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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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machtlos. Wir haben nach einigen Tagen das Feuer wegen Munitionsmangels einstellen müssen. Seitdem herrscht Ruhe um den Stützpunkt. Unter der Energieglocke entfaltete sich eine rege Tätigkeit. Wir konnten den Bau kleiner Häuser beobachten, deren Zweck unbekannt ist. Roboter sind in Mengen vorhanden, aber nur vier Menschen und zwei Arkoniden. Der Stützpunkt ist eingeschlossen, und unseres Wissens nach hat ihn bisher niemand verlassen oder ist eingedrungen."
    Mercant nickte ruhig.
    „Niemand außer damals unsere Agenten Klein, Kosnow und Li."
    „Leider ohne Erfolg“, dröhnte Kosselow. „Wir sollten das Experiment wiederholen."
    „Deshalb habe ich Sie kommen lassen", sagte Mercant. „Aber vorher möchte ich genau wissen, woran wir sind. General Tai, Sie halten es also für völlig ausgeschlossen, daß wir der Festung von außen beikommen können? Sie sind davon überzeugt, daß keine Bomben der Welt den Energieschirm durchdringen können?"
    Tai-Tiang nickte. Mercant sah den Chef des asiatischen Abwehrdienstes an.
    „Nun, Mao, was meinen Sie? Ist Ihnen etwas eingefallen?"
    Der Chinese hatte seine ursprüngliche Farbe zurückgewonnen. Sein Lächeln war müde und hintergründig.
    „Unsere Agenten haben nichts ausrichten können. Niemand kam so nahe wie Leutnant Li an den Stützpunkt heran. Er weiß nicht mehr als Sie oder ich. Es tut mir leid, aber ich weiß mir keinen Rat mehr."
    Mercants Blick wanderte weiter und blieb auf dem Russen hängen.
    „Kosselow?"
    „Ich könnte mich den Worten meines Vorredners anschließen, aber das wäre zu banal. Ehrlich gesagt, ich habe in den vergangenen Tagen viel über unsere Lage nachgedacht und überlegt, welcher Nutzen sich aus der verfahrenen Situation ziehen ließ. Und siehe da, selbst die scheinbar schlechten Dinge haben ihre Vorteile. Sie machten bereits eine entsprechende Bemerkung zu Beginn unseres Gespräches. Sehen Sie doch nur, was dieser Rhodan bereits fertigbrachte: Wir sitzen hier in einem Raum zusammen, um einen Tisch versammelt. Die Not zwang uns zusammen, nicht wahr? Vorher waren wir Gegner, heute sind wir Freunde."
    „Na, na!" machte Generalleutnant Tai-Tiang und erntete einen scharfen Blick von Mao-Tsen, der ihn sofort verstummen ließ.
    „Jawohl, Freunde!" wiederholte Kosselow ernst. „Und warum? Weil dieser Rhodan uns Angst einflößt. Weil wir gegen seine technischen Machtmittel hilflos sind. Weil wir genau wissen, daß er uns vernichten kann, wenn er das will. Fast beunruhigt es mich, daß er es nicht tut."
    „Eine sehr makabre Feststellung." Mercant lächelte milde. „Aber sie trifft unsere Situation haargenau. Weiter. Kosselow, ich bin gespannt, welche Schlüsse Sie aus Ihren Beobachtungen gezogen haben."
    „Ich werde mich hüten. Ihnen das zu sagen. Aber in anderer Hinsicht kann ich meine Karten auf den Tisch legen. General Tai ist der Meinung, daß es uns niemals gelingen wird, Rhodans Stützpunkt von außen anzugreifen und zu vernichten. Na gut, wenn das so ist, warum greifen wir dann nicht von innen an?"
    Mercants Blick zeigte einen Schimmer milden Interesses.
    „Sehr interessant. Und wie?"
    „Es ist stets so, daß man auf die naheliegendsten Gedanken zuletzt verfällt. Denken Sie doch nur an sich selbst, Mercant. Wo sitzen Sie hier? Wo fühlen Sie sich am sichersten? Na also, tief unter der Erde! Wollte man Sie und Ihr Hauptquartier erledigen, müßte man Sie ebenfalls unterirdisch angreifen. Na, und was ist denn diese Glocke Rhodans anderes als eine Abschirmung gegen die Luft, genau wie jede Felsendecke, tausend Meter oder mehr dick? Wenn Sie Rhodan vernichten wollen, müssen Sie seinen Stützpunkt von unten her angreifen."
    Eine Weile herrschte Schweigen in dem kleinen Raum. Nur das Atmen der vier Männer war zu hören.
    Kosselow hatte sich zurückgelehnt und wartete die Wirkung seiner Worte ab.
    Mercant sagte: „In zwei Dingen haben wir nun bereits Übereinstimmung erzielt, Kosselow. In politischer Hinsicht kamen wir zum gleichen Schluß, wenn wir ihn auch nicht aussprachen, aber auch in strategischer. Sie haben meinen Plan regelrecht erraten. Gestatten Sie nun, daß ich die drei Männer hinzuziehe, die den Stützpunkt besser kennen als wir?"
    Er wartete ihre Antwort nicht erst ab, sondern drückte auf den Klingelknopf in der Mitte des Tisches. Die Tür öffnete sich nach wenigen Sekunden. Jemand streckte den Kopf durch den Spalt. Mercant machte ein kurzes Zeichen. Der Kopf verschwand.
    Dann betraten Captain Albrecht Klein,

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