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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Wahrheit sprach oder nicht. Es gab sogar Agenten, die allen Ernstes behaupteten, Mercant könne Gedanken lesen.
    Mao-Tsen mischte sich ein.
    „Wir sind zusammengetroffen, um den Angriff gegen Rhodan auszuarbeiten, nicht aber, um unsere besten Agenten anzuklagen. Was Sie mit Ihrem Mann tun, ist mir gleich, Mercant. Leutnant Li lassen Sie besser aus dem Spiel. Es genießt mein volles Vertrauen. Und nun schlage ich vor, wir beginnen mit der Ausarbeitung der Einzelheiten."
    „Darum sind wir hier", nickte Mercant und zog einen Plan aus der Tasche, den er vor sich auf dem Tisch ausbreitete. Die Köpfe der anderen Männer beugten sich vor.
    „Sie sehen hier die genaue Lage von Rhodans Stützpunkt in der Gobiwüste. Der Kreis bedeutet den Umfang der Energieglocke. Wie Sie sehen, ist sogar der größte Teil des Sees davon überlagert. Allein hier wäre bereits eine Möglichkeit, mit einem Tauchgerät die Glocke zu umgehen. Man taucht einfach unter ihr hinweg. Aber es hilft uns nicht weiter, wenn wir einige Leute innerhalb der Glocke haben; wir wissen ja, über welche Waffen Rhodan verfügt.
    Nein, nur radikales Vorgehen sichert uns den Erfolg. Ich habe mit Oberst Cretcher alles durchgesprochen; vielleicht ist es besser, er trägt Ihnen seine Ansichten selbst vor."
    Der Oberst nickte kurz. Er zog die Karte ein wenig zu sich heran und legte die Hand auf eine Stelle nördlich des Kreises.
    „In dieser Gegend, etwa zwei Kilometer vor der Energiemauer, erheben sich einige flache Hügel. Sie fallen nach Norden steiler ab. Dieser Abhang bietet sich uns als Ausgangspunkt für einen Stollen an, denn er kann von den beiden Raumschiffen aus nicht eingesehen werden. Wir müßten diesen Stollen sieben Kilometer vortreiben, bis wir genau unter dem Zentrum des Stützpunktes wären. Die Tiefe muß mindestens fünfhundert Meter betragen, um die Gefahr einer Entdeckung durch Horchgeräte auf ein Mindestmaß zu beschränken. Ich gebe zu, ein sehr kostspieliger Plan, aber absolut sicher!"
    Kosselow und Mao-Tsen sahen sich an. In ihren Augen war Verwunderung und Anerkennung zugleich.
    Generalleutnant Tai-Tiang zeigte auf die Karte und nickte. „Ich kenne die Hügel sehr genau, denn in ihrem Schutz liegt mein Gefechtsstand. Übrigens, Oberst Cretcher - woher wußten Sie von dem Hügel?"
    Der Oberst der HA lächelte geheimnisvoll. „Aber, ich bitte Sie, General. Natürlich habe ich meine Vertrauensleute, die in Ihrer Armee dienen. Außerdem vergessen Sie nicht, daß ganz offiziell westliche Offiziere das Gelände besichtigen durften. Sie sehen, die Sache hatte ihre natürliche Erklärung."
    „Ja, natürlich. Verzeihen Sie. Hm, Sie meinen also, die Nordhügel seien der beste Ausgangspunkt für eine derartige Aktion?"
    „Unbedingt. Und wenn wir genau unter den beiden Raumschiffen sitzen, zünden wir eine Wasserstoffbombe. Was meinen Sie, was dann noch von Rhodan und seinen außerirdischen Freunden übrigbleibt?"
    „Nicht viel", gab Kosselow zu und kratzte sich am Kopf. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß diese Arkoniden so dumm sind, nicht auf den gleichen Gedanken zu kommen, wenn sie logisch denken. Sie werden bestimmt entsprechend gesichert sein."
    „Daran haben wir gedacht", versicherte Mercant. „Selbstverständlich wäre es ein Fehler, sich nun ruhig und abwartend zu verhalten. Im Gegenteil. Generalleutnant Tai-Tiang muß bei Beginn der Arbeiten erneut mit dem Trommelfeuer beginnen. Vielleicht nicht so intensiv wie zuvor, aber doch so, daß Rhodan und seine Verbündeten beschäftigt bleiben. Außerdem übertönt das Detonieren der Granaten jene Geräusche, die bei den Sprengungen unter der Erde unerläßlich sein werden. Es ist auch unmöglich, daß Rhodan von unserem Vorhaben Kenntnis erhält, denn der Stützpunkt ist hermetisch von der Außenwelt abgeschnitten.
    Selbst jede Funkverbindung ist unmöglich, da starke Störsender jeden Empfang in der Energieglocke zunichte machen. Rhodan kann also nicht gewarnt werden, falls jemand den Versuch unternehmen möchte."
    Als er das sagte, war in seinen Augen wieder das milde Leuchten. Sein Blick streifte Captain Klein, blieb einen Augenblick auf ihm hängen, und glitt dann weiter zu Kosnow und Li.
    Oberst Cretcher deutete auf die Karte.
    „Wir werden ein internationales Kommando bilden. Jede Nation soll ihre besten Kräfte zur Verfügung stellen. Gemeinsam wird es uns gelingen, diese Teufel endgültig zur Strecke zu bringen."
    „Immerhin", murmelte Mao-Tsen bedeutungsvoll, „ist

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