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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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doch«, hörte ich mich sagen. »Es gefällt mir schon.«
    »Das klingt aber gar nicht überzeugend.« Ich hörte Schritte und wandte den Kopf Jane kam auf mich zu. In der Hand hielt sie eine Vase mit einem Blumenstrauß. Es waren gelbe Rosen. Jane blieb neben mir stehen. Ich roch ihr Parfüm. Yves Saint Laurent. Eine Duftmischung, die mir gefiel. Fruchtig und ein wenig herb.
    »Die Münzen«, sagte Jane, »du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, wie lange ich nach ihnen gesucht habe, und jetzt zeigst du nicht einmal eine Reaktion. Komisch finde ich das doch.«
    Ich räusperte mich. »Und das Bild?« sagte ich.
    »Welches Bild?«
    »Das in der Schatulle!«
    »Sag mal, spinnst du?« Jane faßte nach meinem Kopf und drehte ihn so, daß ich in die Schatulle hineinblicken konnte.
    Und dort lagen – drei Münzen!
    Kein Foto.
    Sekundenlang war ich sprachlos. Ich hörte das laute Trommeln meines eigenen Herzschlages. Er dröhnte mir direkt in den Ohren. Das Blut stieg mir zu Kopf.
    »Ein – Bild«, sagte ich mit schwerer Zunge. »Ich habe ein Bild in der Schatulle gesehen. Ein gestochen scharfes Hochglanzfoto. Es zeigte dich im Kreise von Dämonen, und der Anführer war dabei, dir den Kopf abzuschlagen.«
    Jane Collins trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Mit gerunzelten Augenbrauen blickte sie mich an. Wir kannten uns schon lange und wußten, was wir voneinander zu halten hatten. Jane war über meinen Job genau informiert, und sie wußte auch, daß ich bei all den schrecklichen Dingen, die ich erlebt hatte, mit beiden Füßen auf dem Boden der Tatsachen geblieben war. Ich war kein Phantast und kein finsterer Exorzist. Wenn ich Jane mitteilte, was ich gesehen hatte, dann glaubte sie mir das auch.
    »Das Foto muß sich aufgelöst haben«, murmelte ich. »Vor Sekunden noch lag es auf den Münzen. Und jetzt ist es verschwunden.«
    »Schwarze Magie?« warf Jane Collins fragend ein.
    »Wahrscheinlich.« Ich griff nach den Zigaretten und bot der Detektivin ebenfalls ein Stäbchen an. Sie nahm es. Ich reichte Feuer.
    Drei, vier Sekunden rauchten wir schweigend. Dann meinte Jane: »Man will dir an den Kragen, John!«
    »So ist es.« Ich erzählte der Detektivin von dem Anruf am heutigen Morgen.
    Jane wurde blaß. »Sei ja vorsichtig«, warnte sie. »Mit den Dingen ist nicht zu spaßen. Sie scheinen dich zu beobachten.«
    »Auch dich«, fügte ich schnell hinzu.
    »Vielleicht. Anders kann ich mir das Zustandekommen des Fotos nicht erklären. Ich hatte mir ehrlich gesagt die Feier auch etwas anders vorgestellt.«
    Ich legte beide Arme auf die Schultern des Mädchens. »Trotzdem, Jane, wir wollen uns den Abend nicht verderben lassen. Entschuldige meine Reaktion vorhin, aber ich war ziemlich geschockt. Das kannst du dir ja vorstellen. Die Münzen sind übrigens eine Wucht.«
    »Ach, hör auf, John.«
    Ich führte sie zu meiner Sesselgruppe. »Komm, nimm erst einen Drink. Sag nur Suko nichts von der Sache.«
    Jane nahm Platz. »Ich gebe dir mein Wort, John.«
    »Was willst du trinken?« erkundigte ich mich.
    »Martini«
    »Schon fertig«, rief Suko. Er kam aus der Küche, hielt ein Tablett mit beiden Händen und stellte es vor Jane auf den niedrigen Tisch. Der Martini war so, wie Jane ihn mochte. Trocken und mit einer Olive.
    »Du bist der perfekte Gastgeber, Suko«, lobte die Detektivin den Chinesen.
    »Danke für die Blumen.«
    »Cheerio!« Jane hob das Glas.
    Während sie sich mit Suko unterhielt, kippte ich mir einen Scotch ein.
    Wir prosteten uns zu. Janes und meine Blicke trafen sich. Die Detektivin lächelte zwar, doch in ihren Augen las ich die stumme Angst.
    Da schellte es.
    »Das werden Sheila und Bill sein«, rief Jane, »und wie immer – zu spät.«
    »Ich mache schon auf«, sagte ich, stellte das Glas ab und lief zur Tür.
    Im Flur stand tatsächlich das Ehepaar Conolly. »John, du alter Henker!« rief mein Freund Bill und breitete die Arme aus.
    Er wollte mir regelrecht um den Hals fallen, doch das ließ Sheila nicht zu. »Augenblick mal, erst bin ich dran.«
    Zum zweitenmal an diesem Abend bekam ich weiche Frauenlippen zu spüren. Diesmal allerdings auf beiden Wangen. Ich schloß die Augen und flüsterte: »Sag mal, kannst du deinen Mann nicht wegschicken!«
    »Lüstling!« knurrte Bill.
    »Was höre ich da? Lüstling?« Jane Collins tauchte in der Tür auf. »Wer ist der wilde Knabe?«
    Wir lachten und gingen in meine Wohnung.
    »Rate mal, was wir dir mitgebracht haben?« rief Bill und schwenkte das Paket

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