0004 - Damona, Dienerin des Satans
dienen.
Die Satansfratze verschwand. Ebenso schnell, wie sie erschienen war. Damonas Gesicht starrte Jane an.
»Du hast es gehört«, mahnte Damona. »Er hat dich in unseren Kreis aufgenommen. Zeige dich seiner würdig.«
Jane nickte. Auf ihrer Stirn glitzerten Schweißperlen. Doch in ihren Adern schien ihr Blut gefroren zu sein.
Sie fühlte eine Berührung am Arm und drehte sich um. Sie blickte in Lucilles Augen.
»Komm mit, ich habe eine Aufgabe für dich!« Jane folgte der Frau.
»Du hast Glück gehabt«, sagte sie, »daß Damona dich akzeptierte. Es ist nicht bei allen so. Und du hast noch mehr Glück. Heute nacht darfst du das große Satansfest miterleben. Auf dem Höhepunkt des Festes wird Teresa ihr Leben aushauchen.« Lucille lachte schaurig, und Jane lächelte ebenfalls. Ein Mord war für sie plötzlich etwas ganz Normales.
»Und jetzt zu deiner Prüfung«, sagte Lucille und drückte Jane Collins die Astra-Pistole in die Hand. »Ich habe heute einen Mann kennengelernt. Der heißt John Sinclair und ist Oberinspektor bei Scotland Yard. Du wirst zu ihm fahren und ihn töten. Die Adresse findest du in jedem Telefonbuch. Hast du verstanden?«
»Ja.«
Mit einem teuflischen Lächeln gab Lucille de Lorca der Detektivin die Astra zurück. Jane nahm die Waffe entgegen. Sekundenlang starrte sie die Pistole an. Dann sagte sie: »Ja, ich werde diesen John Sinclair töten…«
***
Geoff Adamson schielte auf die Messerklinge und verdrehte dabei die Augen, daß man von den Pupillen nichts mehr sehen konnte.
Immer noch berührte die Spitze des Messers seine straff gespannte Haut. Und hinter der Waffe sah Geoff das Gesicht seiner ehemaligen Frau. Es glich einer gräßlichen, haßverzerrten Fratze.
»Du… du willst mich umbringen?« keuchte Adamson.
Gwen kicherte diabolisch. »Ja, mein Lieber. Damona verlangt es von mir. Und ihren Befehlen muß ich gehorchen.«
Adamson versuchte Zeit zu gewinnen. »Man wird dich finden, Gwen«, warnte er.
»Ganz bestimmt. Die Polizei schläft nicht. Schneller als du denkst, ist sie auf deiner Spur.«
»Unsinn. Damona schützt mich. Du Feigling versuchst ja nur, dein erbärmliches Leben zu retten. Doch das wird dir nicht gelingen.« Sie lachte hart. Die Klingenspitze vibrierte.
»Aber was habe ich dir denn getan?« greinte Adamson. »Wir haben uns getrennt. Du hast es so gewollt. Ich war einverstanden. Du brauchst mich doch deswegen nicht umzubringen.«
»Das verstehst du nicht. Es ist eine Prüfung, die von mir verlangt wird. Erst dann bin ich endgültig in den Orden aufgenommen.«
Geoff Adamson wußte, daß seine frühere Frau ihm keine Chance mehr lassen würde. Er hatte schon einen steifen Hals. Sein Oberkörper glänzte, als wäre er mit Fett eingerieben, so sehr schwitzte er. Pfeifend zog er die Luft ein.
Wieviel Sekunden blieben ihm noch?
Zehn? Zwanzig?
»Sprich ein letztes Gebet, Geoff«, sagte die Frau. »Ich gebe dir noch fünfzehn Sekunden, dann ist es aus. Dann schneide ich dir deine Kehle durch.«
Todesangst überfiel ihn. Wie ein Blitzstrahl war sie da. Adamson spürte, wie sich sein Magen zusammenzog. Irgend etwas schnürte ihm den Hals zu, hinderte ihn beim Atmen.
»Noch zehn Sekunden«, frohlockte die Frau in diebischer Freude. »Deine Lebensuhr läuft ab, Geoff…«
»Ich…« Geoff Adamson brachte keinen Ton mehr hervor. Plötzlich sah er das Gesicht seiner ehemaligen Frau wieder glasklar vor sich. Jede Einzelheit nahm er wahr. Es schien, als hätte ein brutales Schicksal seine Sinne noch einmal geschärft, damit er seinen Tod in allen Einzelheiten miterlebte.
Da schellte es.
Adamson zuckte zusammen.
Aber auch die Frau.
Sie drehte den Kopf. Ihr Körper machte die Bewegung mit. Die Klinge rutschte an Geoffs Hals entlang.
Adamson nutzte blitzartig seine winzige Chance. Von unten her drosch er seine Hand gegen den Arm der Frau.
Die Hand mit dem Messer schnellte hoch.
Gwen schrie auf.
Geoff Adamson zog die Beine an und stieß sie der Frau in den Leib. Sie wurde zurückkatapultiert und landete auf dem Bett.
Wieder schellte es.
Adamson hetzte zur Tür.
Gwen schnellte von der Liegestatt hoch. Mit stoßbereitem Messer jagte sie hinter ihrem Mann her.
»Ich krieg dich doch!« kreischte sie. »Du verdammter Hund, du…«
Geoff Adamson erreichte die kleine Diele, schmetterte die Tür hinter sich zu, so daß seine ehemalige Frau gegen das Holz prallte.
Geoff Adamson gewann kostbare Sekunden.
Abermals schrillte die Klingel.
»Ja!« schrie
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