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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zimmer.
    Und dann fiel es mir auf.
    Das Schachbrett war verschwunden.
    Nachdenklich stand ich vor dem leeren Tisch. Mir wurde klar, daß Bill Conollys Geschenk wie ein Katalysator wirkte.
    Ein Katalysator, der einen Kontakt mit der Dämonenwelt beschleunigte.
    Das war des Rätsels Lösung.
    Ich griff nach den Zigaretten. Das Stäbchen steckte kaum zwischen meinen Lippen, als es schellte. Das Summen riß mich aus den trüben Gedanken. Ich ging zur Tür.
    Durch die Sprechanlage hörte ich, daß Superintendent Powell, mein Chef, unten wartete!
    Wäre die Feier normal verlaufen – ich hätte mich riesig über seinen Besuch gefreut. So aber mußte ich ihn mit einer Lage konfrontieren, die jegliche Festtagsstimmung wegblasen würde.
    Powell kam mit dem Lift. Lächelnd ging er durch den Flur, blieb jedoch ruckartig stehen, als er in mein Gesicht sah.
    »Was ist geschehen?« fragte er.
    »Kommen Sie erst einmal herein, Sir!« Ich gab den Weg frei und folgte meinem Chef in die Wohnung.
    Powell zog den Mantel nicht aus. »Wo sind die anderen?« fragte er sofort. »Schon gegangen?«
    »So kann man es auch nennen«, erwiderte ich mit belegter Stimme. Dann berichtete ich, was meiner Meinung nach vorgefallen war.
    »Irgendwie muß dieses verfluchte Schachspiel mit dämonischen Mächten in Verbindung stehen. Und ich glaube sogar fest daran, daß es von ihnen selbst hergestellt worden ist.«
    »Und warum?«
    »Um mich zu packen. Darum allein geht es, Sir. Die Mächte der Finsternis scheinen zum Sturmangriff geblasen zu haben. Sie wollen es endlich wissen. Denken Sie an den Mörder mit dem Januskopf. Da haben sie schon normale Gangster mit ins Spiel gebracht.«
    Powell nickte, nachdenklich. »Was wollen Sie unternehmen, John? Oder geben Sie auf?«
    Ich schaute meinen Chef an wie einen Geisteskranken. Powell schien zu bemerken, was in mir vorging, denn er hob beschwichtigend die rechte Hand.
    »Regen Sie sich bitte nicht auf, John. Ich möchte, daß Sie mich richtig verstehen. Sie, sind mein bester Mann und haben Ihre Fälle bisher erstklassig gelöst. Aber wenn irgendeine Seite, jetzt eine Hetzjagd auf Sie beginnt, eine Hetzjagd, bei der alle Mittel recht sind, dann ist Ihr Leben aufs höchste gefährdet. Und ich möchte meinen besten Mann nicht verlieren. Lieber setze ich Sie irgendwo anders ein, John. Ich hoffe, wir haben uns verstanden.«
    Sicher, ich verstand meinen Chef. Ich begriff genau, was er meinte. Und doch konnte ich ihm nicht zustimmen. Meine Arbeit bezeichnete ich schon längst nicht mehr als Job, nein, für mich war es eine echte Aufgabe. Ich habe mir vorgenommen, die Mächte der Finsternis zu bekämpfen, wo immer ich sie treffe. Ich wußte genau, daß der oberste Dämon, Satan also, zu einem Generalangriff angesetzt hatte. Er wollte die Welt beherrschen. Und er hatte Zeit.
    Fünfzig Jahre, zum Beispiel, spielten für ihn keine Rolle. Es gab nur wenige Menschen auf dem Erdball, die von dieser Bedrohung wußten. Zu den Leuten zählte ich und auch meine Freunde, Sie im Stich zu lassen, das käme für mich nie in Frage. Das sagte ich auch meinem Chef.
    Powell lächelte schmal. »Ich habe gewußt, daß Sie so reagieren würden, John. Vergessen wir das Thema.«
    Ich nickte. »Wollen Sie einen Whisky?« fragte ich.
    »Ja bitte.«
    Ich holte eine Flasche und zwei Gläser. Wir tranken schweigend. Dann setzte Powell das Glas ab und sagte: »Und jetzt?«
    Ich zündete mir eine Zigarette an, obwohl sich mein Hals pelzig und trocken anfühlte.
    »Ich muß der Spur des Schachspiels nachgehen«, antwortete ich. »Das ist die einzige Möglichkeit.«
    Powell verzog das Gesicht. »Wissen Sie denn, wo Bill Conolly das Spiel gekauft hat?«
    »Leider nicht.«
    »Dann wird es verdammt schwer.«
    Ich stäubte die Asche ab, strich nachdenklich über meine Stirn. »Vielleicht finde ich eine Spur in Bills Haus. Eine Rechnung, eine Quittung, was weiß ich.«
    Powell nickte. »Das ist unbedingt eine Möglichkeit«, gab er zu. »Ich werde Leute abstellen, die Ihnen helfen, den Fall zu klären.«
    »Das mache ich lieber allein.«
    »Warum?«
    »Es ist ja nur ein vager Verdacht. Ich möchte nicht, daß irgendwelche Polizisten die Wohnung auf den Kopf stellen. Außerdem gäbe das zuviel Aufsehen. Und das sollten wir doch beim momentanen Stand der Dinge tunlichst vermeiden.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Powell. »Wann wollen Sie anfangen, John?«
    »Jetzt. Noch in dieser Nacht. Zum Glück habe ich von Bills Haus einen Zweitschlüssel. Ich…«
    Das

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