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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hinter den Sehschlitzen glühten die Augen wie heiße Kohlestücke.
    Ein Zündholz flammte auf. Die Flamme tanzte einen Moment und fraß sich dann an dem Docht einer Kerze fest. Die Kerze stand in einem breiten Halter, den der Meister jetzt in die Hand nahm und sich langsam der bewußten Tür näherte, die er nur allein aufschließen konnte.
    Mit der freien Hand holte der Meister einen Schlüssel aus der schräggestellten Tasche, die in den Umhang genäht worden war.
    Langsam schob der Maskierte den Schlüssel ins Schloß. Zweimal drehte er ihn herum.
    Dann war die Tür offen.
    Ein stockfinsteres Verlies tat sich auf. Die Wände bestanden ebenfalls aus nackten Steinquadern, und in den Ritzen nistete die Feuchtigkeit.
    Der Meister bückte sich und leuchtete den Boden ab.
    Eine Falltür wurde aus der Dunkelheit gerissen.
    Der Meister zog an einem eisernen Ring, der in einer Öse steckte. Die Falltür klappte zurück und fiel dumpf auf den Boden.
    Die ersten drei Stufen einer Steintreppe wurden sichtbar.
    Der Meister raffte mit der freien Hand seinen Umhang ein wenig hoch und begann mit vorsichtigen Schritten, die Treppe hinabzusteigen.
    Stufe für Stufe näherte er sich dem wirklichen Geheimnis des Hauses. Einem Geheimnis, das in uralter Zeit begonnen hatte und jetzt seine grausige Erfüllung finden sollte.
    Der Meister drang in die Katakomben des Schreckens ein.
    Fächerförmig verliefen die Gänge. Irgendwo tropfte Wasser. Das Geräusch, mit dem die Tropfen auf dem Fels zerplatzten, hörte sich überlaut an.
    Der Meister wußte, wohin er zu gehen hatte. Er quetschte sich in einen schmalen, aber hohen Gang und schlich vorsichtig weiter. Es war ein Wunder, daß die Kerze noch brannte, denn die Sauerstoffknappheit war groß.
    Der Gang war nur ein paar Meter lang. An seinem Ende tat sich ein seltsamer Raum auf.
    Er war in der Form eines Siebenecks in den Fels gehauen worden. Und an jeder der sieben Seiten stand ein offener Sarg.
    Es waren weiße Särge und innen mit rotem Samt ausgelegt.
    Der Meister hatte die Särge hierher geschafft.
    Das Kerzenlicht erhellte den Raum nur spärlich.
    Langsam näherte sich der Meister dem ersten Sarg, leuchtete hinein.
    Der grinsende Schädel eines Skeletts starrte ihn an!
    Der Meister ging weiter, leuchtete in den nächsten Sarg. Auch in ihm lag ein Skelett. Ebenso in den anderen fünf Särgen.
    Als der Meister in alle Särge gesehen hatte, ging er zum Mittelpunkt dieses unheimlichen Raumes. Zu einem Steintisch, auf dem ein uraltes Buch lag. Vor dem Tisch stand ein Stuhl mit einer hohen Rückenlehne.
    Der Meister setzte sich und stellte die Kerze auf den Tisch. Seine Hände griffen nach dem Buch, schlugen es auf.
    Es waren vergilbte Seiten, beschrieben in einer Sprache, die kaum jemand auf der Welt verstand. Überraschend klar und deutlich war die Schrift noch zu lesen.
    Der Meister begann, in dem Buch zu lesen. Hierin war unter anderem auch die Geschichte des Hauses aufgezeichnet.
    So stand geschrieben, daß das Haus im Jahre 1474 erbaut worden war, über den Katakomben, die schon seit ewigen Zeiten bestanden. Der erste Besitzer war ein Scharlatan gewesen, ein Hexenmeister, der mit den Dämonen einen finsteren Pakt geschlossen hatte. Er hatte schon seine Seele verkauft, ehe es Hexenjägern gelang, ihn aufzuspüren und zu Tode zu foltern. Seitdem war das Haus verflucht. Alle, die es später erworben hatten, starben eines unnatürlichen Todes. Und die Chronik wußte zu berichten, daß irgendwann ein Mann kommen würde, der ebenfalls wie der erste Besitzer seine Seele dem Satan verkaufte, um die Rache somit zu vollenden.
    Dieser Mann war schon da.
    Es war der Meister!
    Er hatte das Haus gekauft. Lebte vor der Welt als Wolf im Schafspelz, um dem Satan dienen zu können.
    Der Meister legte das Buch zur Seite.
    Langsam erhob er sich von seinem Platz. Ging auf einen der sieben Särge zu.
    Seine Hände mit den langen Fingern vollführten seltsame Bewegungen über dem Skelett. Magische Beschwörungsformeln drangen dumpf unter der Kapuze hervor.
    Und plötzlich begann die Luft über dem Sarg zu flimmern, verdichtete sich, wurde zu einem diffusen Nebel.
    Die Stimme des Meisters steigerte sich.
    Der Nebel begann zu wirbeln, bildete einen Kreis, der in einem trichterförmigen Sog endete und in dem offenen Mund des Skeletts verschwand.
    Der Kerzenschein reichte kaum aus, um erkennen zu können, was jetzt geschah.
    Das Skelett machte eine Wandlung mit. Eine fleischfarbene Masse schob sich über die

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