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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wirbel. Längst hatten Bills Füße den Kontakt mit dem Boden verloren. Er sah sich eingekesselt von einer Anzahl Schachfiguren. Die Sonst so kleinen Bauern kamen ihm vor wie Ungeheuer. Wild schwangen sie ihre Lanzen.
    Ein Springer ritt auf ihn zu.
    Der Reporter schrie wie am Spieß. Er war jetzt nur noch so groß wie ein Männerarm. Verzweifelt drückte er sich in eine Sesselecke. Das Whiskyglas kam ihm vor wie ein Putzeimer.
    Und Bill schrumpfte weiter.
    Bis er so groß war wie eine Schachfigur. Verzweifelt rutschte der Reporter auf dem Sesselstoff herum. Drei, nein vier Bauern verfolgten ihn. Sie kreisten ihn ein.
    Drohend wiesen die Lanzenspitzen auf seine Brust. Bills Hilfeschreie waren zu einem Gewimmer abgeflacht. Er sah In die flachen Gesichter der lebenden Figuren. Augen glühten in dämonischem Feuer.
    Das ist das Ende! schoß es dem Reporter durch den Kopf.
    Doch er irrte sich.
    Urplötzlich tauchte eine riesige Gestalt vor dem Sessel auf. Bill sah einen schwarzen langen Mantel, ein zu einer triumphierenden Grimasse erstarrtes Gesicht, zwei kalte Augen und einen Mund, der sich zu einem widerlichen Grinsen verzogen hatte.
    Octavio. Der Antiquitätenhändler war zurückgekehrt, um Rache zu üben.
    Jetzt streckte er die Hand aus. Sie war beinahe so groß wie Bill Conolly, drohend schwebte sie über seinem Kopf.
    Ein Befehl. In einer Sprache gesprochen, die Bill noch nie gehört hatte.
    Die Bauern traten zurück. Die Lanzenspitzen verschwanden aus Bill Conollys Nähe.
    Abermals ein Befehl.
    Im gleichen Augenblick durchfuhr ein gewaltiger Orkan das Zimmer. Jedenfalls hatte Bill das Gefühl. Der Wind erfaßte den Reporter, riß ihn hoch und schleuderte ihn gegen eine riesige Wand, die ihn aufsaugte wie ein trockener Schwamm das Wasser.
    Bill Conolly war durch ein Dimensionstor verschwunden.
    Genau wie seine Frau Sheila, die Detektivin Jane Collins, Suko, der Chinese, und das höllische Schachspiel.
    Teil eins des grausamen Planes hatte geklappt!
    ***
    Ich warf mich gegen die Tür!
    Immer wieder prallte ich vor das Holz, Mit dem Erfolg, daß ich mir eine Schulterprellung zuzog. Ich hörte die Schreie.
    Biß mir vor Wut die Lippen blutig, Weil ich so hilflos war und nichts tun konnte.
    Ich wußte nicht, was mit meinen Freunden geschah, mir war nur klar, daß sie sich in höchster Lebensgefahr befanden.
    Wieder rüttelte ich an der Klinke. Ich mußte einfach etwas tun, ich konnte nicht ruhig stehenbleiben und abwarten.
    Erfolglos!
    Ich war dazu verdammt, auf eine Rettung zu warten. Auf eine Person, die den magischen Ring brach. Ich selbst hatte kein magisches Amulett bei mir oder irgendeinen Gegenstand, mit dem ich den dämonischen Kräften entgegentreten konnte.
    Man hatte mich ja gewarnt. Ich hätte vorsichtiger sein müssen, hätte meine Wohnung absichern sollen.
    Hätte… hätte…
    Damit war mir auch nicht geholfen. Vor allen Dingen nicht mit Vorwürfen.
    Wieder rüttelte ich an der Klinke und warf mich gegen das Holz.
    Wie katapultiert flog ich in die Diele, konnte mich nicht mehr fangen, verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Eine Wand stoppte mich. Sofort sprang ich wieder auf die Füße. Die Tür zum Living-Room war zugefallen. Ich hetzte darauf zu, riß sie auf und erstarrte.
    Der Raum war leer!
    Sheila, Jane, Bill und Suko – sie waren verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt.
    Ich spürte, wie meine Knie zitterten. Vom Magen her stieg ein dicker Kloß hoch und setzte sich in meiner Kehle fest.
    Ich sagte irgend etwas, doch verstand die krächzenden Laute selbst nicht.
    Was war geschehen?
    Langsam ging ich in mein Wohnzimmer. Im Ascher qualmte noch eine Kippe. Die Stille zerrte an meinen Nerven.
    Schritt für Schritt durchwanderte ich den Raum.
    Wo waren meine Freunde?
    Ich sah sogar in meiner Verzweiflung unter der Couch nach, obwohl es sinnlos war, so etwas zu tun. Aber die anderen konnten sich doch nicht in Luft aufgelöst haben!
    Oder doch?
    Ich dachte an meinen Job und daran, was ich schon alles erlebt hatte. Ich hätte Tote aus Gräbern steigen sehen, hatte gegen die schrecklichen Schauergestalten gekämpft und war durch Schwarze Magie in einer Welt gelandet, die von den Kräften der Finsternis beherrscht wurde.
    Warum sollten nicht auch Menschen verschwinden können?
    Aber einfach so? Irgendwo mußte es einen Bezugspunkt geben, jeder Dämon, hinterließ eine Spur, wenn er einmal auftauchte.
    Mein Verstand begann wieder kühl und sachlich zu arbeiten. Gewissenhaft durchsuchte ich das

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