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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Paar scharte, war in ständiger Bewegung. Ayla lernte so viele Menschen kennen, dass sie trotz ihres außergewöhnlich guten Gedächtnisses nicht sicher war, ob sie sich an alle würde erin nern können.
Wolf tauchte plötzlich wieder auf, gerade als sich Proleva mit dem schläfrigen Jaradal der Gruppe anschloss. Der Junge wur de munter, als er das Tier sah, und wollte, dass seine Mutter ihn absetzte. Sie weigerte sich erschrocken.
»Wolf tut ihm nichts«, sagte Ayla.
»Er geht mit Kindern sehr behutsam um, Proleva«, fügte Jon dalar hinzu. »Er ist mit den Kindern des Löwenlagers aufge wachsen, und da war ein schwacher und kränklicher Junge, um den er sich besonders gekümmert hat.«
Die sichtlich beunruhigte Mutter bückte sich, um den Jungen abzusetzen, hielt ihn aber mit einem Arm umschlungen. Ayla legte ihrerseits den Arm um das Tier, um der Frau ein wenig die Angst zu nehmen.
»Möchtest du Wolf gerne anfassen, Jaradal?«, fragte Ayla. Er nickte langsam und ernst. Sie führte seine Hand zu Wolfs Kopf.
»Das kitzelt!«, kicherte Jaradal.
»Ja, das Fell kitzelt«, sagte Ayla. »Und ihn kitzelt es auch. Er haart sich, das heißt, ihm fallen Haare aus.«
»Tut das weh?«
»Nein, es juckt nur. Und deshalb hat er es zurzeit so gern, wenn man ihn krault.«
»Warum fallen die Haare aus?«
»Weil es wärmer wird«, erklärte Ayla. »Im Winter, wenn es kalt ist, wachsen ihm viele Haare, damit ihm warm ist, aber im Sommer wird es ihm zu heiß.«
Jaradal fragte weiter: »Warum zieht er keinen Mantel an, wenn es kalt ist?«
Die Antwort kam nun aus einer anderen Richtung: »Für Wöl fe ist es schwer, Mäntel zu machen, also gibt ihnen die Mutter jeden Winter einen«, sagte Zelandoni. Sie war kurz nach Pro leva zu der Gruppe gestoßen. »Im Sommer, wenn es wärmer wird, nimmt die Mutter ihnen die Mäntel ab. Wenn Wolf sich haart, Jaradal, dann ist das Donis Art, ihm den Mantel auszu ziehen.«
Ayla staunte über die sanfte Stimme, mit der Zelandoni zu dem Jungen sprach, und über die Zärtlichkeit in ihrem Blick. Sie fragte sich, ob Zelandoni jemals Kinder gewollt hatte. Durch ihr medizinisches Wissen war die Donier sicherlich in der Lage, eine Schwangerschaft zu beenden. Tiefer gehendes Wissen war allerdings notwendig, wenn es darum ging, unter schwierigen Umständen eine Schwangerschaft anzubahnen oder eine Fehlgeburt zu verhindern. Ob sie wohl weiß, dachte Ayla, wie neues Leben beginnt oder wie sich das verhindern lässt?
Als Proleva den Jungen hochnahm, um ihn zu ihrem Wohn platz zu tragen, lief Wolf hinterher. Ayla rief ihn zurück. »Ich glaube, du solltest zu Marthonas Wohnplatz gehen, Wolf«, sagte sie und gab ihm das »Nach Hause«-Signal. Sein Zuhause war jeder Platz, an dem Ayla ihre Felle ausgebreitet hatte.
    Als sich jenseits der Wärme, die das Feuer um sich herum verbreitete, die kühle Dunkelheit über das Land legte, verließen viele Leute nach und nach den Ort des Festes. Einige, vor al lem Familien mit kleinen Kindern, zogen sich in ihre Wohn plätze zurück. Im Schatten außerhalb des Feuerscheins aber waren insbesondere junge, aber auch ältere Leute - paarweise, zum Teil auch zu mehreren - auf intimere Weise miteinander beschäftigt, manchmal redend, manchmal stumm und eng um schlungen. Es war nichts Ungewöhnliches, seinen Partner mit anderen zu teilen, und solange alle Beteiligten einverstanden waren, gab es deswegen keinen Streit.
    Ayla dachte an eine Mamutoi-Feier zu Ehren der Mutter zu rück. Wenn es sie ehrte, dass Menschen ihre Gabe der Wonnen miteinander teilten, dann wurde sie heute wahrhaft geziemend geehrt. Die Zelandonii sind von den Mamutoi gar nicht so ver schieden, dachte sie, oder von den Sharamudoi oder den Losa dunai, und sie sprechen sogar dieselbe Sprache wie die Lanza donii.
    Mehrere Männer versuchten die schöne Fremde dazu zu ver locken, das wunderbare Geschenk der Großen Mutter mit ihnen zu teilen. Ayla genoss die Aufmerksamkeit, machte aber un missverständlich klar, dass sie außer Jondalar keinen begehrte.
    Er betrachtete das Interesse, das ihr alle entgegenbrachten, mit gemischten Gefühlen. Er freute sich, dass sie von seinen Leuten so freundlich aufgenommen wurde, und war stolz, dass die Männer sie bewunderten. Ihm wäre aber wohler gewesen, wenn die Männer - insbesondere der Fremde namens Charezal
- ihr Verlangen, Ayla mit zu ihren Fellen zu nehmen, nicht ganz so offen gezeigt hätten, und er war froh, dass sie sich auf keinen von ihnen einließ.
    Eifersucht wurde

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