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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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beharrte er auf seinem Standpunkt. »Ich will Ihnen sagen, wie sich alles verhalten hat. Also, Margy war meine Freundin, ich will das nicht abstreiten. Meine Ehe mit meiner Frau klappte nicht mehr. Ich bin Margy aber nie zu nahe getreten. Wir ergänzten uns eben in der Arbeit, und ich schätzte ihren Fleiß und ihre echte Mitarbeit. Sie hatte mich auch auf Wendell, meinen Schwager, aufmerksam gemacht. Sie hatte ihn verschiedentlich in Lokalen gesehen, in denen Wendell eigentlich nie verkehrte. Das war zu einer Zeit, als Margy noch mit diesem Landen befreundet war. Margy war es aufgefallen, daß Wendell sich gut mit gewissen Leuten verstand, die auch wieder nicht zu ihm paßten. Ich begann mich für die Sache zu interessieren. Ich hatte nämlich über Geschäftsleute in Erfahrung gebracht, daß Wendell Ausschau nach einer Großgarage hielt, die er gegen bar kaufen wollte. Das war durchgesickert, obwohl mein Schwager das sehr geheimhalten wollte. Ich fragte mich selbstverständlich, woher er das Geld nur haben könnte, und ich dachte sofort an Unterschlagungen. Eine Überprüfung der Bücher ergab aber, daß alles korrekt und in Ordnung war. Zudem hätte Wendell gar nicht die Möglichkeit gehabt, größere Summen beiseite zu schaffen. Margy und ich kamen überein, Wendell zu beobachten. Margy informierte mich immer, wenn sie ihn einmal sah, und teilte mir eines Tages mit, sie habe Wendell zusammen mit einem gewissen Holden gesehen, der zumindest als Gangster bekannt war. Können Sie sich vorstellen, Cotton, daß ich sofort an die Möglichkeit dachte, Wendell würde krumme Sachen machen? Ich habe ihm nie über den Weg getraut. Für mich stand es nun fest, daß er krumme Sachen machte.«
    »Soweit ganz schön«, unterbrach ich seinen Redestrom. »Und wann kamen Sie dahinter, daß Wendell ein Mitglied der Staaten-Bande war?«
    »Darauf wollte ich gerade hinaus«, sagte Strime. »An dem Tag, an dem die Staaten-Bande mal wieder einen Überfall ausgeführt hatte, an dem Tag überraschte ich Wendell zufällig dabei, wie er ein Geldsäckchen in seinen Schrank legen wollte. Das Säckchen trug die Aufschrift der beraubten Bank.«
    »Wieso konnten Sie ihn überraschen?«
    »Ich wollte mich mit ihm wegen Margy aussprechen«, sagte Strime. »Ich habe natürlich so getan, als wüßte ich von nichts und als hätte ich nichts gesehen, aber von dem Tag an hatte ich Angst vor Wendell. Ich habe sofort mit Margy darüber gesprochen, und sie riet mir, zur Polizei zu gehen.«
    »Was Sie natürlich prompt nicht getan haben.«
    »Ich wollte erst noch sichere Beweise in Händen haben«, erklärte Strime. »Margy traf sich danach noch einmal mit Holden, und eigenartigerweise warf auch er nur so mit dem Geld um sich. Holden war viel unvorsichtiger. Er machte Margy gegenüber großspurige Andeutungen.«
    »Genügte Ihnen das immer noch nicht?«
    »Er war doch immerhin mein Schwager«, entschuldigte sich Strime mehr als fadenscheinig. »Und es war mein Fehler, daß ich ihm eines Tages die Sache mit dem Geldsäckchen vorhielt. Wir hatten uns heftig gestritten, und er wollte mich bei meiner Frau verraten. Da drohte ich ihm mit meinen Kenntnissen, und Wendell gab klein bei.«
    »Falls Ihre Geschichte wahr sein sollte, haben Sie mehr als leichtsinnig gehandelt«, warf ich ihm ärgerlich vor.
    »Margy machte mir ja auch solche Vorwürfe«, sagte er und ließ wieder den Kopf hängen. »Sie müssen verstehen, daß ich aus einer großen Angst vor meiner Frau heraus so gehandelt habe… Nennen Sie es meinetwegen Angst davor, daß ich mich von ihr trennen mußte. Ich gebe zu, ich wollte die Garage nicht verlieren. Es kam mit Margy darüber auch zu einem Streit. Sie erklärte, sie wollte das nicht mehr länger mitmachen. Wir wüßten jetzt, woran wir wären, und wir müßten zur Polizei gehen.«
    »Das geschah an dem Morgen, an dem sie ermordet wurde, ja?«
    »Genauso war es«, gab Strime zu. »Ich konnte Margy nicht mehr länger halten. Sie warf mir sogar… Feigheit vor, womit sie eigentlich recht hatte.«
    »Eigentlich ist gut«, warf ich abfällig ein.
    »Kein Mensch kann aus seiner Haut«, sagte Strime in aufflackerndem Ärger. »Aber um auf Margy zurückzukommen, sie stürmte aus meinem Büro, und wenig später hörte ich von Wendell, daß sie sich für eine Stunde habe beurlauben lassen.«
    »Ahnte Wendell etwas von dieser Entwicklung?«
    »Er hielt sich im Vorzimmer auf«, erklärte Strime. »Ich habe mich später danach erkundigt. Meine Sekretärin

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