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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht unterdrücken. Er wußte auch nicht, woher sie kam, aber die Unruhe war da und ließ sich nicht wegleugnen.
    Langsam näherte er sich der Kasse. Hin und wieder warf er seiner Frau einen Blick zu. Margret lächelte jedesmal, einmal spitzte sie die Lippen zu einem Kuß.
    Reddy strich sich über das widerspenstige Haar.
    Fahr nicht! sagte eine innere Stimme in ihm. Diese Achterbahn ist gefährlich. Bleib lieber weg! Verzichte auf die Fahrt.
    »Sie wünschen?« Eine barsch fragenden Stimme riß ihn aus seinen Gedanken. Reddy hatte gar nicht bemerkt, daß er schon vor dem Kassenhäuschen stand.
    »Ach so, ja. Entschuldigung. Zwei Karten. Erwachsene«, sagte er.
    Der Mann riß das Gewünschte von einer Rolle ab und drückte Reddy die Karten in die Hand.
    Carruthers zahlte und winkte seiner Frau. Margret drückte sich an den wartenden Menschen vorbei. Neben ihrem Mann ging sie durch den schmalen Gang auf den Halteplatz der Wagen zu.
    Sie mußten noch warten. Eine Gruppe von vier Menschen bestieg vor ihnen ein Gefährt.
    Dann konnten sie Platz nehmen.
    Der Wagen war grün lackiert. Reddy und Margret hatten die beiden vorderen Plätze besetzt. Hinter ihnen stiegen zwei Girls ein. Sie waren schon leicht angetrunken und kicherten pausenlos. Als Reddy ihnen einen unwilligen Blick über die Schulter zuwarf, streckte eines der Mädchen die Zunge heraus.
    »Bist du nicht in Form, Opa?«
    Reddy wollte zu einer scharfen Erwiderung ansetzen, doch Margret stoppte den sich anbahnenden Redefluß, indem sie den Kopf schüttelte.
    Reddy blieb ruhig.
    Der Wagen ruckte an.
    Instinktiv klammerte sich Reddy und Margret an der vorn querlaufenden Schiene fest. Sie war aus Metall, glänzte und war dort, wo die Hände auflagen, mit griffigen Gummischützern versehen.
    Vor der Schnauze des Gefährts tauchte die erste steile Auffahrt auf. Die Geschwindigkeit hatte sich etwas vergrößert. Die Fahrgäste wurden noch hinten gegen die Rückenlehnen der Sitze gepreßt.
    Reddy saß an der rechten Seite. Die Besucher auf dem Rummelplatz wurden kleiner. Man konnte jetzt schon auf die Buden und Karussells sehen. Das Kettenkarussell war in Betrieb. Die Menschen in den schleudernden Sitzen wurden fast waagerecht durch die Luft gefegt.
    Der Wagen auf der Achterbahn fuhr weiter. Jetzt hatte er den höchsten Punkt der Steigung erreicht.
    Die Mädchen hinter dem Ehepaar Carruthers kicherten noch immer. Sie winkten und schrien die Namen ihrer Freunde, die wohl unten auf dem Rummelplatz warteten.
    Glatt und sicher rollte der Wagen auf den Schienen voran. Urplötzlich tauchte das erste Gefalle auf.
    Margret schrie unwillkürlich auf, als sich das Gefährt nach vorn neigte, blitzschnell an Geschwindigkeit gewann und die Schienen hinunterraste. Ein Ruck, dann ging es wieder hoch.
    Reddy lachte. Er legte den Arm um Margrets Schultern. »Klasse, nicht wahr?«
    Margret nickte nur. »Da kommt der Tunnel!« rief sie.
    Dicht vor ihnen gähnte dem Wagen die dunkle Röhre entgegen. Und schon war er darin verschwunden.
    Bunte Lichter glühten an den Seiten. Die Schienen waren jetzt etwas schräg gebaut. Der Wagen legte sich in eine Linkskurve.
    Dann waren sie aus dem Tunnel heraus.
    Sofort ging es steil hinab.
    Rasend schnell vergrößerte sich die Geschwindigkeit. Die drei Frauen schrien. Der Wagen wurde schneller, immer schneller.
    Der Kreisel!
    Mit mörderischer Geschwindigkeit preschte das Gefährt hinein. Die Menschen wurden nach links außen gepreßt, klammerten sich fest. Jetzt waren sie ganz auf die Technik und Statik des Wagens angewiesen.
    Wie eine Rakete schoß das Gefährt aus dem Kreisel heraus. Reddy und Margret holten tief Luft. Sie fuhren dicht über dem Boden. Der Wagen zischte über eine glatte Strecke, um dann wieder hochgezogen zu werden.
    »Das war erst der kleine Kreisel«, rief Reddy seiner Frau zu.
    Hinter ihnen stöhnte eines der Mädchen. »Mir wird schlecht.«
    »Hoffentlich bricht die mir nicht in den Nacken«, murmelte Reddy, »das hätte mir noch gefehlt.«
    Sie fuhren nun noch höher, hatten den obersten Punkt der Achterbahn erreicht. Danach würde es noch einmal hart werden. Der doppelte Kreisel wartete, und danach rollte der Wagen dann langsam aus.
    Keiner der Insassen sah nach oben. Niemand bemerkte die riesige Hand, die auf einmal über ihnen am Himmel schwebte und einen Menschen in den Fingern hielt.
    Erst als das grünliche Leuchten intensiver wurde, blickte Reddy hoch.
    Sein Atem stockte.
    Auch Margret hatte die Hand jetzt gesehen.

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