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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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warst im Dunkeln dort drinnen?«, fragte Forason ungläubig.
»Das tut jetzt nichts zur Sache«, rief Jeviva ihn zur Ordnung. »Das geht dich nichts an.«
»Ich würde gern sehen, was in dem Beutel ist.« Lorigan warf Jeviva einen bedeutungsvollen Blick zu. Ayla reichte ihn ihm. Er zog den Fellumhang hervor und schüttelte ihn aus, damit man ihn richtig sehen konnte. Er bestand aus Quadraten und Dreiecken verschiedenfarbiger Fellarten von unterschiedlichen Tieren, die in dem für einen Zelandoni-Gehilfen typischen Muster zusammengenäht waren.
»Der gehört wirklich Madroman. Den hat er letztes Jahr getragen, als er Jeralda sagte, was sie tun müsste, um das Kind nicht zu verlieren.« Verachtung schwang in Jevivas Stimme mit. »Sie hat es fast sechs Monde getragen. Er sagte, sie müsste die Große Mutter beschwichtigen, und trug ihr auf, alle möglichen Rituale zu vollziehen. Als Zelandoni sie dann aber draußen im Kreis umhergehen sah, hat sie Jeralda in die Wohnstatt zurückgeschickt, damit sie sich hinlegte. Zelandoni sagte, sie müsse ruhen, sonst würde sich das Kind durch das Schütteln zu früh lösen. Die Donier meinte, ihr Schoß wäre zu schwach und sie könnte Kinder nicht gut halten. Das hat sie auch verloren. Es wäre ein Junge gewesen.« Die Frau sah zu Lorigan. »Was ist noch darin?«
Zunächst holte er den leeren Wasserbeutel heraus und hielt ihn wortlos hoch, damit alle ihn genau betrachteten. Nach einem Blick in die Tragetasche leerte er ihren restlichen Inhalt auf dem Umhang aus. Angekaute Bissen Trockenfleisch und ein Stück Reisefladen fielen heraus, dazu eine kleine Feuersteinklinge und ein Brennstein. Zwischen den Krumen waren auch ein paar Holzsplitter und etwas Holzkohle zu sehen.
»Hat Madroman vor dem Aufbruch zum Sommertreffen nicht damit geprahlt, er sei berufen worden und werde dieses Jahr endlich ein Zelandoni?«, erkundigte sich Lorigan. Er hob den Wasserbeutel hoch. »Ich glaube, er war nicht sonderlich durstig, als er aus der Höhle kam.«
»Hast du nicht gesagt, dass du noch zum Sommertreffen reisen willst, Ayla?«, fragte Jeviva.
»Eigentlich wollte ich in ein paar Tagen aufbrechen. Aber vielleicht warte ich jetzt noch eine Weile«, antwortete Ayla. »Aber ja, vor habe ich es.«
»Du solltest das alles mitnehmen und Zelandoni sagen, wo du es gefunden hast.« Sorgsam wickelte Jeviva die Essensreste, die Holzsplitter, die Ausrüstung zum Feuermachen und den Wasserbeutel in den Umhang und legte alles in die Tragetasche zurück.
»Kannst du gehen?«, fragte Lorigan.
Ayla versuchte aufzustehen, wurde aber von Schwindel erfasst. Einen Moment lang wurde ihr schwarz vor Augen, und sie sank wieder auf den Boden. Winselnd leckte Wolf ihr Gesicht.
»Bleib hier«, sagte der ältere Jäger. »Komm, Forason, wir müssen eine Trage für sie bauen.«
»Wenn ich mich etwas ausgeruht habe, kann ich zu Fuß gehen«, widersprach Ayla.
»Ich glaube nicht, dass es gut für dich wäre«, sagte Jeviva, und an die Jäger gewandt: »Ich bleibe hier bei ihr, bis ihr mit der Trage zurückkommt.«
Dankbar lehnte sich Ayla wieder an einen Stein. Vielleicht würde sie es schaffen, den Weg zur Neunten Höhle zurückzugehen, aber sie war froh, es nicht zu müssen. »Vielleicht hast du Recht, Jeviva. Mir wird immer wieder etwas schwindelig.«
»Kein Wunder«, sagte Jeviva mehr zu sich. Als Ayla versucht hatte aufzustehen, hatte sie auf dem Stein einen frischen Blutfleck bemerkt. Womöglich hat sie da in der Höhle ein Kind verloren. Ein schreckliches Opfer, um eine Zelandoni zu werden. Aber sie betrügt wenigstens nicht, nicht wie dieser Madroman.
»Ayla? Ayla, bist du wach?«
Ayla schlug die Augen auf und sah verschwommen Marthona vor sich, die sich besorgt über sie beugte.
»Wie geht es dir?«
Sie überlegte. »Mir tut alles weh.« Ihre Stimme war kaum mehr als ein heiseres Flüstern.
»Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt. Ich habe dich reden hören, vielleicht hast du auch geträumt. Zelandoni hat mir gesagt, das könnte passieren. Sie glaubte nicht, dass es so bald dazu kommen würde, aber sie hielt es für möglich. Sie sagte mir, ich solle dich nicht aufhalten und aufpassen, dass Wolf dir nicht folgt. Aber sie gab mir auch einen Tee, den ich zubereiten sollte, wenn du zurückkommst.« In der Hand hielt sie einen dampfenden Becher, stellte ihn aber beiseite, um Ayla beim Aufsetzen zu helfen.
Der Tee war heiß, aber nicht zu heiß. Dankbar spürte Ayla, wie er ihre Kehle hinabrann. Sie hatte immer noch

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