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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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deutlich. „Ich habe Ihnen Angebote zu machen."
    Yamakura schien verblüfft. Erst nach einer Weile sagte er: „Und wer meint, ich sei an Ihren Angeboten interessiert?"
    „Sie selber! Ich verfüge über ein ganzes Bündel Beziehungen, und was Sie sich mühsam zusammenhamstern müssen, das könnte ich Ihnen in einem Schwung beschaffen!" „Oooh!" machte Yamakura spöttisch. „Aus Nächstenliebe?" „Nein. Ich habe meinen Preis!" „Und?" „Was halten Sie davon, wenn wir uns irgendwo zusammensetzen?" „Wo?" „Schlagen Sie vor!"
    Yamakura dachte nach. „Ich kenne mich in dieser Stadt nicht aus. Sagen wir: In der Snackbar, die man als erste erreicht, wenn man aus dem Atlantic tritt und links die Straße hinuntergeht." „Einverstanden. Wann?" „In einer Stunde." „Gut. Ich werde auf Sie zukommen!"
    Der Japaner hängte auf. Morgan konnte, als er aus der Box trat, ein zufriedenes Lächeln nicht verbergen.
    Niemand, dem nicht ungewöhnliche Hilfsmittel zur Verfügung standen, wäre auf einen solchen Trick hereingefallen. Morgan zweifelte keine Sekunde daran, daß Yamakura, obwohl er zugesagt hatte, mit einem Versuch rechnete, seiner habhaft zu werden.
    Morgan bezahlte seine Zeche und machte sich zu Fuß auf den Weg zum Ort der Verabredung. Eine Stunde war viel Zeit; aber er wollte vor Yamakura dort sein.
     
    *
     
    Finch erhielt fast zur gleichen Zeit zwei Nachrichten. Die eine beunruhigte ihn, die andere machte ihm Freude. „Pete sagt, der Japs verläßt sein Hotel", brummte Finch zu Webster. Dann erhellte sich sein Gesicht, und er fügte hinzu: „Aber Vale hat die Ferroplastics-Spürnase wiedergefunden. Sie sitzt in einer Bar am Washington Boulevard." Webster sah ihn aufmerksam an. „Ich denke, wir sollten ihm jetzt einen Denkzettel verabreichen", meinte Finch. „Willst du das tun?"
    Webster nickte und stand auf. „Idee?" Finch kratzte sich am Ohr. „Lockt ihn heraus, fahrt ihn irgendwohin und verprügelt ihn. Sagt ihm, daß er mehr bekommt, wenn er seine Nase noch einmal in unseren Kram steckt!" „Gut!"
    Webster ging hinaus, nahm ein Taxi und fuhr zum Washington Boulevard. Er ließ den Chauffeur am rechten Bürgersteig entlangfahren und sah schließlich einen von Finchs Leuten am Straßenrand stehen.
    Er bezahlte und stieg aus. „Wo?" fragte er Vale. Vale deutete mit dem Daumen über die Schulter. „Drinnen."
    Webster sah die Straße hinunter. Das Atlantic, in dem Yamakura wohnte, war keine dreihundert Meter entfernt. Das gab ihm zu denken. Sollte die Spürnase mit Yamakura verabredet sein?
    Er erschrak, als er im Schein der Leuchtröhren Yamakura die Straße heraufkommen sah. Er war noch etwa hundert Meter entfernt, und nur weil er gemächlich daherschlenderte, und ab und zu vor Auslagen stehenblieb, hatte Webster überhaupt noch eine Chance. „Wo ist dein Wagen?" fragte er Vale.
    Vale deutete wortlos auf einen alten Chrysler, der nicht weit vom Eingang der Bar entfernt stand. „Halte den Japs auf, wenn er zu früh herankommt!" schnappte Webster, dann sprang er durch den Eingang der Bar.
    Er wußte, wie Morgan aussah und erkannte ihn sofort. Gemächlich näherte er sich seinem Tisch und blieb davor stehen. Er legte seine Worte so zurecht, daß sie bei Morgan ein Minimum an Verdacht erwecken würden. Morgan sah auf. „Bitte?" „Mr. Yamakura hätte Sie gern gesprochen."
    Das, dachte Webster, kann nicht falsch sein. „Kommt er nicht hierher?" Im nächsten Augenblick hätte er sich lieber die Zunge abgebissen. Wer sagte ihm, daß der Mann wirklich von Yamakura kam.
    Webster war für den Hinweis dankbar. Er schaltete sofort. „Nein, er ist leider verhindert. Es wäre ihm lieb, wenn Sie mit mir zum Hotel kommen wollten."
    Morgan dachte nach. Webster wurde ungeduldig. „Mr. Yamakura schien es sehr eilig zu haben. Er will Pittsburgh noch in dieser Nacht verlassen." „Oh!" machte Morgan überrascht. Er winkte die Bedienung herbei und bezahlte, Webster ging mit ihm hinaus. „Ich habe meinen Wagen hier. Wir können fahren!" sagte er. „Danke", antwortete Morgan vorsichtig. „Die paar Schritte würde ich lieber zu Fuß gehen."
    Aber Webster hatte ihn inzwischen an den Rand des Bürgersteigs gedrückt. Unbemerkt von den Passanten zog er seine Pistole und drückte ihren Lauf Morgan von links her zwischen die Rippen. „Tun Sie, was ich sage!" zischte er. Mit einem raschen Blick erkannte er, daß Vale damit beschäftigt war, Yamakura anzurempeln und ihn aufzuhalten. „Machen Sie die Wagentür auf und

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