Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Marsch!«
    Bevor ich mich von meiner Überraschung erholt hatte, schlugen die Mischlinge wie eine Welle über mir zusammen. Vier oder fünf warf ich in den Hafen, zwei schlug ich knockout; dann hingen sie wie Kletten an mir, rissen mich nieder, drückten mich aufs Gesicht und schnürten mir die Hände auf dem Rücken zusammen.
    In Ordnung, das Ding war schiefgelaufen. Ich hätte daran denken sollen, daß Single-Pag es mit dem hielt, der besser zahlte. Nun, da wir dastanden, blutig und mit zusammengeschnürten Händen, war es zu spät für die Auswertung solcher Erkenntnisse. Phil stand, verpackt wie ich, neben mir. Sie hatten ihn von Creoly heruntergerissen, mit dem er sich bis zum Schluß gekatzbalgt hatte.
    Gegenüber stand die Flybert-Gruppe, vollzählig und ungefesselt. Flybert hatte seinen Panama wieder aufgesetzt, und der dicke Kapitän war aus dem Wasser gekrabbelt.
    »Vielen Dank, Mr. Single-Pag«, sagte der Diamantensucher. »Ich erhebe Mordanklage gegen diese Männer. Schon am Tage meiner Ankunft vermißte ich Lukeneisen. Sie wurden heute an den Füßen und um den Hals des armen Pordy gefunden. Ich behaupte, daß diese Männer ihn getötet und in das Hafenbecken versenkt haben. Dann fischten sie ihn wieder heraus, um mir den Mord anzuhängen. Sie sind auf die Diamanten der ›Patronia‹ aus. Ich erhielt schon vor meiner Abreise einen Wink, daß man versuchen werde, mein Unternehmen zu sabotieren.«
    Single-Pag reckte die Brust, als bekäme er einen Orden verliehen. Flybert fuhr fort: »Die zwei sind Amerikaner. Ich schlage Ihnen vor, Sie übergeben sie mir. Ich werde dafür sorgen, daß sie vor ein amerikanisches Gericht gestellt werden.«
    Ich biß die Zähne aufeinander. Wenn Flybert uns in seine Hand kriegte, gaben wir Geiseln ab, und wenn er uns nicht mehr brauchte, warf er uns über Bord. Es bestand kein Zweifel, daß der Mischlings-Polizist diesem Wunsche entsprechen würde. Zu meinem Erstaunen hörte ich Single-Pag sagen: »Leider ich kann nicht zustimmen dieser Anregung, Sir. Männer in Gefängnis müssen. Ich anfragen in Celebes, was mit ihnen tun.«
    Ich blickte ihn an und verstand, was er bezweckte: Er wollte ein Kopfgeld. Flybert sollte uns ihm abkaufen.
    Ich sah, wie es in Flyberts Gesicht zuckte. Seine Leute waren weitaus besser bewaffnet als die Bewohner von Panafarut. Gegen die Gewehre der Matrosen kam Single-Pags Revolver nicht an. Wenn er sich trotzdem zur Gewalt entschloß, hatten wir vielleicht noch Sekunden zu leben.
    »Wie Sie wünschen«, sagte Flybert. »Ich hoffe, wir sehen uns heute abend bei Panhacker.« Er ging mit seinen Leuten an uns vorbei, ohne uns eines Blickes zu würdigen. Auf seinem Gesicht lag ein zufriedenes Lächeln.
    Während wir im Triumph abgeführt wurden, sagte Phil leise und ohne den Kopf zu drehen: »Rago ist mit dem Boot getürmt, als sie uns hopsnahmen. Hoffentlich erwischen sie ihn nicht.«
    Ich war gespannt darauf, wohin sie uns brachten. Sie führten uns zu dem einzigen gemauerten Haus von Panafarut. Es stellte sich als Polizeigefängnis dar. Eine Vierecke Bude mit einem zwei Hände breiten Loch in Mannshöhe und einer schweren, von außen zu verriegelnden Bohlentür. Sie stießen uns hinein, schlugen die Tür zu, verriegelten sie sorgfältig und gingen laut schwatzend davon.
    Es stank bestialisch in dieser fast völlig dunklen Höhle. Das handbreite Loch ließ nur einen schmalen Lichtstreifen eindringen. Ich hörte, wie Phil durch die Zähne pfiff. Es war ein dämlicher Schlager, der wahrhaftig nicht zur Situation paßte.
    »He, wo bist du?« rief ich leise.
    »Hier«, sagte er. Wir tasteten zueinander, stellten uns Rücken an Rücken, und versuchten, mit dem geringen Spiel, das unsere Finger noch hatten, uns gegenseitig die Fesseln zu lösen. Wir wußten, daß das Stunden dauern konnte, und gingen darum in aller Gemächlichkeit vor. Dabei unterhielten wir uns.
    »Ich finde es zwar komisch, daß unsere Ferien in diesem Loch enden«, sagte ich, »glaube aber, daß unsere Lage gar nicht lustig ist. Flybert und Single-Pag werden jetzt in Panhackers Hotel die Auslieferungsverhandlungen führen. Und wenn dieser Diamantenräuber genug geboten hat, drückt der Polizeipräsident die Augen zu und läßt uns von den ›Flyer‹-Leuten herausholen; dann sind wir geliefert, Phil. Irgendwann verarbeiten sie uns zu Haifischfutter. Den Zeitpunkt bestimmen sie. Das kann in Stunden sein, oder sie schleppen uns tagelang mit.«
    »Warum wurde der Telegrafist getötet,

Weitere Kostenlose Bücher