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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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absetzen. Webster hatte inzwischen sein namenloses Staunen überwunden und begann Fragen zu stellen. Der Japaner winkte ab. „Fahren Sie mich zu einer Telefon-Box!" ordnete er an. „Ich möchte die Nummer 632-3551 anrufen."
     
    *
     
    Der Weg, den man ihn führte, verlieh der Besprechung den Charakter eines Komplotts. Webster bestand darauf, daß ihm die Augen verbunden würden. Tako ließ es sich gefallen, Er gab sich keine Mühe, die Krümmungen und Steigungen des Weges im Gedächtnis zu behalten. Er zweifelte nicht daran, daß das Geschäft zu einem erfreulichen Abschluß kommen und er selbst mit sehenden Augen zurückkehren würde.
    Er freute sich darüber, daß die Morgan-Sache so gut abgelaufen war. Der Zufall, der ihm in die Hände spielte, hatte ihm eine Menge Mühe gespart. Der Marsch über Gänge und Treppen fand schließlich ein Ende.
    Die Binde fiel. Tako befand sich in einem mäßig heil beleuchteten und mit allzu gutem Geschmack eingerichteten Raum. Die Männer, die um den großen Tisch herumstanden und ihn neugierig betrachteten, paßten zu der Einrichtung.
    „Guten Abend, meine Herren!" sagte Tako freundlich. Die Männer begannen zu grinsen. „Guten Abend", antwortete einer von ihnen.
    Tako kannte den Mann. Sein Bild war oft genug in den Zeitungen zusehen. Es ging das Gerücht, daß Stan Brabham in der Stahlarbeiter-Gewerkschaft mehr zu sagen hatte als der eigentliche Boß.
    Tako war nicht sonderlich überrascht. Er hatte etwas Ähnliches erwartet. Gewerkschaft - das war der Tip, den Websters erstes Auftreten schon gegeben hatte.
     „Setzen wir uns doch!" meinte Brabham gemütlich. „Und kommen wir gleich zum Geschäft, Mr. Brabham", fügte Tako hinzu. Brabham blinzelte. „Nanu? Woher?" „Zeitung", antwortete Tako knapp. „Egal: Sie wollen mir helfen?" Brabham nickte. „Warum?" „Erstens - wegen hier", dabei machte Brabham die Handbewegung des Geldzählens, „und zweitens, weil wir mit der Dritten Macht sympathisieren."
    Es gelang Tako, seine Überraschung zu verbergen. „Nanu? Woher?" wiederholte er Brabhams Frage. „Wir haben eine Menge Leute, die ihre Augen offenzuhalten verstehen", erklärte Brabham grinsend. „Auch bei der Ferroplastics Limited zum Beispiel. Nehmen Sie's doch einfach so: Wir bekamen Wind von der Sache und waren gescheit genug, uns einen Reim darauf zu machen, genügt Ihnen das?" Tako nickte. „Was können Sie für uns tun?" fragte er.
    Brabham spielte mit dem Rest eines Bleistiftes auf der Tischplatte herum. „Wir können Ihnen so ziemlich alles besorgen", antwortete er ruhig. „Das ist nicht übertrieben."
    Tako glaubte es ihm. Er war über den Einfluß der großen amerikanischen Gewerkschaften informiert. „Was verlangen Sie dafür?" „Fünf Prozent des jeweiligen Kaufpreises."
    Das war nicht wenig. Trotzdem war es weitaus weniger, als Tako erwartet hatte. „Warum so billig?" „Es ist gerade soviel, wie wir brauchen. Außerdem sagte ich Ihnen schon: Wir halten Sie für großartige Leute. Sie haben alle Chancen, tatsächlich eine Dritte Macht zu werden. Wir Arbeiter wollen nicht zur Seite stehen, wenn es um den endgültigen Frieden geht." „Sind Sie sich darüber im klaren, daß Sie gegen die Gesetze Ihres eigenen Landes handeln?"
    Brabham nickte gleichgültig. „Dieses Gesetz ist ein Unsinn. In ein paar Jahren wird es jeder eingesehen haben."
    Tako überlegte. Dann schoß er seine erste Frage ab: „Können Sie Magnetflaschen mit einem Volumen von jeweils tausend Kubikmetern beschaffen?" Brabham wandte sich zur Seite. „Jeff, wie steht es damit?" „Die Flaschen können wir besorgen", erklärte der kleine Schmale.
    Brabham wandte sich wieder an Tako. „Sie bekommen Ihre Flaschen. Wie viele?" „Fünf!" „Wann?" „Sobald wie möglich."
    „Jeff, wie lange?" „In fünf Wochen, einverstanden?" „Einverstanden." „Was noch?" Tako lächelte. „Das genügt mir vorerst, Mr. Brabham. Ich möchte Ihnen nicht alle Karten offen auf den Tisch legen, bevor Sie uns nicht den Beweis Ihrer Leistungsfähigkeit geliefert haben. Ich hoffe, diese Vorsicht wird unsere Partnerschaft nicht beeinträchtigen."
    Brabham lachte dröhnend. „Ich verstehe", meinte er. „Aber wir werden Sie überzeugen." „Ich muß es Ihnen überlassen", begann Tako von neuem, „wie Sie es anstellen, daß niemand von dem Auftraggeber erfährt." Brabham nickte. „Das ist bei uns in guten Händen. Wir liefern uns ungern selbst ans Messer."
    Es gab noch ein paar Formalitäten zu

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