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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihnen sagen sollte, dass die Clan-Leute tatsächlich Geschichten und Legenden hatten, sie aber gar nicht brauchten, um sich an ihre eigene Geschichte zuerst erinnern, weil sie mit einem weit zurückreichenden Gedächtnis zur Welt kamen.
»Vielleicht wäre es klug«, sagte Joharran, »wenn wir versu chen, auf andere Weise als bisher zu ihnen Kontakt aufzuneh men. So können wir möglicherweise Schwierigkeiten vermei den, ehe sie überhaupt entstehen. Denkbar wäre zum Beispiel, dass wir eine Delegation zu ihnen schicken, die sich mit ihnen über Tauschhandel berät.«
»Was meinst du dazu, Ayla?«, fragte Willamar. »Wären sie interessiert daran, mit uns Handel zu treiben?«
Sie dachte einen Moment nach. »Ich weiß es nicht. Die Leute in dem kleinen Clan, in dem ich aufwuchs, wussten, dass es Menschen wie uns gibt. Für sie waren wir die Anderen, und sie wollten den Kontakt möglichst vermeiden. Die meiste Zeit aber dachten sie nicht weiter über die Anderen nach. Sie wussten, dass ich eine Andere war, aber ich war ein Kind und außerdem noch ein Mädchen. Für Brun und die Männer war ich unbedeu tend, zumindest solange ich klein war. Allerdings lebte Bruns Clan nicht in der Nähe von Anderen. Ich glaube, das war mein Glück. Als sie mich fanden, hatte bis dahin keiner in diesem Clan jemals ein Kind der Anderen gesehen. Manche hatten auch nie einen erwachsenen Anderen gesehen, nicht einmal aus der Entfernung. Sie waren bereit, mich aufzunehmen und sich um mich zu kümmern, aber das wäre vielleicht anders gewe sen, wenn man sie aus ihrem Zuhause vertrieben hätte oder wenn eine Bande raubeiniger junger Männer sie schikaniert hätte.«
»Jondalar hat uns erzählt«, sagte Willamar, »dass einige Leu te mit den ... Clan-Leuten, die ihr unterwegs getroffen habt, über Handelsbeziehungen geredet haben. Wenn also andere Leute mit ihnen Handel treiben können, warum nicht auch wir?«
»Hängt das nicht vor allem davon ab, ob sie wirklich Men schen sind und keine Tiere, die mit Höhlenbären verwandt sind?« warf Brameval ein.
»Es sind tatsächlich Me~schen, Brameval«, sagte Jondalar. »Wenn du jemals enger mit einem zu tun hast, dann wird dir das klar. Und sie sind klug. Auf meiner Reise bin ich nicht nur diesem einen Paar begegnet. Erinnert mich daran, dass ich euch später einige Geschichten erzähle.«
»Du sagst, du bist von ihnen großgezogen worden, Ayla«, ließ sich Manvelar vernehmen. »Erzähl uns von ihnen. Wie sind sie?« Der grauhaarige Mann wirkte vernünftig, weil er offenbar keine voreiligen Schlüsse ziehen, sondern zuerst ein mal so viel wie möglich erfahren wollte.
Ayla nickte und überlegte kurz, ehe sie antwortete. »Dass ihr denkt, sie seien mit Höhlenbären verwandt, ist merkwürdig. Denn in gewisser Weise ist daran etwas Wahres, weil auch die Clan-Leute das glauben. Manchmal lebt sogar ein Bär bei ih nen in ihrer Höhle.«
»Hhmmmpf!«, schnaubte Brameval, als wolle er sagen: »Ich hab's ja gewusst!«
Ayla wandte sich direkt an ihn. »Die Clan-Leute verehren Ursus, den Geist des Höhlenbären, auf ganz ähnliche Weise, wie die Anderen die Große Erdmutter verehren. Sie nennen sich selbst den Clan des Höhlenbären. Bei ihrem großen Miething - das ist vergleichbar mit einem Sommertreffen, fin det aber nicht jedes Jahr statt - halten sie eine sehr feierliche Zeremonie für den Geist des Höhlenbären ab. Lange vor dem Miething fängt der gastgebende Clan ein Bärenjunges, das dann bei ihnen in ihrer Höhle lebt. Sie füttern es und ziehen es auf, als sei es eines ihrer Kinder, zumindest solange es noch nicht zu groß dafür ist. Dann bauen sie ein Gehege für den Bä ren, damit er nicht weglaufen kann, füttern und verwöhnen ihn aber weiterhin. Beim Clan-Miething treten die Männer dann in Wettstreit um die Ehre, Ursus in die Welt der Geister zu schi cken, damit er dort für den Clan spricht und seine Botschaften überbringt. Ausgewählt werden die drei Männer, die die meis ten Wettbewerbe gewonnen haben - so viele Männer braucht man mindestens, um einen ausgewachsenen Höhlenbären in die nächste Welt zu schicken. Es ist eine Ehre, dafür ausgewählt zu werden, aber es ist auch sehr gefährlich. Oft nimmt der Höh lenbär mehr als einen der Männer mit sich in die Welt der Geister.«
»Sie stehen also in Verbindung mit der Geisterwelt«, meldete sich der Zelandoni der Elften.
»Sie geben ihren Toten auch roten Ocker mit in die Gräber«, erklärte Jondalar, der wusste, dass das für den

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