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0003 - Die Teufelsklause

0003 - Die Teufelsklause

Titel: 0003 - Die Teufelsklause Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Knochen. Sie fing bei den Beinen an, erreichte die Hüften, den Brustkorb, das Gesicht. Ein Mensch war entstanden!
    Ein Mod!
    Wie von einer Schnur gezogen, richtete sich der Mod auf und stieg langsam aus dem Sarg.
    Vor dem Meister blieb er in demütiger Haltung stehen.
    »Geh nach oben und zieh dich an«, sagte der Maskierte. »Ich habe einen Auftrag für dich.«
    Der Mod gehorchte. Stufe für Stufe nahm er die steile Steintreppe. Er schien selbst in der Dunkelheit sehen zu können.
    Der Meister wartete, bis er verschwunden war und trat an einen zweiten Sarg.
    Wieder murmelte er die magischen Beschwörungsformeln, und wieder entstand ein Mod. Auch ihn schickte der Meister nach oben.
    Dann ging er selbst die Treppe hinauf.
    Die beiden Mods warteten inzwischen in dem Raum, wo die Versammlungen stattfanden. Sie trugen jetzt wieder ihre schwarze Lederkleidung.
    Der Meister sah seine Gehilfen eine Zeitlang an. Dann sagte er: »Geht in die Stadt und tötet einen Mann. Er heißt Bill Evans. Er weiß zuviel.«
    Die Mods nickten und wandten sich ab.
    Der Meister blickte ihnen nach. Es war das erstemal, daß seine Diener das Grundstück verließen. Bisher hatte er es immer vermeiden können. Aber diesmal ging es nicht anders. Man war nahe daran, seinem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Jerome Porter war es als einzigem gelungen, in die Teufelsklause zu kommen. Und Bill Evans hatte den sterbenden Porter gefunden, der sogar noch geredet hatte. Das war gefährlich.
    Der Meister hob die Hand und streifte die Kapuze vom Kopf.
    Ein grauenvolles Gesicht kam zum Vorschein.
    Ein Gesicht, das fast nur aus grünen Schuppen bestand. Statt einer Nase klafften zwei Löcher. Wo bei einem Menschen der Mund war, gab es nur eine finstere Höhle.
    Der Meister sah aus wie eine Kreuzung zwischen Fisch und Mensch.
    Fanatisch glühten die Augen in dem schuppigen Gesicht. Seltsame Worte drangen aus der Mundöffnung. Worte, die in keiner Sprache der Welt vorkamen. Nur in der Dämonensprache.
    Der Meister war kein Mensch!
    Er war ein Dämon…
    ***
    Dean Porters Adresse hatte Zamorra dem Telefonbuch entnommen. Er mußte zweimal fragen, ehe er das Haus gefunden hatte.
    Es lag in einer kleinen Seitenstraße, hatte schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel und sah auch entsprechend aus. Das konnte man sogar in der Dunkelheit erkennen.
    Zamorra fand einen Parkplatz direkt vor dem Haus. Er löschte die Scheinwerfer, zündete sich eine Zigarette an und wartete. Träge zogen die Rauchschwaden aus dem halb geöffneten Seitenfenster nach draußen.
    Hinter zwei Fenstern brannte Licht. Es waren nur matte, milchig-gelbe Flecken, da vor den Scheiben Vorhänge hingen und den Schein dämpften.
    Das Gefühl war ganz plötzlich da!
    Zamorra, der durch jahrelanges Studium der Parapsychologie die Gabe bekommen hatte, starke Strömungen wie ein Sender zu empfangen, wurde unruhig. Ein leichtes Kribbeln machte sich in seinem Nacken bemerkbar, brachte die Haare zum Sträuben.
    Gefahr lag in der Luft!
    Zamorra drückte die Zigarette aus. Lautlos klinkte er die Tür auf und schob sich aus dem Wagen.
    Seine scharfen Augen tasteten die Umgebung ab, versuchten einen eventuellen Gegner ausfindig zu machen.
    Nichts.
    Niemand ließ sich blicken.
    Doch das Gefühl blieb. Es konnte jedoch auch sein, daß es mit einer indirekten Gefahr zusammenhing, eine Gefahr, die sich erst wie eine drohende Gewitterwolke über Zamorra zusammenballte. Er hatte das schon mehr als einmal erlebt.
    Professor Zamorra ging durch den kleinen Vorgarten auf das einstöckige Haus zu. Er wußte, daß Dean Porter Besitzer einer Holzfabrik war, wußte aber auch, daß der Betrieb nicht gerade gut lief. Wenigstens hatte Inspektor Murray das gesagt. Und nach dem Zustand des Hauses zu urteilen, mußte er recht haben.
    Zamorra schellte.
    Hohl schepperte das Klingelgeräusch durch das Haus.
    Wenig später waren Schritte zu hören. Sie näherten sich der Tür und verstummten.
    »Wer ist da?« fragte eine etwas atemlos klingende Stimme.
    »Ich muß Sie sprechen, Mr. Porter. Es geht um Ihre Tochter. Mein Name ist Professor Zamorra.«
    »Zamorra? Nie gehört. Wüßte nicht, was Sie mit meiner Tochter zu tun haben. Gehen Sie jetzt«, erklang wieder die barsche Stimme.
    »Aber es ist wichtig, Mr. Porter.«
    »Nichts ist wichtig. Hauen Sie ab.«
    Zamorra biß sich auf die Unterlippe. So hatte er sich den Besuch nicht gerade vorgestellt. Dieser Porter mußte ja ein verdammt komischer Kauz sein. Normalerweise reagiert man anders,

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