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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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angewiesen worden, sich mit Holden in Verbindung zu setzen. Die Rohrpost hatte ihm gleichzeitig einen gedeckten Scheck als Anzahlung überreicht. Stossen hatte keine Ahnung, wer sein Auftraggeber war.
    Ich ließ mir deshalb keine grauen Haare wachsen. Ich wußte genau, was ich wollte. Ich legte mich aufs Ohr, ließ mich aber vom Auftragsdienst der Telefongesellschaft weit nach Mitternacht wieder wecken. Im Gegensatz zu sonst war ich sofort munter und zog mich an. Ich machte einen kleinen Ausflug in die schlafende Stadt und kehrte nach knapp einer Stunde schon wieder zurück.
    Es ließ mich im Grunde ziemlich kalt, als am anderen Mittag das sehnlichst erwartete Fernschreiben aus Washington eintraf. Ich zeigte es Phil und ging damit auch zu Mr. High.
    »Was wollen Sie noch mehr?« sagte der Chef und klopfte auf das Stück Papier. »Die in Strimes Wandschrank gefundene Waffe ist die Mordwaffe der Staaten-Bande. Damit ist einwandfrei bewiesen, daß der Besitzer dieser Waffe ein Mitglied der Staaten-Bande ist.«
    »Ja, und wer hat dann auf Strime geschossen, als er von Jerry zum Wagen gebracht wurde?« fragte Phil.
    »Und wer hat die Bombe für Holden gebaut und verpackt?« fragte ich im gleichen Tonfall.
    »Bringt es heraus!« sagte Mr. High in ernstem Ton. »Vielleicht ist die Staaten-Bande doch größer, als wir angenommen haben.«
    »Vielleicht haben wir auch nur den falschen Mann eingelocht«, sagte ich lächelnd. »Chef, ich denke, daß ich Sie morgen überraschen kann. Phil und ich werden in dieser Nacht auf Kriegspfad ziehen.«
    Ich war meiner Sache so sicher, daß ich den ganzen Tag über nichts mehr tat. Ich sagte auch Phil, daß er sich aufs Ohr legen sollte. Ob er’s getan hat, weiß ich nicht, ich aber schlief wirklich und noch nicht einmal schlecht. Immer wieder hatte ich mir in den vergangenen Stunden die Einzelheiten durch den Kopf gehen lassen. Ich erinnerte mich bewußt an jedes Detail, und meine Gewißheit, auf der richtigen Spur zu sein, wurde stark und stärker in mir. Ich mußte nur noch einmal in der Bound Garage und in Strimes Zimmer herumsuchen. Und dann würde ich vielleicht auch noch mal mit Landen eine ernste Unterhaltung führen. Aber dann mußte es wirklich so weit sein, daß ich dem Gangster die Handschellen anlegen konnte.
    Der Pförtner der Bound Garage wußte Bescheid. Er ließ den roten Jaguar ohne weiteres passieren, aber er machte sich die üblichen Eintragungen in sein Buch. Ich stellte den Schlitten auf dem Hof neben dem Eingang zum Bürohaus ab und wanderte mit Phil durch das Gebäude.
    Bis auf einige Putzfrauen war alles menschenleer. Die Frauen mit den Aufnehmern und Eimern verschwanden aber auch bald, und Phil und ich hatten das Reich für uns allein. Von einem Bürofenster aus sah ich, daß die letzten Lichter in der großen Werkhalle gelöscht wurden. Eine Lampe nahe der anderen wurde ausgeschaltet. Schließlich brannten nur noch zwei Neonröhren über dem Pförtnerhäuschen.
    »Jetzt könntest du mir eigentlich sagen, was hier gespielt werden soll«, sagte Phil, als es zweiundzwanzig Uhr dreißig geworden war. »Wollen wir Mäuse fangen? Ich dachte, du hättest dir noch mal Strimes Zimmer ansehen wollen.«
    »Tu ich doch«, erwiderte ich lächelnd.
    »Dann muß ich blind sein«, sagte Phil. Er schaute mir zu, wie ich die Rollos runterließ und dann erst das Licht einschaltete. Als Phil sich ebenfalls betätigen wollte, hatte ich aber was Besseres für ihn.
    Ich setzte ihm meinen Plan auseinander. Er mußte sich gut angehört haben, denn er schlug sich einigemal mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ein sicheres Zeichen, daß ihm ein Licht aufgegangen war.
    »Ich schwirre ab«, sagte er, als ich mit meiner Geschichte zu Ende gekommen war. »Wir werden uns ja Wiedersehen, denke ich…«
    »Darauf kannst du dich verlassen«., sagte ich lächelnd. »Und paß höllisch gut auf, damit wir auch richtig zupacken können.«
    Vom Korridor aus sah ich meinen Partner, der mit schnellen Schritten den weiten Hof überquerte und sich einen Moment bei dem Pförtner aufhielt. Wenig später war er verschwunden.
    Nachdem ich die Runde gemacht hatte, ging ich zurück in Strimes Büro und betätigte mich dort etwas. Viel Zeit brauchte ich für meine Dekoration nicht. Dann schaltete ich das Deckenlicht aus und benutzte die Schreibtischlampe als Scheinwerfer. Ich setzte mich in einen Sessel und wartete auf die Ereignisse, die meiner Schätzung nach bestimmt eintreten mußten.
    Aber es dauerte doch

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