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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Zusätzliche Steine brachten das Wasser zum Sieden.
Auf dem Fluss zu reisen ging viel schneller, allerdings konnte man nicht auf Nahrungssuche gehen, daher wurde das verwendet, was sie mitgebracht hatten. In den Holzbehälter wurden verschiedene Kräuter für einen Tee gegeben, in eine der Kochschalen kam für eine schmackhafte Suppe gedörrtes Fleisch zusammen mit getrocknetem Gemüse und einem Teil des gebratenen Hirschfleisches vom Abend zuvor. In der zweiten Schale wurden getrocknete Früchte in heißem Wasser eingeweicht. Die Mittagsmahlzeit dauerte nicht lange, damit sie schnell wieder auf die Flöße steigen und ihre Flussreise beenden konnten, bevor es dunkel wurde.
    Kurz vor der Mündung des Hauptflusses trugen viele kleine Nebenflüsse zur Größe des Stromes und zu seiner Turbulenz bei, doch das Wasser wurde nicht noch einmal so rau wie in den Stromschnellen. Sie folgten dem linken Ufer nach Süden, bis der Große Fluss in Sicht kam. Als dann das Delta des Hauptflusses an der Mündung breiter wurde, lenkten die Flößer der Elften Höhle ihr Gefährt in die Mitte des Wasserlaufs, der sie in den Großen Fluss trug. Die gegensätzlichen Strömungen der beiden Flüsse hatten eine Barriere aus Sand und Schlamm gebildet, die sie überqueren müssten. Dann befanden sie sich plötzlich auf einer viel weiteren Wasserfläche, und die starke Strömung trug sie auf die Großen Wasser zu. Die Stange konnte jetzt nicht mehr viel ausrichten. Der Mann, der sie benutzt hatte, griff nach einem zweiten Paddel. Die beiden Männer mit den Paddeln aus dem Geweih eines Riesenhirsches und Shenoa, die Frau am Steuerruder, hatten die Aufgabe, sie über den dahinschießenden Fluss zu bringen. Sie zog das Ruder so weit wie möglich herum, um das gegenüberliegende Ufer anzusteuern, während die Paddler damit beschäftigt waren, das schwankende Floß zu lenken. Das zweite Floß folgte ihnen.
    Die Pferde und Wolf schwammen auf direkterem Weg hinüber. Sie setzten ihre Reise am Ufer fort und behielten das Floß im Auge, als es an Land bog. Während sie flussabwärts ritten, dachte Jondalar an die Boote der am Fluss der Großen Mutter lebenden Sharamudoi. Ihre Wohnplätze lagen so weit stromabwärts, dass der lange, bedeutsame Wasserlauf breit und schnell geworden war, und ihre Boote flogen nur so über das Wasser. Mit kleineren wurde man allein fertig, wenn man ein Paddel mit zwei Enden benutzte. Jondalar hatte gelernt, damit umzugehen, obwohl ihm dabei das eine oder andere Missgeschick passiert war. Größere konnte man für den Transport von Waren und Menschen einsetzen, wenngleich dafür auch mehr als eine Person an den Paddeln nötig war, um die Boote voranzutreiben, doch sie waren leichter zu beherrschen.
    Er dachte darüber nach, wie die Boote hergestellt wurden. Die Sharamudoi fingen mit einem großen Baumstamm an, höhlten ihn mit heißer Kohle und Steinmessern aus, formten beide Enden zu Spitzen und dehnten das Holz mit Dampf, damit es in der Mitte breiter wurde. Dann wurden seitlich Planken mit Holzzapfen und Lederriemen angebracht, um das Wassergefährt zu vergrößern. Er hatte ihnen beim Bau eines solchen Bootes geholfen, als er und Thonolan bei ihnen gelebt hatten.
    »Ayla, erinnerst du dich an die Boote der Sharamudoi?«, fragte Jondalar. »Ich glaube, wir könnten eins bauen, zumindest ein kleines. Ich würde es gern probieren, um es der Elften Höhle zu zeigen. Ich habe versucht, ihnen die Boote zu beschreiben, aber es ist schwer zu erklären. Ich glaube, wenn ich ein kleines Boot baue, erfassen sie das Prinzip.«
    »Wenn ich dir helfen soll, gern«, erwiderte Ayla. »Wir könnten auch eins dieser Rundboote anfertigen, wie die Mamutoi sie bauen. Auf unserer Reise hierher haben wir ja auch so eins gemacht.« Dann runzelte sie die Stirn. »Aber manchmal braucht Zelandoni mich vielleicht.«
    »Ich weiß«, sagte er. »Wenn du mir helfen kannst, würde ich mich freuen, aber mach dir deswegen keine Sorgen. Vielleicht können mir meine Lehrburschen zur Hand gehen. Die Rundboote können nützlich sein, ich glaube aber, ich baue zuerst eins von diesen kleinen SharamudoiBooten. Das wird länger dauern, aber das Boot ist leichter zu beherrschen, und dabei hätten wir die Möglichkeit, die richtigen Messer für die Herstellung solcher Boote zu entwickeln. Wenn es der Elften Höhle so gefällt, wie ich es mir vorstelle, kann ich das Boot sicherlich gegen die künftige Benutzung ihrer Flöße eintauschen, und wenn sie beschließen,

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