Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
vergrub ihr Gesicht darin. Krampfhaftes Schluchzen schüttelte ihren Körper. Ihre Schultern bebten.
    John ließ sie weinen. Es war besser so. Der Geisterjäger zündete sich eine Zigarette an. Er war noch immer innerlich aufgewühlt. Die Szenen, die er zu sehen bekommen hatte, waren auch für einen Mann wie ihn zuviel gewesen.
    Grausam war die Rache des Totengräbers.
    Aber warum? Warum nur spielte dieser unselige Dämon mit den Menschenleben? Er mußte doch ein Motiv haben.
    John Sinclair nahm sich vor, dieses Motiv herauszubekommen. Und vielleicht fand er dann auch eine Lösung, wie er den Totengräber zur Strecke bringen konnte.
    Vielleicht…
    Große Chancen gab sich der Geisterjäger nicht. Selten hatte er einen Gegner gehabt, der so mächtig gewesen war. Der Totengräber mußte die Kräfte der Hölle auf sich vereint haben.
    Plötzlich hörte John in seinem Rücken ein leises Lachen.
    Er wirbelte herum.
    Und da stand er.
    Der Totengräber!
    Spöttisch lächelnd, in der rechten Hand eine Laterne, in der anderen einen Spaten.
    Johns Herz klopfte bis zum Hals.
    Auf der Liege begann Vera Norton leise zu wimmern. Der Anblick des Unheimlichen, der auch der Mörder ihres Vaters war, trieb sie an den Rand des Wahnsinns.
    John Sinclairs Gesichtszüge verhärteten sich. Hatte er jetzt die Chance, den Totengräber zu erledigen? Oder war der Unheimliche gekommen, um ihn zu töten?
    John atmete tief durch.
    Die Sekunden vertickten.
    Auf dem Gesicht des Totengräbers vertiefte sich das spöttische Lächeln. »Glaubst du nun, daß ich stärker bin, John Sinclair?« fragte er. »Auch dich werde ich erledigen, Geisterjäger. Ich freue mich, daß wir aufeinandergetroffen sind. Im Reich der Dämonen wartet man schon auf deine Seele, um sie den ewigen Qualen auszusetzen. Und ich habe die Chance, dich zu holen.«
    »Wie ist dein Name?« fragte John.
    »Lionel Hampton.«
    »Und warum hast du diese Menschen ins Unglück gestürzt? Du hättest sie nicht zu töten brauchen.«
    Aus den Augen des Totengräbers schienen Blitze zu schießen. »Ich hatte sie gewarnt«, erwiderte er. »Aber sie konnten nicht hören. Sie haben den Jahrmarkt nicht abgerissen. Das war ihr Todesurteil.«
    »Warum sollten sie es tun? Weshalb darf hier kein Jahrmarkt stattfinden?«
    »Weil sie es so wollen!«
    »Wer sind sie?« fragte John.
    Das Gesicht des Totengräbers verzog sich. »Die Geister sind es. Die Geister der Toten, die auf dem Friedhof zur letzten Ruhe gebettet wurden.«
    »Dann war früher hier ein Friedhof?« folgerte John.
    Der Totengräber nickte zustimmend. »Hier ruhten die Verbrecher, die Gesetzlosen, die Leute, die von der Gesellschaft ausgestoßen wurden.« Der Totengräber unterbrach sich und begann zu kichern. »Außerdem war der Friedhof ein Hort des Satans. Hier holte sich der Gehörnte die Seelen. Und mich – mich hat er als Hüter des Totenackers eingesetzt. Ich habe dem Satan schon zu Lebzeiten ewige Treue geschworen. Die menschliche Gemeinschaft hat mich verachtet. Totengräber – den Beruf mußte es geben, doch mit solchen Menschen wollte keiner etwas zu tun haben. Ebenso nicht mit Scharfrichtern. Man braucht sie, mehr aber auch nicht. Nur nicht mit ihnen in Kontakt kommen. Der Teufel kam jedoch mit mir in Kontakt. Eines Nachts ist er mir erschienen und hat mich gefragt, ob ich bereit wäre, für ihn zu arbeiten. Ich habe zugestimmt und auch einen Lohn verlangt. Er versprach mir das ewige Leben. Ich erklärte mich einverstanden. Ich hatte nichts anderes zu tun, als bei Vollmond die geweihten Symbole auf dem Friedhof zu entfernen. Das tat ich gern, es war ja nicht viel Arbeit. Das ewige Leben habe ich ja dafür erhalten, und wer bekommt das schon.«
    John Sinclair war mißtrauisch. »Und Sie haben wirklich nicht mehr für den Fürsten der Finsternis tun müssen? Nur die christlichen Symbole entfernen? Das glaube ich Ihnen nicht. Ich kenne den Satan und seine obersten Diener. Sie verlangen mehr. Und sie werden auch bei Ihnen keine Ausnahme gemacht haben.«
    Das Gesicht des Totengräbers nahm einen verschlagenen Ausdruck an. »Du bist schlau, Geisterjäger«, sagte er. »Ich sehe, man darf dich nicht unterschätzen. Ja, ich habe mehr für den Satan getan. Ich habe ihm die Leichen überlassen. Ich konnte ja an die Gräber heran. Wollen Sie wissen, was er mit den Leichen angestellt hat?« fragte der Totengräber lauernd.
    »Nein, nein, es reicht«, antwortete John schnell.
    Lionel Hampton hob die Hand mit der Laterne. »Ich will die

Weitere Kostenlose Bücher