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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Felsüberhang kamen. Viele Menschen, die verschiedenen Tätigkeiten nachgegangen waren, hielten inne und starrten auf den eigenartigen Tross aus Menschen und Pferden, der auf sie zukam. Winnie trug das Halfter, das Jondalar für sie angefertigt hatte. Ayla verwendete es gern, wenn sie in ungewohnte und womöglich beunruhigende Situationen kamen. Jetzt führte sie nicht nur Winnie, sondern auch Grau, die beide vor Schleiftragen geschirrt waren. Winnie zog Zelandoni, Graus Trage war mit einer großen Ladung Wisentfleisch beladen. Auch Willamar, seine beiden Handelsburschen und Amelana begleiteten sie.
Als sich die junge, offensichtlich schwangere Frau von den Besuchern löste, wurden alle auf sie aufmerksam. »Mutter! Mutter! Ich bin's!«, rief sie laut und lief auf eine Frau von beachtlichen Ausmaßen zu.
»Amelana, bist du das? Was machst du hier?«, fragte die Frau.
»Ich bin nach Hause gekommen, Mutter, und ich bin so froh, dich zu sehen«, weinte Amelana.
Sie schlang die Arme um die Frau, doch ihr schwangerer Leib erschwerte die Nähe. Die Frau erwiderte die Umarmung, fasste Amelana dann an den Schultern und schob sie von sich, um die Tochter zu betrachten, die sie nie wiederzusehen geglaubt hatte.
»Du bist schwanger! Wo ist dein Gefährte? Warum bist du wieder hier? Hast du etwas angestellt?«, wollte ihre Mutter wissen. Sie konnte sich nicht vorstellen, warum eine Frau eine derart weite Strecke zurücklegen sollte - obwohl sie keine Vorstellung davon hatte, wie weit -, wenn sie doch schwanger war. Sie wusste, wie ungestüm ihre Tochter sein konnte, und hoffte nur, sie habe keinen Brauch oder kein Tabu so ernsthaft verletzt, dass sie nach Hause geschickt worden war.
»Nein, natürlich habe ich nichts angestellt. Wenn, dann hätte die Erste Unter Denen, Die Der Großen Mutter Dienen, mich nicht nach Hause begleitet. Mein Gefährte reist jetzt durch die nächste Welt, und ich war schwanger und wollte nach Hause und mein Kind in deiner Nähe bekommen«, sagte Amelana.
»Die Erste ist hier? Die Erste hat dich nach Hause gebracht?«, fragte die Frau.
Sie drehte sich zu den Besuchern um. Eine Frau stieg von einer Vorrichtung, die von einem Pferd gezogen wurde. Sie war beleibt, massiger als sie selbst, und an der Tätowierung auf ihrer linken Schläfe konnte sie erkennen, dass die Frau eine Zelandoni war. Die Frau kam mit großer Würde auf sie zu. Sie strahlte eine gewisse Autorität aus. Bei näherer Betrachtung der Tätowierung, der Zeichen auf ihrer Kleidung, der Brustspange und anderer Ketten wurde Amelanas Mutter klar, dass die Frau tatsächlich die Erste war.
»Warum stellst du mich nicht deiner Mutter vor, Amelana?«, fragte die Erste.
»Mutter, bitte begrüße Die, Die Die Erste Unter Denen Ist, Die Der Großen Erdmutter Dienen«, begann Amelana, »Zelandoni, das hier ist Syralana von der Dritten Höhle der Zelandonii, Hüter der Ältesten Heiligen Stätte, verbunden mit Demoryn, dem Anführer der Dritten Höhle der Zelandonii, Mutter von Amelana und Alyshana.« Dass sie ihrer Mutter und allen, die zuschauten, zeigen konnte, wie gut sie die hochgeschätzte Anführerin der Zelandonia kannte, erfüllte sie mit einem gewissen Stolz.
»Ich heiße dich willkommen, Erste Unter Denen, Die Der Großen Mutter Dienen.« Syralana streckte beide Hände aus und ging auf die Erste zu. »Es ist uns eine große Ehre, dass du gekommen bist.«
Die Erste ergriff die Hände der Frau und erwiderte: »Im Namen der Großen Erdmutter begrüße ich dich, Syralana von der Dritten Höhle der Zelandonii, Hüter der Ältesten Heiligen Stätte.«
»Bist du so weit gereist, um meine Tochter nach Hause zu bringen?« Syralana konnte sich diese Frage nicht verkneifen.
»Ich begleite meine Gehilfin auf ihrer Donier-Reise. Das ist die junge Frau mit den Pferden. Wir sind hier, um eure Älteste Heilige Stätte zu besichtigen. Selbst uns ist sie bekannt, obwohl wir hoch im Norden leben.«
    S yralana betrachtete die hochgewachsene Frau, die zwei Pferde an Führleinen hielt, mit einer gewissen Furcht, die der Ersten nicht entging.
»Wir können euch später vorstellen, wenn du nichts dagegen hast. Sagtest du nicht, dein Gefährte sei der Anführer dieser Höhle?«
    »Ja, das stimmt«, antwortete Syralana. »Demoryn ist hier der Anführer.«
»Wir sind auch hier, um euch um Hilfe zu bitten, obwohl das auch euch zugutekommen könnte«, sagte Die, Die Die Erste Ist.
Ein Mann trat an die Seite der Frau. »Das ist mein Gefährte«, sagte Syralana.

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