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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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aus den Höhlen, die mit den Zahlen dazwischen bezeichnet sind?«
Der grauhaarige Mann lächelte. Ayla hatte sich den Richtigen ausgesucht, um etwas über die Geschichte der Zelandonii zu erfahren. Manvelar interessierte sich schon seit langem dafür und hatte in Gesprächen mit verschiedenen Mitgliedern der Zelandonia, mit reisenden Geschichtenerzählern und mit Leu ten, die alte Überlieferungen kannten, eine Fülle an Hinweisen und Kenntnissen zusammengetragen. Manchmal wandten sich Mitglieder der Zelandonia und auch die Erste Zelandoni selbst mit Fragen an ihn.
»Seit die Ersten Menschen begannen, Höhlen zu gründen, hat sich vieles verändert«, begann Manvelar. »Einige haben sich andere Wohnplätze gesucht oder einen Gefährten oder eine Gefährtin in anderen Höhlen gefunden. Manche Höhlen sind kleiner, andere größer geworden.« »Manche, wie etwa die Neunte Höhle, sind dabei sehr gewachsen«, warf Jondalar ein. »In den Geschichten ist von Krankheiten die Rede, die viele Menschen dahinrafften«, fuhr Manvelar fort, »oder von schlechten Jahren, in denen die Menschen Hunger litten. Wenn Höhlen kleiner werden, tun sich manchmal zwei oder mehr zusammen. Die daraus entstehende vereinigte Höhle wird dann gewöhnlich mit der niedrigsten der jeweiligen Zahlen bezeich net, aber nicht immer. Wenn eine Höhle so wächst, dass ihr Wohnplatz zu klein wird, teilt sie sich manchmal auf und bildet einen Ableger, oft in unmittelbarer Nähe. Vor einiger Zeit teilte sich die Zweite Höhle auf, und eine Gruppe zog auf die andere Seite des dortigen Tales. Sie nennt sich die Siebte Höhle, weil zu jener Zeit eine Dritte, Vierte, Fünfte und Sechste existierten. Eine Dritte gibt es noch immer, die unsere, und auch eine Fünf te, oben im Norden, aber keine Vierte und Sechste mehr.« Ayla freute sich, dass sie mehr über die Zelandonii erfuhr, und war dankbar für die Erklärungen. Eine Weile lang saßen die drei einträchtig beisammen und aßen schweigend. Dann fragte Ayla weiter: »Haben denn alle Höhlen etwas wie das Fischen, Jagen oder Floßbauen, das sie besonders gut können?«
»Die meisten«, sagte Jondalar. »Wofür ist die Neunte Höhle bekannt?« Manvelar antwortete an Jondalars Stelle: »Für ihre Künstler und Handwerker. In allen Höhlen gibt es geschickte Handwerker, aber die Neunte Höhle hat die besten. Zum Teil kommt das wohl daher, dass sie so groß ist - nicht nur, weil dort viele Kinder geboren werden, sondern weil alle, die in irgendetwas, sei es nun Schnitzen oder Werkzeugmachen, ger ne die beste Ausbildung hätten, in die Neunte Höhle ziehen wollen.«
»Das liegt vor allem an Flussabwärts«, erklärte Jondalar. »Das ist von hier aus gesehen am Hauptfluss entlang die nächs te Felsnische. Sie beherbergt keine Höhlen-Gemeinschaft, obwohl einem das so vorkommen könnte, weil gewöhnlich so viele Leute da sind. Vielmehr gehen sie dorthin, um an etwas zu arbeiten und mit anderen darüber zu reden. Ich kann dich hinführen, vielleicht nach dieser Zusammenkunft - falls wir vor Einbruch der Dunkelheit loskommen.« Nachdem alle gegessen hatten, auch die Überbringer der Speisen sowie einige Kinder und Wolf, entspannten sie sich bei Bechern und Schalen mit heißem Tee. Ayla fühlte sich nun viel besser. Die Übelkeit war verflogen, ebenso die Kopfschmerzen, aber der Drang zum Wasserlassen meldete sich wieder. Als diejenigen, die das Es sen gebracht hatten, das größtenteils leere Geschirr wieder fort trugen, sah Ayla Marthona einen Moment allein dastehen und ging zu ihr hinüber, »Gibt es in der Nähe einen Platz zum Was serlassen?« fragte sie leise. »Oder müssen wir dafür zurück zu den Wohnplätzen?«
Marthona lächelte. »Mich plagt gerade das gleiche Bedürfnis wie dich. Beim Stehenden Stein gibt es einen Pfad, zum Haupt fluss hinunterführt. Oben ist er recht steil, aber führt zu einer Stelle beim Ufer, die vor allem von Frauen genutzt wird. Ich zeige sie dir.«
Wolf folgte ihnen, um über Ayla zu wachen. Nach einer Wei le erschnüffelte er einen interessanten Geruch und machte sich davon, um das Flussufer zu erkunden. Auf dem Rückweg nach oben kam ihnen Kareja entgegen. Sie nickten einander in ge genseitigem Einverständnis zu.
Als das Geschirr abgetragen und die Gruppe wieder vollzäh lig versammelt war, erhob sich Joharran. Dies schien ein Signal zu sein, dass die Besprechung nun weitergehen sollte. Alle Au gen richteten sich auf den Anführer der Neunten Höhle.
»Ayla«, sagte er, »beim

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