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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Reddy!« schrie sie. »Mein Gott, was ist los?«
    Auf den hinteren beiden Sitzen kreischten die Mädchen vor Angst.
    Reddy gab keine Antwort. Aus entsetzt aufgerissenen Augen starrte er die riesigen Finger an, die plötzlich auseinanderglitten.
    Der Mann, den sie noch eben gehalten hatten, fiel.
    Nie würde Reddy den Schrei vergessen, der seine Ohren erreichte. Mit rasender Geschwindigkeit näherte sich der Körper der Achterbahn, und dann gellte ein höllisches Gelächter auf, das weit über den Rummelplatz schallte.
    Ruckartig blieb der Wagen stehen.
    »Raus!« schrie Margret. »Wir müssen hier raus!«
    »Nein!« brüllte Reddy zurück. »Bleib hier! Du stürzt ab. Du…«
    Die nächsten Worte blieben ihm im Hals stecken, denn die riesige Hand glitt tiefer und kam genau auf den kleinen Wagen zu…
    ***
    Vera Norton begann zu schreien. »Dad!« brüllte sie. »Dad!« Immer wieder schrie sie den Namen ihres Vaters.
    John Sinclair sah keine andere Möglichkeit. Er hob die rechte Hand – und schlug Vera links und rechts ins Gesicht.
    Das Schreien verstummte. Aus weit aufgerissenen Augen starrte sie den Geisterjäger an. Nichtbegreifen lag in ihrem Blick. Ihre Lippen bewegten sich. »Dad«, flüsterte sie erstickt. »Dad…?« Das letzte Wort klang wie eine Frage.
    John legte seinen Arm um ihre Schultern. Er spürte, wie die Frau zitterte. Tränen rannen ihre Wangen herunter und hinterließen feuchte Spuren.
    John riskierte wieder einen Blick in den Nachthimmel. Noch immer schwebte die Hand hoch über der Achterbahn. Und noch immer befand sich Carl Norton in der gewaltigen Klaue.
    Plötzlich brandete ein gellendes Gelächter auf, das John Sinclair eine Gänsehaut über den Rücken trieb. Aber auch Vera Norton schreckte das Gelächter auf.
    Wie John Sinclair, so hob sie den Blick, sah wieder auf ihren Vater und beobachtete, wie sich die riesige Hand öffnete und Carl Norton in die Tiefe stürzte.
    Sein Schrei mischte sich unter den tausendkehligen Entsetzensruf, den die Rummelplatzbesucher ausstießen.
    Vera Nortons Gesicht war nur noch eine Grimasse. All die Gefühle, die sie in diesen schrecklichen Augenblicken empfand, spiegelten sich darin wider. Sie war Zeugin, als ihr Vater zu Tode stürzte. Und das war einfach mehr, als sie verkraften konnte.
    Die Ohnmacht kam, und das bedeutete eine kurze Ruhepause für sie.
    John fing die Frau auf. Auch er war blaß. Er hatte in seiner Laufbahn schon vieles erlebt, doch das, was nun geschah, überstieg bei weitem alles.
    Denn der Totengräber war noch nicht fertig.
    Hilflos mußten einige hundert Menschen, unter ihnen auch John Sinclair, mit ansehen, wie sich die riesige Klaue einem mit Fahrgästen besetzten Wagen näherte, der auf den Schienen der Achterbahn stand.
    John Sinclair ballte in ohnmächtigem Zorn die Fäuste. Noch nie hatte er sich so hilflos gefühlt.
    ***
    Die vier Menschen in dem Wagen waren dem Tod nah. Reddy riß den Kopf in den Nacken.
    Immer tiefer schwebte die Klaue.
    Margret schrie und weinte vor Angst. Sie hatte die Hände vor ihr Gesicht gepreßt und konnte den Anblick nicht mehr ertragen.
    Den Mädchen auf den hinteren Sitzen ging es nicht besser. Sie zitterten und brüllten vor Entsetzen.
    Die Klaue krümmte sich.
    Nur noch Sekunden, dann würde sie zupacken, den Wagen hochheben und dann…
    Gaylord Carruthers riß sich aus seiner Benommenheit. Er wägte einen letzten Rettungsversuch.
    »Raus aus dem Wagen!« brüllte er. »Raus, verdammt!« Er stemmte sich hoch, packte die Schulter seiner Frau und wollte Margret ebenfalls aus dem Gefährt reißen.
    Sie hörten nicht die Schreie der Rummelplatzbesucher. Sie sahen nur die Hand, die sich langsam auf sie senkte.
    Die beiden Mädchen taten es Reddy nach. Sie stiegen aus dem Wagen, hastig, unkontrolliert.
    Zu hastig…
    Ein Mädchen verfehlte die rechte Laufschiene.
    »Vorsicht!« brüllte Reddy.
    Ein Schrei, ein Körper, der das Gleichgewicht verlor. Reddy wollte noch zupacken, verfehlte aber knapp das Kleid des Mädchens. Stoff riß, und dann raste der Körper in die Tiefe.
    Gaylord Carruthers war noch nicht ganz aus dem Wagen. Leichenblaß war sein Gesicht. Er zitterte.
    Auch Margret hockte noch auf ihrem Sitz. Genau wie das zweite Girl. Es hatte einen Ausdruck in den Augen, der an einen Wahnsinnigen erinnerte.
    Da packte die Klaue zu.
    Mit den Spitzen nur umklammerten die Finger den Wagen, rissen ihn hoch. Gaylord Carruthers verlor das Gleichgewicht. Verzweifelt ruderte er mit den Armen, sah

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