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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wenn sie nicht immer die starken Helden spielen und auch mal ihren Gefühlen freien Lauf lassen.«
    »Aber das können Wir uns doch jetzt nicht leisten«, flüsterte Sheila.
    »Das stimmt auch wieder.« Jane Collins ging neben Bill in die Knie und legte ihm ihre Hand auf die Schulter. »Reiß dich doch zusammen«, sagte sie eindringlich, »du darfst jetzt nicht schlappmachen, Bill. Komm hoch, wir dürfen uns nicht aufgeben!«
    Der Reporter ließ die Hände sinken. Er starrte vor sich auf den Boden. Dann hob er plötzlich den Kopf. Ein maskenhaftes Lächeln hatte sich um seine Mundwinkel gegraben. Er stand auf.
    »Ich muß mich wohl entschuldigen«, sagte Bill. »Aber dieser Traum und jetzt die Szene, ich hatte beides noch nicht verkraftet. Nun geht es wieder.«
    »O Bill!« Sheila warf sich in die Arme ihres Mannes. »Es wird doch alles wieder gut, Bill. Es muß einfach.«
    Bill Conolly streichelte seiner Frau über das lange Blondhaar. Er tat dies mit einer unendlich zärtlichen Bewegung.
    »Es muß einfach gut gehen«, flüsterte Sheila. »Ich… ich wollte es dir heute abend schon sagen, aber ich bin nicht dazu gekommen. Verzeih mir, Liebling.«
    Bill runzelte die Stirn. »Aber was ist denn los?«
    »Du… du wirst Vater, Bill. Vielleicht…«
    »Was?« Der Reporter riß beide Augen weit auf. »Ich werde… ich werde…«
    »Nicht so laut.« In Sheilas Augen lag plötzlich ein warmes Leuchten. »Es ist noch nicht hundertprozentig. Und ich weiß, ich habe den Zeitpunkt schlecht gewählt, um dir das zu sagen, aber ich sah einfach keine andere Möglichkeit, dich aus deiner gedrückten Stimmung zu reißen. Es lohnt sich wieder, für etwas zu kämpfen.«
    »Ja«, sagte Bill und nickte entschlossen. »Es lohnt sich wieder. Für meinen Sohn!«
    »Falls es ein Sohn wird.«
    »Natürlich.«
    Für wenige Minuten hatten Sheila und Bill die schrecklichen Ereignisse vergessen. Sie waren einfach nur ein glückliches Ehepaar. Doch dann wurden sie wieder mit aller Deutlichkeit an ihre Situation erinnert, denn Sukos Stimme gellte auf.
    »Vorsicht!«
    Innerhalb der Schädel wurde es plötzlich lebendig. Bill und die beiden Frauen wirbelten herum. Sie sahen Bewegungen, und dann traten auf einmal Figuren aus den Totenköpfen hervor.
    Schachfiguren!
    Da war der König. Ganz in Schwarz. Mit einer flammenden Krone auf dem Kopf und statt des Zepters ein Schwert in der Hand. Auch die Augen glühten in einem düsteren Rot. Das Gesicht war eine schreckliche Fratze.
    Es folgte die Dame. Auch sie trug ein langes Gewand von dunkler Farbe. Ihr Gesicht war seltsam bleich, wie das einer Leiche. Sie trug eine Kette aus Knochen um den Hals. Bei jedem Schritt klirrten die Knochen gegeneinander.
    Die Springer sprengen auf das Feld.
    Die Figuren saßen auf schwarzem Pferden. In der rechten Hand hielten sie einen Bogen, im Köcher auf dem Rücken steckten eine Anzahl Pfeile. Die Gesichter der Reiter waren halbe Skelettfratzen, durch die die Knochen schimmerten.
    Die beiden Läufer rannten hinter den Pferden her. Die trugen schwarze eng anliegende Trikots, gingen leicht gebeugt und hatten kahle Schädel.
    Dann kam der Pulk der Bauern. Auch sie waren in Schwarz gekleidet, trugen einfache Kittel. In ihren flachen Gesichtern waren weder Nasen, Augen noch Ohren zu erkennen. Bewaffnet waren die Bauern mit Lanzen.
    Die dunklen lebenden Figuren nahmen ihre Plätze auf den schwarzen Feldern der anderen Schachbrettseite ein. Alles geschah lautlos. Es wirkte wie einstudiert. So als hätten sie es hundertmal geübt.
    Den Schluß bildeten die Türme. Es waren regelrechte Kolosse. Mutanten. Eine Mischung aus Mensch und Dämon.
    Sie bewegten sich nur langsam voran.
    Suko, Bill, Sheila und Jane hatten sich in der gegenüberliegenden äußersten Ecke des Schachfeldes zusammengedrängt. Mit bangen Blicken beobachteten sie den Aufzug. Die beiden Frauen hatten hinter den Männern Deckung gefunden.
    Aus den rechts von ihnen liegenden Totenschädeln lösten sich die weißen Figuren.
    Sie sahen genauso aus wie ihre Kontrahenten – nur fehlten vier von ihnen.
    Und zwar die Dame, der König, ein Springer und ein Läufer!
    Schweigend nahmen die weißen Figuren auf den für sie vorgesehenen Feldern Aufstellung.
    »Es fehlen welche!« flüsterte Jane.
    Suko nickte. »Ja, man hat für uns Platz gelassen. Ich glaube, wir sollten…«
    Plötzlich geschah etwas, was Suko verstummen ließ. Der düstere Himmel verschwand und machte einer riesigen gläsernen Kugel Platz. Sie schien so

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