Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Gruppe, die sich verteilte, um Brennmaterial zu sammeln und am Ende des trockenen Flussbettes aufzuschichten. Auf Willamars Vorschlag hin verteilten sie noch Zunder und Anzündholz am vorderen Rand, damit das Feuer schneller auf den großen Stoß übergriff. Dann stiegen sie auf ihre Pferde, gaben Wolf ein Zeichen und begannen, die Herde einzukreisen. Willamar stellte seine beiden Handelsburschen dazu ab, an beiden Enden Feuer zu legen, wenn er das Signal gab.
»Sobald das Feuer gut brennt, könnt ihr in Position gehen, um eure Speerschleudern zu benutzen«, wies Willamar sie an. Die beiden jungen Männer nickten zustimmend, und alle anderen nahmen ihre Plätze ein.
Und dann warteten sie.
Jeder Jäger war an der ihm zugewiesenen Stelle, regte sich nicht und lauschte. Die beiden jungen Männer waren aufgeregt, begierig auf die Jagd, und spitzten die Ohren, um Ayla und Jondalar zu hören, wenn sie die Herde zusammentrieben. Jonokol verfiel in einen meditativen Zustand, von dem er schon lange wusste, dass er seine Wachsamkeit und seine Aufnahmefähigkeit für alles steigerte, was ringsum vor sich ging. Er hörte Ayla und Jondalar in der Ferne rufen, aber er vernahm auch die lauten, eindringlichen, langsamer werdenden Töne eines Eisvogels. Er sah sich aufmerksam um und erhaschte einen Blick auf das lebhafte Blau der Flügel und die braune Brust des Vogels. Später hörte er den deutlichen krächzenden Ruf einer Krähe.
Kimeran ließ seine Gedanken zurück zur Zweiten Höhle der Zelandonii wandern und hoffte, dass es allen während seiner Abwesenheit gutging - vielleicht aber auch nicht zu gut. Er wollte nicht, dass sie ohne seine Führung besser zurechtkamen. Das könnte bedeuten, dass er kein sehr guter Anführer war. Jondecam dachte an seine Schwester Camora und wünschte, sie würde näher bei ihm leben. Levela, seine Gefährtin, hatte sich am Abend zuvor ähnlich geäußert.
Das Geräusch von Hufen, die auf sie zu donnerten, ließ alle aufhorchen. Die jungen Männer zu beiden Seiten des langen Holzstoßes schauten zu Willamar. Er hatte die Hand gehoben, sah aber in die andere Richtung, bereit, das Signal zu geben. Beide hatten ein Stück Feuerstein in der einen und Eisenpyrit in der anderen Hand, um Funken zu schlagen in der Hoffnung, ihre Sache gut zu machen. Sie alle kannten sich in dieser Art des Anzündens aus, doch die Aufregung könnte das Verfahren verzögern. Alle anderen hatten ihre Speerschleudern geladen und wurfbereit.
Als die Herde in das trockene Flussbett einbog, versuchte eine schlaue alte Wisentkuh zur Seite auszubrechen, doch Wolf ahnte die Bewegung voraus. Er rannte auf das Tier zu, fletschte seine furchterregenden Zähne und knurrte das riesige Wisent an, das daraufhin den Weg des geringsten Widerstandes wählte und dem Flussbett folgte.
In diesem Augenblick gab Willamar das Zeichen. Palidar schlug zuerst, und sein Funke zündete. Er bückte sich und blies, damit eine Flamme entstand. Tivonan brauchte einen zweiten Versuch, doch schon bald loderte sein Feuer in die Mitte des Flussbettes. Als die beiden Feuer aufeinandertrafen, flammten die größeren, trockenen Holzscheite hinter dem Anzündholz auf. Sobald die Handelsburschen sicher waren, dass das Feuer ausreichend brannte, rannten sie höher hinauf und luden unterwegs ihre Speerschleudern.
Die anderen Jäger waren ebenfalls bereit. Die Flucht der Wisente war durch das Feuer ins Stocken geraten. Verwirrt brüllten sie auf. Sie wollten nicht ins Feuer laufen, aber die nachrückenden Tiere drängten sie in ihrer Panik weiter.
Dann gingen die Speere auf sie nieder!
Schäfte mit scharfen Feuersteinspitzen schwirrten durch die Luft. Jeder Jäger hatte ein anderes Tier anvisiert und beobachtete es sorgfältig durch Rauch und Staub. Mit dem zweiten Speer zielten sie meist auf dasselbe Wisent.
Jondalar erblickte einen Bullen mit einem hohen Höcker auf dem Rücken, zotteligem Fell und langen, spitzen schwarzen Hörnern. Sein erster Speer brachte ihn zu Fall, und ein zweiter hielt ihn am Boden. Rasch lud er seine Speerschleuder nach und zielte auf eine Kuh, die er jedoch nur verwundete.
Aylas erster Speer fand einen jungen, nicht ganz ausgewachsenen Bullen. Sie beobachtete, wie er fiel, dann sah sie, dass Jondalars Speer die Kuh traf, die zwar schwankte, aber nicht stürzte. Ayla schleuderte einen weiteren Speer auf das verwundete Tier, das sofort taumelnd zu Boden ging. Die Ersten aus der Herde brachen durch die Feuerwand. Der Rest folgte und ließ die

Weitere Kostenlose Bücher