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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Menschen selbst von Luxusdampfern ins Wasser zieht, besonders hübsche, blonde Mädchen, obwohl es eigentlich ein Wesen mit Fischblut ist, dessen Interesse für Blondinen nicht so ohne weiteres erklärt werden kann. Nun, für die achtundreißigste Fortsetzung dieses Filmstreifens wollte ich mich melden.
    Jedenfalls war ich ein Boot los. Aber ich konnte den Trick nicht wiederholen. Ich wußte nicht, ob vom zweiten Boot aus auf mich geschossen worden war, während ich die Kumpane unschädlich machte; jedenfalls feuerten sie jetzt auf mich. Boot eins schwamm immer noch über mir.
    Ich tauchte hoch und ging darunter in Deckung, aber sie mußten von Boot zwei gesehen haben, wohin ich geschwommen war. Wahrscheinlich schrien sie dem Ruderer zu, denn er begann mit einem Riemen nach mir zu stochern. Ich ließ ihn gewähren, packte in einem günstigen Augenblick zu und riß ihm den Riemen aus der Hand. Das Boot über mir schaukelte gewaltig, und der Mann darin gab Ruhe. Wahrscheinlich lag er auf dem Gesicht und weinte.
    Gut, solange ich in Deckung blieb, war ich für Schüsse unerreichbar, aber ich konnte unmöglich das schwere Boot zur Küste dirigieren. Außerdem hatte ich noch für höchstens zehn Minuten Luft. Ich stieß ab und schwamm wieder. Zwei Sekunden später dröhnte die erste Detonation. Sie feuerten wieder auf mich. Ich schwamm weiter, immer den Bootsschatten schräg über mir. Es konnte nur Minuten dauern, dann mußten sie mich erwischen.
    Reichlich verzweifelt warf ich mich auf den Rücken. Ein neuer Schuß krachte und rollte wie eine Unterwasserexplosion. Gleich darauf aber begann das Boot wild zu schaukeln. Ein Mann klatschte ins Wasser, blieb an der Oberfläche, zappelte an Armen und Beinen. Ein Gewehr trudelte an mir vorbei zum Grund, kurz darauf purzelte ein zweiter Mann in das nasse Element, und Sekunden später schlug das ganze Boot um.
    Etwas schwamm auf mich zu. Ich erkannte den blonden Haarschopf über der Tauchbrille: Phil. Er hatte gesehen, wie sie mich jagten, und war zu Hilfe gekommen. Er verzog sein Gesicht zu einem Lachen, winkte mit der Hand in Richtung der Küste. Ich nickte. Er schwamm voraus.
    Ich kam nicht mehr ganz mit dem Tempo mit, das er vorlegte. Ich war jetzt fast zwei Stunden unter Wasser und ziemlich erledigt. Der schnelle Schlag der Flossen verstrudelte vor mir und geriet mir aus dem Blickfeld. Immerhin, ich schwamm und hoffte, es gleich geschafft zu haben.
    Vielleicht, weil ich mit keiner Gefahr mehr rechnete, wurde ich von dem neuen Angriff so überrascht. Ich spürte ihn erst, als mir die Tauchbrille heruntergerissen wurde. Das Salzwasser schoß mir beißend und schmerzend in die Augen und machte mich blind. Das nächste war ein Brennen am linken Arm, als führe jemand mit einer glühenden Zigarette daran entlang. Ich riß das Fischmesser heraus und schlug damit, blind, wie ich für den Augenblick war, um mich. Der Mann, der mich angegriffen hatte, war geschickt. Er war sofort wieder zurückgewichen. Ich traf ihn nicht.
    Ich riß das Mundstück des Atemgeräts heraus, öffnete den Karabinerhaken, schüttelte das Gerät ab. Ohne Brille war ich mit oder ohne Atemgerät in einem Unterwasserkampf hoffnungslos unterlegen. Ich mußte hinauf.
    Mein Kopf durchstieß die Oberfläche. Ich riß die schmerzenden Augen auf. Durch den Tränenschleier sah ich die Küste ziemlich nah vor mir. Ich streckte mich und kraulte aus allen Kräften. Die Tränen trieben das Salzwasser aus den Augen, und ich konnte besser sehen.
    Die Quittung erhielt ich prompt. Es krachte von der ›Flyer‹ her, und vor meiner Nase stiegen kleine Wasserfontänen hoch. Ich holte Luft, schloß die Augen, tauchte und schwamm unter Wasser weiter, solange ich es aushielt. Dann kam ich wieder hoch, aber mit mir, zwei Armlängen von mir entfernt, tauchte ein zweiter Mann auf. Creoly! Er trug eine Tauchbrille, aber kein Atemgerät. Er mußte, als wir uns mit den Booten herumschlugen, einfach über Bord gesprungen sein. Er hatte meine Brille abgerissen und mir die Schramme am Oberarm versetzt.
    Jetzt warf er die Arme hoch, schnellte aus dem Wasser und schleuderte sich nach vorn. Ich sah das große Haimesser in seiner Faust.
    Ich rollte mich auf den Rücken und riß die Beine aus dem Wasser. Ich traf ihn ins Gesicht, aber es tat ihm nicht sonderlich weh. Wie ein Blitzstrahl fuhr mir das Haimesser in den Oberschenkel.
    Ich vollendete die Rückwärtsbewegung in einer Rolle nach unten, kam in seinem Rücken wieder hoch, drehte mich

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