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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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der Menschheit."
    Anne sah wieder hinauf in den Himmel. Die Sonne war weitergewandert und näherte sich einem Baumwipfel. Bald würde der Schatten auf die Veranda fallen.
    „Feind der Menschheit?" sann sie vor sich hin. „Ich habe mir darunter stets etwas anderes vorgestellt, aber nicht ein Individuum, das einen Atomkrieg verhinderte."
     Mercant wurde unruhig. „Hören Sie, Miß Sloane, Sie müssen die Entscheidung darüber uns überlassen. Wir wissen mehr als Sie. Rhodan plant, nicht nur die militärische Macht, sondern auch das wirtschaftliche Potential der gesamten Erde an sich zu reißen. Seine Tauschartikel und Maschinen übertreffen bereits heute alles, was wir uns vorzustellen vermögen. Allein mit ihrer Hilfe vermag Rhodan die wirtschaftlichen Grundfesten unserer Existenz zu erschüttern."
    „Das hört sich großartig an", spottete sie. „Ich möchte diesen Rhodan zu gern einmal kennenlernen - insofern interessiert mich das, was Sie mir zu sagen haben."
    „Sie werden dazu Gelegenheit erhalten, wenn Sie uns helfen wollen", versprach Mercant. „Perry Rhodan und seine Verbündeten suchen Freunde und Helfer. Sie werden sich melden."
    Sie staunte. „Ach - so etwas ist möglich? Als Weltfeind Nummer eins kann er Freunde suchen? Wie macht er das?"
    „Ganz offiziell! Wer will ihn daran hindern? Und niemand kann wissen, wohin sein Nachbar reist, wenn er die Koffer packt. Aus Australien wurde Dr. Haggard entführt. Er arbeitet heute für Rhodan. Wir versuchten, Agenten einzuschmuggeln, aber sie wurden erwischt. Vielleicht haben Sie mehr Glück."
    „Das möchte ich bezweifeln."
    Anne schüttelte den Kopf. „Ich glaube kaum, daß ich mehr Erfolg haben werde als Ihre Leute, die doch mehr Erfahrungen haben als ich."
    „Eben doch! Gerade weil Sie weniger Erfahrung besitzen. Unsere Agenten waren zu mißtrauisch und reagierten entsprechend. Außerdem sind Sie eine Frau."
    „Zweifellos", nickte sie und lachte. „Was hat das damit zu tun?"
    „Eine ganze Menge. Ein Besatzungsmitglied der STARDUST, Captain Flipper, wollte in die Staaten zurückkehren. Rhodan gab ihm einen Hypnoblock, der eine künstliche Amnesie hervorrief. Bei der Befragung durch die australischen Behörden erlitt Captain Flipper leider einen Gehirnschlag. Seine Witwe starb bei der Geburt ihres ersten Kindes wenige Wochen später. Ihr Tod wurde geheimgehalten. Aber wir besitzen ihre Papiere. Und ein Foto. Sehen Sie es sich an, Miß Anne."
    Mercant zog seine Brieftasche und nahm ein Foto in Postkartengröße daraus hervor. Anne nahm es zögernd und betrachtete das Bild. Es zeigte eine Frau im Alter von nicht mehr als 25 Jahren, dunkel und schlank. Sonst fiel ihr nichts auf, außer einer gewissen Vertrautheit mit irgend jemand, den sie gut kannte...
    „Sie sieht Ihnen ähnlich, nicht wahr?"
    Kaats fragte es lauernd. Jetzt erkannte es auch Anne. Eine entfernte Ähnlichkeit, mehr aber nicht.
    „Kein Mensch käme auf den Gedanken, mich mit ihr zu verwechseln, wenn Sie das meinen. Nein, ich glaube kaum, daß ich ihre Rolle übernehmen kann..."
    „Es ist nicht so wichtig", sagte Mercant. „Weder Rhodan, Bull noch Manoli kannten Mrs. Flipper, aber es könnte sein, daß sie ein Foto von ihr gesehen haben. Deshalb ist die entfernte Ähnlichkeit wichtig. Sie werden als Mrs. Flipper versuchen, in den Stützpunkt Rhodans zu gelangen."
    „Eine Wahnsinnsidee." Anne schüttelte den Kopf. „Wer sollte auf den Trick hereinfallen?"
    „Rhodan! Er wird es begreifen, wenn die Witwe Flippers Verbindung mit ihm sucht, um die Gründe seines Todes zu erfahren. Einmal hinter der Energiemauer, können Sie Ihre Fähigkeiten erproben. Ich glaube, dagegen wissen selbst diese sagenhaften Arkoniden kein Mittel. Wenigstens hoffen wir das."
    „Arkoniden?" „So nennen sich die Fremden, die auf dem Mond notgelandet sind. Sie kommen von einem Sonnensystem mehr als 34000 Lichtjahre von dem unseren entfernt - völlig unglaublich. Kugelsternhaufen M13 NGC-6205, um es genau zu sagen. Ich halte diese Angaben für frei erfunden. Vielleicht sind es Marsbewohner. Aber das wäre wiederum unwahrscheinlich, weil man dann schon früher etwas von ihnen bemerkt hätte. Nun, das wird sich herausstellen, denn wir planen eine Marsexpedition. Sie wird bei der nächstfolgenden Opposition starten."
    „Wenn es aber stimmt? Wenn diese Fremden wirklich von so einem fernen Stern kommen, dann werden ihre sagenhaften Machtmittel begreiflich. Ich fürchte, meine begrenzten Fähigkeiten werden keinen

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