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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Englisch. »Ich habe nur getan, was Mr. Flybert befohlen, nämlich die Telegrafenstation zu übernehmen.«
    »Du bist gar nicht von der Insel?«
    »No, Sir, ich gehöre zur Besatzung der ›Flyer‹.«
    Ich schleifte ihn vor Single-Pag, der ratlos war und nicht die geringste Ahnung hatte, was er tun solle. »Hören Sie, Polizeipräsident«, sagte ich. »Der Mann dort ist Pordy, und dieser Bursche, der die Telegrafenstation übernommen hat, um gefälschte Telegramme zu verteilen, gehört zur Besatzung der ›Flyer‹. Wenn Sie zudem berücksichtigen, daß Pordy an Lukeneisen gebunden war, die nur von der ›Flyer‹ stammen können, dann sind Sie verpflichtet, Flybert und seine Leute zu verhaften, sobald sie an Land kommen.«
    Er gab keine Antwort und wagte nicht, mir in die Augen zu sehen.
    Neben mir sagte jemand: »Die Barkasse.«
    Flybert nebst Anhang fuhr eben in den Hafen ein. Sie stoppten am Steg. Flybert, der am Steuer stand, stutzte, als er die Leiche gewahrte, beugte sich zu Creoly, der neben ihm saß, und flüsterte ihm etwas zu. Jetzt, wußte ich, würde es Ärger geben.
    »Fordern Sie die Leute auf, Sie zu unterstützen«, sagte ich scharf zu Single-Pag, der immer noch unschlüssig auf den Toten starrte.
    Die Barkasse hatte festgemacht. Flybert sprang an Land. Mit ihm Creoly und Kapitän Bread, während zwei Leute an Bord blieben.
    »Hat es etwas gegeben?« fragte Flybert gleichmütig mit einem Blick auf den Toten.
    Ich sah erwartungsvoll auf den Polizisten, doch der rührte sich nicht. Gut, wenn er es nicht wagte, mußte ich den Krach vom Zaun brechen.
    »Wir fanden den Mann im Hafenbecken«, antwortete ich und trat auf Flybert zu. »Man hatte ihm um die Füße Lukenscharniere gebunden, die von der ›Flyer‹ stammten. Also habe ich einigen Grund, anzunehmen, daß Ihnen der Mann im Wege war.«
    »Seltsam, daß Sie ihn gefunden haben«, antwortete er ruhig. »Das Hafenwasser ist trübe; wenn Sie darin tauchen, dann sicherlich nicht ohne Grund. Die Chance, einen Toten darin zu finden, ist tausend zu eins, es sei denn, man weiß, wo er liegt.«
    »Reden Sie keinen Blödsinn, Flybert. Ich spreche jetzt gutes Amerikanisch mit Ihnen: Sie versuchen, amerikanisches Eigentum zu bergen. Als amerikanischer Bürger habe ich die Pflicht, mich dafür zu interessieren, ob Sie dazu berechtigt sind. Ich verlange, daß Sie mir die entsprechenden Papiere zeigen.«
    »Bitte sehr.« Er grinste frech und griff nach seiner Gesäßtasche. Er brachte den kurzläufigen Revolver nur halb heraus, denn schon knallte ich ihm meine Rechte unter das Kinn, die ihn fünf Schritte rückwärts warf. Sein Panama flog weg, und ich sah zum erstenmal, daß er graue Haare hatte, die einen merkwürdigen Gegensatz zu seinem jungen Gesicht bildeten.
    Creoly und der Kapitän stürzten sich auf mich. Phil warf sich dem Taucher zwischen die Füße, so daß er hinschlug. Dem dicken Kapitän, der wie ein Panzer heranschnaubte, ging ich einfach aus dem Wege und stellte schnell ein Bein quer. Er stolperte, verlor das Gleichgewicht, schoß über den Steg und klatschte ins Wasser.
    Die beiden Matrosen, die noch in der Barkasse waren, hielten Gewehre in den Händen, aber sie konnten sich wohl nicht entschließen, anzulegen. Phil kullerte sich mit Creoly am Boden herum.
    Flybert, der sich eben aufraffte, brüllte den Mischlingen hinter mir zu: »Nehmt sie gefangen! Sie haben Pordy getötet. Sie sind Verbrecher!«
    Ich fühlte, wie die Menge in meinem Rücken gegen mich anrückte, riß mein Fischmesser aus der Scheide und fuhr herum. Die Mauer der Mischlinge wich zurück.
    »Single-Pag!« rief ich. »Tun Sie endlich Ihre verdammte Pflicht.« Er hielt seinen Polizeirevolver in der Hand. »Werfen Sie weg Ihr Messer«, befahl er.
    »Sagen Sie lieber Flybert und seinen Leuten, sie sollen ihre Revolver und Gewehre fortwerfen!« fluchte ich.
    Plötzlich schien Single-Pag Herr der Situation zu sein. Er richtete sich auf und befahl Flybert: »Geben Sie Revolver aus der Hand. Auch Leute sollen Gewehr fortwerfen.«
    Flybert zögerte nicht eine Sekunde. Er ließ seine Waffe fallen und rief den Matrosen in der Barkasse zu: »Die Gewehre nieder!«
    Ich feuerte mein Messer auf die Erde, daß es in den Planken des Steges steckenblieb.
    »Gibt es jetzt eine Art Gerichtsverhandlung?« fragte ich.
    Single-Pag grinste. »Sie verhaftet wegen Mordverdacht, und weil Sie überhaupt ein räuberisches Subjekt sind.«
    Er wandte sich seinen Mitbürgern zu. »Nehmt Kerl fest.

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