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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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herrschte ich die Bande an. »Werft ihm eine Leine zu!«
    Sie liefen davon.
    Ich trat an die Reling. Creoly stand ganz dicht neben mir. Ich beachtete ihn nicht. Ich wußte, keiner von ihnen war mehr gefährlich.
    Unten, nahe der Schiffswand, zappelte Flybert, rief um Hilfe. Dann tauchten, wie hergehext, plötzlich dreieckige Flossen aus der Tiefe des Meeres hoch, durchstießen die Wasserfläche, schnitten wie Pflüge durch das Meer, alle mit einem Ziel, mit einer Richtung.
    Ich stampfte mit dem Fuß auf, brüllte: »Die Leine! Rasch!«
    Vier Matrosen brachten die Leine, schleuderten sie im weiten Bogen. Sie fiel gut. Flybert griff mit dem gesunden Arm danach. Da war die erste Dreiecksflosse heran, verschwand, tauchte wieder auf, eine zweite, eine dritte quirlte um den Mann.
    »Zieht!« brüllte ich, ergriff einen Revolver. Zwei Schüsse, dann klackte der Hahn leer.
    Die Männer zogen, spürten das Gewicht John Flyberts, legten sich zurück. Plötzlich fielen sie übereinander. Das Gegengewicht war fort, abgefallen. John Flyberts Schrei gellte über das Meer, dann waren nur noch Schaum und Gequirle an der Stelle.
    Das Polizeiflugzeug hatte inzwischen gewassert und ein Schlauchboot ausgesetzt, in dem sich drei Mann befanden. Einer von ihnen war Phil. Er war der erste, der die Jakobsleiter hochenterte und dessen Kopf über der Reling auftauchte.
    Um ein Haar wäre er wieder zurückgefallen.
    »Du, Jerry?« stöhnte er. »Ich dachte, du säßest auf Panafarut!«
    ***
    Bleibt nur noch, den Anfang nachzutragen. Ihn erfuhren wir, als wir drei Wochen später — ich mit gut verbundener Schulter — unserem Chef, Mr. High, im Büro gegenübersaßen. John Flybert, den man seiner Haarfarbe wegen auch den ›Grauen‹ nannte, war so etwas wie ein moderner Pirat gewesen. Er hatte jahrelang in den chinesischen und ostasiatischen Gewässern dunkle Geschäfte jeder Art gemacht, angefangen vom Waffenschmuggel bis zur Entführung mit anschließender Erpressung. Als dann das Hebungsrecht für die ›Patronia‹ öffentlich verkauft worden war, hatte er Gelegenheit bekommen, die Lagepläne einzusehen und zu kopieren.
    Durch einen abgeheuerten Mann seiner Mannschaft hatten die Behörden davon erfahren, und Mr. High hatte telefonisch bei uns angefragt. Die indonesischen Behörden, die etwas später dahinterkamen, hatten ebenfalls bei Single-Pag angefragt. Aber zu diesem Zeitpunkt war Panafarut schon ganz im Besitz Flyberts, und er hatte an beide Stellen einfach die beruhigende Meldung durchgegeben, daß er nicht in Panafarut sei. Damit war jeder Einsatz von Polizei unterblieben und erfolgte erst, als Phil und Kapitän Hockmanner die Behörden alarmierten.
    »Tja«, schloß er, »damit ist es dann doch gut abgelaufen, aber zwei Streitfragen sind noch ungeklärt. Erstens: Wem gehören die Diamanten, die an Bord der › Flyer‹ gefunden wurden? Die Frage braucht uns nicht zu interessieren, denn uns gehören sie bestimmt nicht. Zweitens: War euer Urlaub nun ein Urlaub oder ein Einsatz, und habt ihr somit Anspruch auf neuen Urlaub?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Was meinen Sie, Chef?«
    Er lächelte. »Das ist eine bürokratische Frage, die ich nicht zu entscheiden wage. Ich werde in Washington nachfragen.«
    ENDE

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