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0005 - Atom-Alarm

Titel: 0005 - Atom-Alarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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unauffällig den Hypnostrahler, der unter seinem Anzug verborgen war. „Sie haben eine Menge persönlichen Einfluß, Mercant", sagte er leise, aber scharf und hielt mit seinen Augen Mercants Blick fest. „Sie werden diesen Einfluß einsetzen und die Leute überzeugen. Sie werden dafür sorgen, daß in den Vorbereitungen zur Abwehr des Angriffs keine Verzögerung eintritt. Haben Sie das verstanden, Mercant? Gehen Sie nicht zum Senat, sondern zum Präsidenten. Reden Sie mit den Leuten, die Ihnen persönlich glauben - nicht deswegen, weil Sie der Geheimdienstchef sind. Ist das klar?"
    Mercant nickte gehorsam. Es kam ihm nicht in den Sinn, daß noch kein Mensch es gewagt hatte, auf diese Weise mit ihm zu reden. Es kam ihm nicht in den Sinn, weil Rhodans Auftrag posthypnotischer Natur war. Mercant würde nicht umhin können, ihn auf das Wort genau auszuführen. Rhodan lockerte sich. Er entließ Mercant aus dem gedanklichen Zwang.
    „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mich sicher hinaufbringen könnten."
    Mercant öffnete die Tür. „Solange ich dabei bin, wird Sie niemand aufhalten."
    Während sie den Stollen entlangschritten, meinte Mercant: „Ich werde mit Ihnen in Verbindung bleiben müssen, Rhodan. Weisen Sie Captain Klein an, er soll Nachrichten für Sie im ANP-Kode aufnehmen. Werden Sie das behalten?"
    Rhodan blieb stehen. Mercant lächelte, als er seine Überraschung bemerkte.
    „Wen soll ich anweisen?" fragte Rhodan.„Klein? Captain Klein?"
    „Genau."
    „Woher wissen Sie, daß er mit uns zusammenarbeitet?"
    „Ich weiß es nicht", antwortete Mercant, „ich vermute es nur. Ich sagte Ihnen doch: Manches am Menschen kann ich riechen."
    Rhodan überwand sein Erstaunen.
    „Klein wird sich freuen, das zu hören. Er lebt in der beständigen Angst vor einer Gehirnwäsche."
    Mercant lachte. „Das sollte er nicht. Ich betrachte ihn nach wie vor als einen meiner besten Leute!"
    Als sie den Lift erreichten und die Posten verwundert salutierten, fragte Rhodan leise: „Können Sie das erklären, Mercant? Ich meine, Ihre Haltung Klein gegenüber?"
    Mercant antwortete erst nach einigem Zögern, dann aber schlicht und offenherzig: „Ich bin der Überzeugung, daß die Menschheit mit Ihnen zusammenarbeiten sollte. Ich glaube, daß Sie nichts Unrechtes im Sinn haben und, daß es für uns alle von Vorteil wäre, wenn wir unseren Frieden mit Ihnen machten."
    Rhodan sah ihn erstaunt an. Als der Lift vor der fünfzehnten Etage hielt, sagte er: „Danke, Mercant!"
     
    7.
     
    Allan D. Mercant war einer von den Leuten, die jederzeit zum Präsidenten der USA vorgelassen wurden.
    Was die Machtfülle anbelangte, die in ihren Händen lag, gaben beide Männer einander nichts nach. In diesem besonderen Fall jedoch brauchte Mercant die Hilfe des Präsidenten. Einen Atom-Alarm auszulösen war sein Privileg.
    Der Präsident hatte seinen Sonderberater zu der Unterredung zugezogen. Wildinger galt neben Mercant als der kühlste Kopf der freien Welt.
    Mercant hatte den Präsidenten nicht überzeugen können. „Kein Mensch kann von mir verlangen", protestierte der Präsident, „daß ich auf einen bloßen Verdacht hin Atom-Alarm auslöse und anfange, das Geld mit vollen Händen zum Fenster hinauszuwerfen! Wußten Sie, Mercant, daß jeder derartige Alarm uns eine Milliarde Dollar kostet?"
    Mercant schüttelte den Kopf. „Ich wußte auch nicht", antwortete er ruhig, „daß das in einem solchen Fall wichtig wäre."
    „Wildinger! Machen Sie den Mund auf."
    Wildinger hatte bequem in seinem Stuhl gelehnt. Jetzt kam er nach vorne und stützte sich auf die Tischplatte. „Da ist schwer zu raten", meinte er. „Es kann sein, daß wir jetzt eine Milliarde Dollar sparen, um in ein paar Tagen unser Leben loszuwerden. Es kann aber auch sein, daß wir richtig beraten sind, wenn wir keinen Alarm geben. Ohne, daß Mercant mit allen Informationen herausrückt, läßt sich nichts mit Wahrscheinlichkeit und noch viel weniger mit Sicherheit sagen."
    Er zündete sich eine Zigarette an und fuhr fort; „Ich würde einen Kompromiß schließen: Bereiten wir den Alarm vor, so, daß er in kürzester Zeit vollzogen werden kann, wenn es sein muß. Das kostet uns nur den zehnten Teil und läßt uns doch volle Bewegungsfreiheit."
    Mercant atmete heimlich auf. Er hatte von vornherein nicht geglaubt, daß er mehr erreichen könne. Er hatte auf einen Alarm gedrängt, um wenigstens die Vorbereitung durchzusetzen.
    Der Präsident war mit dem Vorschlag einverstanden, und

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