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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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noch nie eine Waffe in meinem Büro gehabt«, sagte er.
    »Besitzen Sie überhaupt eine Waffe?«
    »Natürlich, und ich habe sogar einen Waffenschein«, sagte Strime gereizt. »Es handelt sich um einen Trommelrevolver, den ich mir mal aus Las Vegas mitgebracht habe. Diese Automatic kenne ich nicht. Das ist ein verdammt schlechter Scherz, den Sie mit mir getrieben haben, Cotton.«
    »Von Scherz kann keine Rede sein«, erwiderte ich kühl. »Dem Kaliber nach zu urteilen, handelt es sich um die Mordwaffe, mit der die Staaten-Bande immer geschossen hat. Die genaueren Untersuchungen werden zeigen, ob sie es tatsächlich ist.«
    »Aber ich kenne die Waffe doch überhaupt nicht.«
    »Und wenn sich herausstellt, Strime, daß das die gesuchte Waffe ist, dann gebe ich für Ihr Leben keinen Cent mehr.«
    »Soll das heißen, daß Sie mich festnehmen wollen?«
    »Sie haben die Lage sehr schnell und klar erkannt«, erwiderte ich.
    »Das hat mir bestimmt dieser verdammte…«
    »Warum reden Sie nicht weiter?« fragte ich. Strime hatte dicht vor einer wichtigen Aussage gestanden, im entscheidenden Moment aber leider geschwiegen. Der Garagenbesitzer biß sich auf die Lippe und hatte plötzlich nichts mehr dagegen, daß ich mit ihm nach unten in den Hof ging.
    Wir hatten den weiten zementierten Hof halb hinter uns gebracht, als plötzlich ein Schuß fiel. Ich duckte mich sofort ab und zerrte auch Strime zu Boden. Der Schuß war aus einem Fenster heraus abgegeben worden. Meiner Schätzung nach konnte es sich nur um den Anbau handeln, der neben der Montagehalle lag. Ich wartete auf den zweiten Schuß, aber nichts rührte sich. In langen Sätzen überquerte ich den Hof und verschwand in der Montagehalle. Am Eingang hatte sich eine Menge neugieriger Arbeiter versammelt, die sich aber alle nicht ins Freie trauten.
    »Wie kommt man in den Anbau dort?« fragte ich im Näher kommen.
    »Da über die Eisentreppe«, erwiderte Creston. »Mir war auch so, als wenn der Knall von da oben her gekommen wäre.«
    Er schloß sich mir an, als ich über die Eisentreppe nach oben kletterte und in den Anbau lief.
    Hinter mir hörte ich Fußgetrappel. Als ich mich kurz umdrehte, erkannte ich Creston und einige Monteure, die sich an meine Fersen geheftet hatten. Jeder von den Jungs hatte sich mit einem Stück Eisen bewaffnet, womit man ganz nett zuschlagen konnte, wenn es darauf ankam.
    Ich war nicht sonderlich enttäuscht, als ich nur eine Patronenhülse fand, die ich einsteckte. Zusammen mit den Monteuren und Creston stellten wir die Einrichtung des Anbaus auf den Kopf. Der Boden wurde als Rumpelkammer benutzt und war eine bessere Schrottabladestelle.
    »Das war ja ’n Ding«, sagte der Fahrzeugmeister Creston, als wir wieder nach unten gingen. »So etwas ist hier noch nie passiert.«
    »In dem Betrieb ist eine Menge los«, sagte ich. »Es kann sich doch nur um einen Angehörigen der Garage gehandelt haben. Wer sonst hat Zugang zu dem Schrottlager da oben?«
    »Das sagen Sie aber nicht«, erwiderte einer der Monteure in fast beleidigtem Ton. »Auch von der Tankstelle aus kann man da rauf. Gleich daneben befindet sich doch die Akku-Ladestation.«
    »Wie, stimmt das?« fragte ich Creston.
    »Der Mann hat recht«, erwiderte Creston. »Von der Tankstelle aus, also von der Straße her, kann man nach oben kommen. Man muß sich nur einigermaßen auskennen. Und es macht kaum Schwierigkeiten, über die Außentreppe nach oben zu kommen. Sie liegt gleich neben den Toilettenräumen. Sollen wir mal die Tankstelle nach dem Schützen absuchen?«
    »Nicht notwendig«, erwiderte ich. »Ich weiß jetzt fast, wer mich nur noch interessieren kann.«
    Ich sah betont zu Strime hinüber, der neben der Pförtnerloge stand. Creston war meinem Blick gefolgt. Er schien verstanden zu haben. Er pfiff durch die Zähne, aber so leise, daß eigentlich nur ich es hören konnte.
    ***
    »Ich protestiere gegen meine Verhaftung«, sagte Strime, als wir in meinem Büro angekommen waren. Er hatte es während der Fahrt wenigstens zwanzigmal getan, aber ich hatte einfach nicht zugehört. Auch jetzt tat ich so, als hätte er mir nur eine Freundlichkeit ins Ohr geflüstert. »Sagen Sie, Cotton, hören Sie überhaupt zu?« brauste er auf. Er schlug krachend mit der Faust auf den Schreibtisch und baute sich mit flammenden Blicken vor mir auf.
    »Was sagten Sie noch?« fragte ich. »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?« fragte Strime, dessen Stimme plötzlich ganz leise wurde. Er zischte fast wie eine

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