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0001 - Unternehmen Stardust

Titel: 0001 - Unternehmen Stardust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.H.Scheer
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Strahlmedium galt es wesentlich vorsichtiger umzugehen. Der Vorrat war begrenzt. Wenn die Tanks leer waren und wenn es demnach nichts mehr auszustoßen gab, mußte der leistungsfähigste Atomreaktor zur absoluten Ohnmacht verdammt sein.
    Während Rhodan schwer atmend auf dem Konturlager ruhte und in genau bemessenen Abständen seine Kurzmeldungen an die empfangsbereite Raumstation gab, dachte er flüchtig an dieses so wundervolle und doch noch so primitive Triebwerk.
    Noch mußte man den Umweg über ein Strahlmedium wählen, um zu dem unerläßlichen Schub zu kommen. Ob man eines Tages das reine Atomstrahl-Triebwerk besitzen würde? Einen gewaltigen Motor, dessen Grenzen erst nahe der Lichtgeschwindigkeit lagen?
    Rhodan verzog mühevoll die Lippen. Ihm war nach einem trockenen Auflachen zumute. Reginald Bull schien sich mit ähnlichen Gedanken zu beschäftigen. Er keuchte plötzlich:
    „Romanhelden haben es einfacher, mein Wort darauf. Die haben keine Andruckprobleme, und sie zerbeißen sich auch niemals die eigenen Zungen. Flippy - Wie geht es? Hältst du durch? Es dauert noch einige Minuten. Für fünf Sekunden gehen wir hoch auf 8,4 Gravos. Okay?"
    „Okay", schnaufte der Riese über die Bord-zu-Bord-Sprechanlage. Sein Atem rasselte in den Muscheln der Kopfhörer. „Alles okay. Guter Gott, wir sind unterwegs! Mit vier Mann hoch unterwegs. Eines Tages werde ich es meinem Jungen erzählen. Er wird Augen haben rund und glänzend wie polierte Marmorkugeln."
    Flipper schwieg erschöpft. Es gehörten Übung und ein widerstandsfähiger Körper dazu, um, bei einer Belastung von etwas über zwei Gravos überhaupt noch klar sprechen zu können. Diese Männer konnten es. Nur Dr. Manoli verzichtete darauf. Dafür verriet die Andeutung eines milden Lächelns all seine Gefühle.
    Ja, sie waren unterwegs. Den Start hatten sie so gut wie hinter sich. Was jetzt noch kam, war mehr eine Sache des Verstandes und der blitzschnellen Reaktion. Die grausamen, unvermeidbaren Andruckgewalten waren fast vorbei. Sie hatten die Erde hinter sich gelassen, jenen riesigen, grünblauen Ball mit all seinen Meeren, Kontinenten, aufgetürmten Wolkengebirgen und Milliarden Menschen.
    Sie konnten sich erhaben fühlen über das erdgebundene Dasein Und zur Zeit fühlten sie sich noch erhaben.
    Nur Rhodans glasklarer Verstand machte bei diesem Gefühlschaos nicht mit. Das skeptische Flimmern seiner seltsamen Augen sah niemand.
    Noch waren sie nicht da! Noch waren sie nicht gelandet und noch waren sie nicht zur Heimkehr gestartet. Dieses Unternehmen galt nicht einer relativ harmlosen Mondumkreisung, sondern einet unerhört schwierigen Mondlandung.
     
    3. Kapitel
     
    Diesmal war sogar Perry Rhodan vorsichtig gewesen. Nachdem die sehr harten Andruckintervalle der Bremsbeschleunigung vorüber waren und die STARDUST mit einer leicht aufzuhebenden Restfahrt von nur noch 3,5 km/sec auf die errechnete Mond-Kreisbahn eingeschwenkt worden war, hatte er den Befehl erteilt, die Raumanzüge anzulegen.
    Sie hatten die Anweisung wortlos befolgt. Während die STARDUST unter Fernsteuerkontrolle des großen Raumstation-Computers planmäßig in immer engere Bahnen um den Mond gezwungen wurde, hatten sie die relativ leichten und doch so monströs wirkenden Gebilde angelegt. Es waren supermoderne Schutzanzüge. Absolut druckfest, hermetisch abgeschlossen, mit eigener Energieversorgung, Klimaanlage, Sauerstoffzufuhr und transparenten Kugelhelmen aus einem stahlfesten Kunststoff.
    Rhodan hatte sogar die durchsichtigen Kugelhelme schließen lassen. Nur die Ventile rechts und links der Aufsatz-Wulste waren noch geöffnet, wonach die Männer die normale Kabinenluft atmen konnten. Die eingebaute Automatik würde die Ventile sofort schließen, sobald der Außendruck unter Normalwert abfiel.
    Damit hatte Rhodan alles getan, um die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf ein Mindestmaß zu reduzieren.
    Die STARDUST flog mit dem Heck voran, damit die Triebwerksdüse ihren Schub gegen die Fahrtrichtung zur Wirkung bringen konnte. Die Bahn führte von Pol zu Pol. Damit entschwand das Schiff aus dem Wirkungsbereich der Fernsteuerung, sobald es hinter der für Funkwellen unerreichbaren Mondrückseite untertauchte. Dort übernahm die Bordautomatik den Steuervorgang, der nach der fünften Bremsellipse zur Landung führen mußte.
    Diese fünfte Umkreisung war soeben angebrochen. Über der sichtbaren Vorderseite des Trabanten war die Sonne zu einem der langen Mondtage aufgegangen. Die

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