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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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ihnen wandte sich um und rief den anderen zu: „He! Seht euch das an! Jemand hat innen die fünfzehnte Etage gedrückt, aber der Lift ist leer!"
    Offenbar waren von denen, die an der Wand standen, nur zwei Leute gemeint. Sie kamen herbei und halfen, die Kabine zu mustern. Das Ergebnis schien sie nicht zu befriedigen. Einer von ihnen kam zurück und marschierte in den Stollen hinein. Rhodan mußte ihm ausweichen. Er sah, wie der Mann zu einem Telefon an der Wand ging und ein Gespräch führte. Er konnte jedoch nicht verstehen, was er sagte.
    Rhodan verfluchte seine Nachlässigkeit. Von Nevada Space Field her kannte er Aufzüge, an deren Druckknopfplatten abzulesen war, ob die Kabine von innen oder außen in Bewegung gesetzt wurde, zur Genüge. Er hätte sich denken können, daß Mercant die gleiche Sorte von Lifts verwendete.
    Der Posten kam zurück und rief den Männern, die immer noch mit der Kabine beschäftigt waren, zu: „Sperren! Sofort! Zimmerman will sich das ansehen."
    Einer der Männer drückte den Halt-Knopf in der Kabine. Dann traten sie alle zur Seite und warteten auf Zimmerman.
     
    *
     
    O'Healey meldete: „Ein merkwürdiger Vorfall oben in der fünfzehnten Etage, Sir. Jemand hat den Lift auf die fünfzehnte heruntergefahren, aber als die Posten ihn in Augenschein nehmen wollten, war niemand drinnen." Mercant sah auf. „So? Niemand drinnen? Was sagt Zimmerman?" „Captain Zimmerman hat ein paar Spezialisten herbeigeholt, um die Kabine auf Fingerabdrücke und solche Dinge zu untersuchen." Mercant stand seufzend auf.
    „Um alle Fingerabdrücke zu untersuchen, werden sie drei Monate zu tun haben! Wo, sagten Sie? In der fünfzehnten?"
    „Jawohl, Sir!"
    „Kommen Sie mit! Wir fahren hinauf!"
     
    *
     
    Rhodan hatte inzwischen festgestellt, daß die fünfzehnte Etage nicht die unterste war. Er ging Captain Zimmerman entgegen, als er durch den Stollen kam, und versuchte herauszufinden, woher er gekommen war. Dabei fand er die beiden Liftschächte, die noch weiter in die Tiefe, aber nicht nach oben führten.
    Die beiden Aufzüge waren noch schärfer bewacht als die, mit denen Rhodan heruntergekommen war. Es bestand kein Zweifel daran, daß die Posten auf die leiseste Bewegung einer der beiden Kabinen reagieren würden.
    Rhodan wartete. Nach einer Weile kam Captain Zimmerman mit einem Sergeanten von vorne zurück. Die Posten salutierten, und Zimmerman betrat mit seinem Begleiter den rechten Lift.
    Mit einem geräuschlosen Satz kam Rhodan hinter ihnen drein und preßte sich an die Wand der Kabine, um keinen von ihnen zu berühren. Zimmerman sagte: „Das ist eine seltsame Sache. Man müßte beinahe annehmen, der Mann ist unterwegs aus der fahrenden Kabine gesprungen, aber das ist doch unmöglich!"
    Der Lift bremste mit einem Ruck. Rhodan hatte gezählt, daß er sie weitere sechs Etagen nach unten gebracht hatte.
    Rhodan sprang nicht schnell genug hinaus, weil er fürchtete, die Schuhe seines Anzuges würden ein Geräusch verursachen. Der Sergeant, der solche Bedenken nicht zu haben brauchte, kam an ihm vorbei und rempelte ihn an.
    Mit einem Ruck blieb er stehen. Zimmerman prallte auf ihn. Rhodan hielt den Atem an und wich mit winzigen Schritten zur Seite hin aus. „Was gibt's?" fragte Zimmerman. „Ich ... ich bin mit etwas zusammengestoßen, Sir!" Zimmerman runzelte die Stirn. „Wo?" „Hier, Sir!" stotterte der Sergeant und deutete in die Luft.
    Rhodan sah, daß sie sich am Ende eines Ganges befanden. Die Stirnwand lag von den Liftschächten zwei Meter nach links entfernt. Er preßte sich an die Wand. Die Posten, die den Aufzügen gegenüberstanden, kamen näher. Zimmerman lachte. „Wie lange sind Sie schon bei uns, Sergeant?" „Zwei Jahre, Sir." Zimmerman nickte verständnisvoll. „Das erklärt es. Als ich zwei Jahre lang hier war, sah ich kleine grüne Männer durch die Gänge marschieren."
    Mit der Hand zeigte er, wie klein die Männer gewesen waren, um den Sergeanten aufzuheitern. „Vor lauter Heimlichtuerei", fügte er wohlwollend hinzu, „bekommt man manchmal Halluzinationen, bis man den Betrieb lange genug mitgemacht hat."
    Der Sergeant gab sich einen Ruck.
    „Jawohl, Sir!"
    Rhodan war erleichtert. Zimmerman schritt mit dem Sergeanten in den Stollen hinein, während die Posten grinsend zurückblieben. Rhodan ging vorsichtig an ihnen vorbei und folgte den beiden Männern.
     
    *
     
    „Da kommt Captain Zimmerman, Sir!" meldete O'Healey, als er vor Mercant eine der Stahltüren öffnete,

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