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0004 - Damona, Dienerin des Satans

0004 - Damona, Dienerin des Satans

Titel: 0004 - Damona, Dienerin des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lachte schaurig.
    ***
    Jane Collins fühlte, wie ihr schlecht wurde. Der Anblick, den die Leiche bot, war wirklich nichts für schwache Nerven.
    Jane ahnte, wer der Tote war.
    Kein anderer als Lidell!
    Hinter sich vernahm die Detektivin ein hohles Kichern. Dann die Stimme. »Damona darf man nicht betrügen. Jeder, der das tun will, der stirbt.«
    Jane spürte die Gefahr, die hinter ihrem Rücken lauerte. Hastig trat sie einen Schritt zur Seite und wandte sich um.
    Mrs. Lidell stand vor ihr.
    Mit einer Axt!
    Damit hat sie wahrscheinlich auch ihren Mann erschlagen, fuhr es Jane durch den Kopf, als sie sah, daß an der Schneide rotbraune Flecken klebten, die sehr nach Blutrückständen aussahen.
    Und jetzt sollte Jane dran glauben.
    Das Gesicht der Frau war gräßlich verzerrt. Sie hielt die Axt mit beiden Händen umklammert und etwa in Schulterhöhe. Mochte der Teufel wissen, woher sie das Mordinstrument so schnell hergenommen hatte. Das interessierte Jane Collins allerdings nur in zweiter Linie. Erst einmal mußte sie sehen, daß sie diesen verdammten Keller wieder lebend verlassen konnte. Und das würde schwierig genug werden.
    »Ja«, sagte Mrs. Lidell, »ich habe ihn umgebracht. Er mußte sterben. Er wollte auch nach der Scheidung nicht von mir lassen. Aber Damona hat uns verboten, weiter mit Männern zusammenzuleben. Wir dienen nur ihr – und dem Satan!«
    Jane hätte gern ihre Pistole gehabt, aber die steckte in der Handtasche, und bevor sie hineingegriffen hatte, konnte Mrs. Lidell sie schon längst erschlagen haben.
    Trotz der lebensgefährlichen Situation hatte Jane nicht vergessen, daß sie in erster Linie Detektivin war. Sie hakte sofort nach, als die Frau aufhörte zu sprechen.
    »Wer ist Damona? Wo wohnt sie? Wo kann ich sie finden? Ich möchte ihr auch dienen!«
    Die Mörderin zögerte. Unsicher runzelte sie die Stirn.
    »Du willst ihr dienen?«
    »Ja. Bin ich nicht auch eine Frau? Ich will mit Männern nichts mehr zu tun haben. Sie widern mich an, sie haben mich schon lange angewidert…«
    »Du lügst!« schrie Mrs. Lidell und trat drohend einen Schritt näher.
    »Nein, nein.« Jane hob beide Hände. »Ich meine es ehrlich. Ich habe schon immer nach einer Vereinigung gesucht, deren Mitglieder so denken wie ich. Bitte, bring mich zu Damona.«
    Jane duzte die Mörderin jetzt, und sie schien den richtigen Ton getroffen zu haben.
    Mrs. Lidell ließ die Axt sinken.
    Jane Collins atmete auf. Die erste Hürde war genommen. Sie hatte die Frau überzeugen können. Janes Herz schlug höher. Es mußte ihr gelingen, zu dieser Damona vorzustoßen. Wenn sie erst einmal den Schlupfwinkel der Frauen kannte, war alles andere ein Kinderspiel. John Sinclair würde sich wundern.
    Doch Jane Collins hatte die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Aber das konnte sie in diesem Augenblick noch nicht wissen…
    Schwungvoll warf Mrs. Lidell das Beil in eine Ecke. Die Schneide klirrte auf den Boden. Funken sprühten.
    Jane Collins hatte Mrs. Lidells Vertrauen endgültig gewonnen.
    Die Mörderin streckte der Detektivin die Hand hin. »Ich heiße Eve«, sagte sie.
    Jane ergriff die Rechte zögernd. Sie war schweißnaß.
    Jetzt könntest du sie überwältigen, dachte Jane. Du hast die Chance, dem Fall noch einmal eine Wendung zu geben.
    Jane Collins tat es nicht. Sie blieb bei ihrem zuerst gefaßten Entschluß.
    Eve Lidell zog ihre Hand zurück. Dann deutete sie über ihre Schulter. »Komm, wir gehen nach oben.«
    Zwei Minuten später saßen sich die beiden Frauen wieder im Living-room gegenüber.
    »Damona wird sich freuen, wieder eine Mitstreiterin gewonnen zu haben«, meinte Mrs. Lidell. »Es werden immer mehr. Und wir wollen dafür Sorge tragen, daß bald alle Frauen in London nur noch auf Damona hören. Denn sie zeigt uns den wahren Weg.«
    »Und wo führt der hin?« wollte Jane Collins wissen.
    »Reichtum, Glück, Macht – such es dir aus, Schwester. So darf ich dich doch jetzt nennen?«
    »Ja, sicher doch.«
    »Damona wird uns alles geben. Wir haben die Chance, das zu gewinnen, wonach andere ihr Leben lang streben.«
    »Und der Preis?« erkundigte sich die blondhaarige Detektivin.
    Eve Lidell winkte ab. »Er ist gering. Es ist uns nur verboten, mit Männern zu verkehren. Wir dienen ausschließlich dem Satan. Mehr nicht.« Eve beugte sich in ihrem Sessel vor. »Frauen«, sagte sie, »nur Frauen. Wir haben die Macht. Sieh dir die Geschichte an. Wer waren die wahren Herrscher? Doch nur die Frauen. Wegen ihnen sind Kriege entfesselt

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