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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Zunächst wußte ich, daß ich auf dem richtigen Wege war, als der Boden immer tiefer nach unten wich; aber als schließlich nur noch Schwärze unter mir lag, mußte ich von Zeit zu Zeit nach oben, um die Richtung beizubehalten.
    Die ›Flyer‹ lag schräg hinter mir, und nun konnte ich es endlich wagen, von der Seeseite auf sie zuzuschwimmen.
    Es erhöhte die Schwierigkeit, daß ich seltener auftauchen durfte, je näher ich dem Schiff kam. Und prompt verfehlte ich das Wrack. Ich mußte auftauchen und stellte fest, daß ich parallel über die ›Patronia‹ hinausgeschwommen war. Gleichzeitig ging die erste Luftflasche zu Ende. Ich nahm noch einen Atemzug voll, löste sie und schloß den Schlauch an die Reserve an; dann kehrte ich um.
    Dieses Mal klappte es. Die ›Patronia‹ tauchte unter mir auf. Im selben Augenblick sah ich die Luftperlenschlange, die aus ihrem Innern stieg.
    Ich mußte mit meiner Luft sparen, also machte ich kurzen Prozeß. Die Luftschläuche lagen passend vor mir. Zwei schnelle Hiebe mit dem Fischmesser. Zischend sprudelte die Luft aus den Schnittstellen.
    Irgendwie schienen die Taucher mit solch einem Ereignis gerechnet zu haben, denn sie schossen so prompt aus dem Inneren des Schiffes, als hätten sie >Rettung im Notfalh geübt. Während sie nach oben zappelten, konnte ich erkennen, daß sie die Helme abgeworfen hatten. Ich tauchte. Vielleicht waren es die letzten Tauchhauben, die sie auf der >Flyer< besaßen, und wenn ich sie zerstörte, war vielleicht mit der Taucherei Schluß.
    Die Schatzsucher hatten eine brennende Akkulampe zurückgelassen. Ich fand die Helme und zerschlug sie; dann machte ich mich auf den Heimweg, schräg von dem W'rack fort, direkt der Küste zu.
    Meinen Fehler erkannte ich, als ein dunkler Schatten über mich hinwegglitt: das Boot. Flybert oder Creoly mußten sofort, als ihre Männer wieder angegriffen wurden, eines der Patrouillenboote über das Wrack beordert haben.
    Schon hoffte ich, sie hätten mich nicht bemerkt; da verhielt der Schatten und drehte sich im Kreis. Ich warf mich auf den Rücken, erkannte den Kielumriß und neben dem Bug das Viereck des Guckkastens. Ich schwamm nach rechts. Eine dröhnende Detonation zerschlug mir fast das Trommelfell. Irgend etwas zischte drei Fuß an mir vorbei und ließ eine Sandwolke auf dem Meeresgrund entstehen.
    Ich warf mich herum, ging auf den Grund und strebte mit allen Kräften dem Ufer zu.
    Die zweite Detonation dröhnte. Wieder fuhr die Kugel ziemlich weit an mir vorbei. Es ist schwierig, im Wasser richtig zu zielen; denn die Lichtstrahlbrechung ist anders als in der Luft.
    Ich schwamm weiter, aber für das Boot war es mühelos, mir zu folgen. Die dritte Kugel ging ziemlich nahe an meiner Nase vorbei. Gleichzeitig tauchte ein weiterer Schatten über mir auf. Das zweite Boot hatte mich gefunden!
    Die Lage war scheußlich. Wenn sie weiter schossen, würden sie wohl mit einer Kugel Glück haben. Und selbst wenn ich die Küste erreichte, war ich ja kein Fisch, der sich in einer Spalte verkriechen konnte. Nun, da sie mich auf einmal gesichtet hatten, würden sie an den Blasen erkennen, wo ich mich befand, und konnten abwarten, bis mir die Luft ausging und ich auftauchen mußte. Es half mir nichts, ich mußte sie angreifen!
    Ich besaß noch das Preßluftgewehr, stoppte, drehte mich auf den Rücken und hockte mich auf den Grund. Ich wartete auf den nächsten Schuß. Als er kam, riß ich das Preßluftgewehr hoch und drückte ab. Der Pfeil zischte in weißer Bahn schräg nach oben aus dem Wasser und nahe am Boot vorbei in die Luft.
    Ich hatte kaum damit gerechnet, etwas zu treffen, sondern wollte, daß der Beobachter in unwillkürlicher Schreckbewegung zurückfuhr. Sofort ließ ich das Gewehr fallen, stieß mich vom Boden ab und jagte aufwärts. Ich durchbrach die Wasseroberfläche, packte den Bootsrand, warf den Oberkörper hoch, so daß ich einen Halt hatte und griff zu. Ich erwischte die Jacke des Beobachters, krallte mich fest und warf mich zurück.
    Der Mann, der keinen festen Stand gehabt haben mochte, schrie wie am Spieß und stürzte kopfüber mit mir ins Wasser. Ich schlug unter Wasser zu. Das Gewehr entglitt seinen Händen. Ich ließ ihn los. Er zappelte nach oben, und Boot Nummer eins war damit für mich ungefährlich geworden.
    Das hatte keine dreißig Sekunden gedauert. Ich war stolz auf mich. Vielleicht haben Sie den einen oder anderen Film mit dem sagenhaften Ungeheuer aus der schwarzen Lagune gesehen, das die

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