Wenn alles, was du über ihn erzählst, wahr ist, kann ich dir das nicht verübeln«, sagte die Donier grinsend. »Interessanter weise gibt es Gerüchte, dass einige dunkelhäutige Menschen in einer Höhle im Süden leben sollen, hinter den Bergen an der Küste der Großen See. Ein junger Mann und seine Mutter, heißt es. Ich wollte es nie recht glauben. Man weiß nie, wie viel Wahrheit in diesen merkwürdigen Geschichten steckt. In zwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.«
»Ranec sah Wymez trotz seiner anderen Hautfarbe und den fremdartigen Gesichtszügen sehr ähnlich. Sie waren gleich groß, hatten den gleichen Körperbau und den gleichen Gang«, sagte Ayla.
»Solche Ähnlichkeiten gibt es auch bei uns. Viele Kinder äh neln dem Gefährten ihrer Mutter, aber manche ähneln auch anderen Männern der Höhle, die ihre Mutter kaum gekannt haben dürfte.«
»Hätte es nicht während der Feste und Zeremonien zu Ehren der Mutter passieren können? Teilen bei dieser Gelegenheit nicht viele Frauen Wonnen mit Männern, die nicht ihre Gefähr ten sind?«, wandte Ayla ein.
Zelandoni schwieg eine Weile. »Ayla, deine Idee erfordert ein gründliches Nachdenken und Abwägen. Noch bin ich mir nicht im Klaren darüber, was das bedeuten würde. Wenn es wahr wäre, würde das Veränderungen nach sich ziehen, die weder du noch ich

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