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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ihn wenig. Hauptsache war, er gelangte durch die Sperre, was bisher noch keinem gelungen war.
    Er entledigte sich seiner Kleidung und schichtete sie säuberlich gefaltet auf einen Haufen.
    Perry nickte ihm zu. Er hob den rechten Arm und winkte zum Schiff hinüber. Seine Stimme klang plötzlich nicht mehr verzerrt.
    „Schnell, beeilen Sie sich. Kommen Sie zu mir."
    Er spürte, wie die heißere Luft sich mit der kühlen vermischte, als die Energieglocke nicht mehr vorhanden war. Dann stand er neben Perry.
    Im gleichen Augenblick wurde es wieder völlig windstill. Die unsichtbare Glocke war wieder um das Schiff gelegt. Er war somit von der übrigen Welt abgeschnitten.
    „Sie kommen also von Pounder?" fragte Perry und gab ihm die Hand. „Dachte mir schon, daß der Alte einen Boten schicken würde. Wie haben Sie es geschafft, durch das feindliche Gebiet zu gelangen?"
    „Es war nicht so schwer", gab Klein zu. „Die Bewachung hat nachgelassen."
    „Wirklich?" zweifelte Perry nachdenklich. „Aber kommen Sie mit, ich leihe Ihnen eine Hose."
    Sie gingen langsam in Richtung der STARDUST. Klein spürte eine seltsame Sympathie für den Mann neben sich. Sein Auftrag lautete, diesen Mann unter allen Umständen zu töten, wenn er sich nicht den Befehlen Mercants fügen wollte. Nun, daran war im Augenblick sowieso nicht zu denken. Mit den bloßen Fäusten würde er ihn kaum umbringen können. Und wie sollte er die STARDUST zerstören? Sicher, er wußte von der eingebauten Sprengladung. Aber da waren noch drei Mann der Besatzung. Nein, ganz so einfach würde es nicht sein, selbst dann nicht, wenn er es wollte.
    Aber - wollte er es denn überhaupt?
    Auf einem flachen Stein direkt neben dem Schiff setzten sie sich.
    „Und nun seien Sie ehrlich, Leutnant Klein, wie lautet Ihr Auftrag? Was sollen Sie mir sagen? Kommen Sie wirklich von Pounder?"
    Der Agent schüttelte den Kopf.
    „Nicht direkt. Ich gehöre zur Abwehr Mercants. Mein Auftrag lautet: Sie dazu zu bewegen, die STARDUST zu vernichten und mit mir nach Nevada Fields zurückzukehren. Wenn Sie sich weigern, soll ich Sie töten und das Raumschiff zerstören."
    Perry hatte Manoli, der in der Luke erschienen war, etwas zugerufen. Nun kam der Arzt und brachte eine leichte Uniformhose. Klein zog sie an.
    „Das ist Dr. Manoli. Leutnant Klein von der Abwehr. Bleibe bei Crest, Eric. Sage ihm, wir hätten Besuch."
    Er wartete, bis der Arzt verschwunden war, dann erst ging er auf Kleins Worte ein.
    „Das also ist Ihr Auftrag? Warum sagen Sie mir das alles?"
    „Weil ich Vertrauen zu Ihnen habe, Rhodan. Und weil ich in den vergangenen Tagen etwas erlebt habe, das mich erschütterte."
    „Was?"
    „Später, Rhodan. Ich werde es Ihnen erzählen. Aber zuerst beantworten Sie mir eine Frage."
    „Das erfolgt innerhalb unseres Gespräches. Sie antworten, ich antworte - das Bild formt sich dann ganz von allein. Ist General Pounder sehr enttäuscht von mir?"
    „Allerdings, denn er begreift Ihre Gründe nicht. Immerhin versucht er es, während Mercants Meinung feststeht. Sie sind ein Verräter, so denkt er."
    „Pounder nicht? Und Sie? Was denken Sie?"
    „In den Augen Mercants sind Sie ein Verräter, vielleicht auch in den Augen der meisten Menschen drüben im Westen. Ihrer Meinung nach hätten Sie die Erfindungen, die Sie auf dem Mond fanden, ausliefern müssen. Sogar wirtschaftlich wäre das gerecht gewesen, denn ohne die finanziellen Mittel der US-Regierung wären Sie niemals zum Mond gelangt. Aber es kann Gründe geben, die alle derartigen Überlegungen ungültig machen. Es müßten allerdings gute Gründe sein."
    „Die habe ich", nickte Perry entschlossen. „Mein Gewissen und mein logischer Verstand verbieten mir, die ungeheuren technischen Mittel, die ich auf dem Mond entdecken konnte, einer irdischen Macht auszuliefern. Was wäre die Folge, Leutnant Klein? Überlegen Sie gut, ehe Sie mir antworten."
    „Da gibt es nicht viel zu überlegen. Ehe Amerika - ich nehme an, es käme zuerst für diesen Fall in Frage die neuen Waffen erproben könnte, hätten Angst und Panik bereits die Atomraketen der anderen starten lassen. Der Krieg und damit die totale Vernichtung wären unvermeidlich. Ich habe schon begriffen, worauf Sie hinauswollen, Major Rhodan. Aber - werden es auch die anderen begreifen?"
    „Sie müssen!" entgegnete Perry hart. Unnachsichtige Entschlossenheit stand in seinen Augen. „Es geht in Wirklichkeit um noch viel mehr als nur um die Vermeidung eines Krieges. Sie wissen,

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