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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einschlief.
Als sie das nächste Mal aufwachte, hatte sie den starken Drang, Wasser zu lassen. Offensichtlich war Nacht, aber hier und da brannten einige Lampen. Sie sah sich um und bemerkte, dass Marthona auf ein paar Kissen neben der Schlafplattform schlief, an ihrer Seite Wolf, der den Kopf hob und Ayla ansah. Jetzt hat er zwei Frauen, um die er sich sorgen und auf die er aufpassen muss, dachte sie. Sie drehte sich auf die Seite und schob sich in eine aufrechte Position, blieb dann eine Weile am Rand der Schlafstatt sitzen, ehe sie aufzustehen versuchte. Sie war steif, und noch immer tat ihr alles weh, aber sie fühlte sich etwas kräftiger. Vorsichtig stand sie auf. Wolf erhob sich ebenfalls, aber sie bedeutete ihm, sich wieder hinzulegen, und ging langsam zum Nachtkorb neben dem Eingang.
Sie wünschte, sie hätte daran gedacht, eine neue saugfähige Einlage mitzunehmen. Sie blutete ziemlich stark. Sie wollte gerade zurückgehen, um eine zu holen, als Marthona ihr eine reichte.
»Ich wollte dich nicht wecken«, sagte Ayla.
»Hast du auch nicht. Das war Wolf. Aber du hättest mich wecken sollen. Möchtest du einen Schluck Wasser trinken? Es ist auch etwas Eintopf da, wenn du essen willst.«
»Wasser wäre gut, und vielleicht ein bisschen Eintopf.« Ayla kehrte zum Nachtkorb zurück, um die Einlage zu wechseln. Die Bewegung linderte ihre Schmerzen.
»Und wo möchtest du essen? Auf der Schlafstatt?«, fragte Marthona, als sie zum Kochbereich hinkte. Auch ihre Gliedmaßen waren steif und wund. Der harte Schlafplatz und ihre unbequeme Lage hatten ihrer Arthritis nicht gutgetan.
»Nein, ich möchte mich lieber ans Feuer setzen.« Ayla ging in den Kochbereich und goss etwas Wasser in eine kleine Schüssel, wusch sich darin die Hände und fuhr sich mit einem kleinen saugfähigen Lederlappen übers Gesicht. Sie war überzeugt, dass Marthona sie gewaschen hatte, aber sie sehnte sich nach einem erfrischenden Bad im Fluss mit richtigem Seifenkraut. Vielleicht morgen früh, sagte sie sich.
Der Eintopf war kalt, aber schmackhaft. Nach den ersten Bissen glaubte Ayla, sie würde mehrere Schalen davon essen können, war aber früher satt, als sie gedacht hatte. Marthona machte ihnen beiden heißen Tee und setzte sich zu ihr. Währenddessen lief Wolf nach draußen, kehrte aber bald zurück.
»Sagtest du, Zelandoni hat damit gerechnet, dass ich etwas Bestimmtes mache?«, fragte Ayla.
»Richtig erwartet hat sie es nicht. Sie meinte nur, es könnte passieren.«
»Und womit hat sie gerechnet? Mir ist nicht ganz klar, was wirklich geschehen ist«, sagte Ayla.
»Ich glaube, das kann Zelandoni dir besser erklären. Ich wünschte, sie wäre hier, aber ich denke, du bist jetzt eine Zelandoni. Ich glaube, du bist berufen worden, wie es heißt. Kannst du dich an etwas erinnern?«
»An ein paar Dinge erinnere ich mich sehr genau, und langsam fällt mir auch das eine oder andere wieder ein, aber es passt alles nicht richtig zusammen.« Ayla runzelte die Stirn.
»An deiner Stelle würde ich mir deswegen keine Gedanken machen. Warte, bis du mit Zelandoni gesprochen hast. Sie wird dir bestimmt vieles erklären und dir helfen können. Im Moment ist es wichtiger, dass du wieder zu Kräften kommst«, sagte Marthona.
»Wahrscheinlich hast du Recht.« Ayla war erleichtert, eine Entschuldigung dafür zu haben, sich noch nicht mit allem beschäftigen zu müssen. Sie wollte nicht einmal daran denken, obwohl ihr unwillkürlich immer wieder das Kind, das sie verloren hatte, durch den Kopf ging. Warum hatte die Große Mutter ihr Kind haben wollen?
    Die folgenden Tage verbrachte Ayla hauptsächlich mit Schlafen, bis sie eines Morgens wie ausgehungert aufwachte und an den beiden nächsten Tagen gar nicht genug essen konnte. Als sie schließlich ihre Wohnstatt verließ und sich unter die Menschen mischte, betrachteten alle sie mit neuem Respekt, sogar mit Ehrfurcht und einer gewissen Besorgnis. Sie wussten, dass sie eine Prüfung bestanden hatte, die sie verändert haben musste, davon waren alle überzeugt. Doch sie empfanden auch einen gewissen Stolz, weil sie da gewesen waren, als es passierte. Das gab ihnen das Gefühl, irgendwie an dem Erlebnis beteiligt gewesen zu sein.
    »Wie geht es dir?«, fragte Jeviva.
     
    »Viel besser, aber ich habe Hunger!«
    »Setz dich zu uns. Wir haben reichlich zu essen, und es ist sogar noch warm.«
»Danke.« Ayla setzte sich neben Jeralda, während Jeviva ihr einen Teller füllte. »Und wie geht es dir?«
»Mir ist so

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