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0007 - Ich und die Staatenbande

0007 - Ich und die Staatenbande

Titel: 0007 - Ich und die Staatenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich und die Staatenbande
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noch gut eine Stunde, bis endlich die Fensterscheibe zersplitterte. Erst dann war ein peitschender Knall zu hören.
    Ich ließ die Marionette, die ich mir aus Besen und Handtüchern angefertigt hatte, zu Boden klatschen. Dann entsicherte ich meine Kanone und verließ Strimes Zimmer, um mir mal den vierten Mann der Staaten-Bande anzusehen.
    ***
    »Hat alles geklappt?« fragte ich Phil, den ich an der Tankstelle traf.
    »Es war so, wie du gesagt hast«, erwiderte er. »Unser Mann ist vor einigen Minuten weggefahren. Ich muß sagen, daß ich restlos von den Socken war. Er benutzte die Eisentreppe neben der Toilette.«
    »Sehen wir uns doch mal den Platz an, von wo aus der vierte Mann geschossen hat«, sagte ich. Ich kannte mich nun schon etwas aus, und wir benutzten die Eisentreppe, die neben den Toilettenräumen der Tankstelle zu finden war. Die Tür zur Rumpelkammer war nur angelehnt. Wir konnten ohne Schwierigkeiten hineingehen.
    Wir ignorierten das aufgeregte Fragen des Tankstellenwärters, der Nachtdienst hatte und durch den Schuß erst aufgeschreckt worden war. Ich holte meine Taschenlampe heraus und beleuchtete die Szenerie.
    Die Lampe wäre gar nicht notwendig gewesen. Das Neonlicht der Tankstelle reichte vollkommen aus, den Raum zu erhellen. Wir fanden den Platz, auf dem es sich der vierte Mann bequem gemacht hatte. Wir fanden auch ein Magazin, in dem der Schütze wohl aus Langeweile herumgeblättert haben mußte. Immerhin hatte er einige Zeit auf Anstand sitzen müssen.
    Phil nahm das Magazin hoch und blätterte darin herum. Er pfiff durch die Zähne, als etwas Weißes herausflatterte. Er bückte sich und zeigte mir den Briefumschlag, den er gefunden hatte.
    »Das wär’s«, sagte er dann und trat die Zigarette auf dem Betonboden aus. »Der vierte Mann fühlte sich wohl etwas zu sicher. Ihm hätte der Fehler mit dem Magazin und dem Briefumschlag mit seiner Adresse nicht passieren dürfen.«
    »Fehler macht jeder mal«, sagte ich zufrieden, nachdem ich mir die Rumpelkammer noch einmal genau angesehen hatte. »Und jetzt, Phil, wollen wir mal loslegen.«
    Der Jaguar konnte preschen wie in alten Tagen. Die Straßen waren durchweg leer. Nach gut fünfzehn Minuten hatten wir das Haus erreicht, in dem unser Mann wohnte. Wir fuhren an der Haustür vorbei und stellten den Wagen weiter unten auf der Straße hinter einem dicken parkenden Laster ab.
    »Meinst du, daß er schießen wird?« fragte Phil.
    »Da will ich mich lieber nicht festlegen«, erwiderte ich. »Damit rechnen sollte man doch besser. Er wird restlos überrascht sein und sich vielleicht verzweifelt wehren.«
    »Sollen wir höflich klingeln?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Dem FBI soll man nicht vorwerfen, er hätte keine Manieren.«
    Phil klingelte. Licht wurde sichtbar, Schritte waren zu hören. Eine Sicherheitskette wurde angezogen.
    »Je später der Abend, desto netter die Gäste, wie?« fragte ich.
    »Was wollen Sie denn hier?« fragte uns der vierte Mann und sah uns erstaunt an.
    »Ja, können Sie sich das denn nicht vorstellen?« fragte ich in vorwurfsvollem Ton. »Wir wollten Sie abholen. Die Zelle wartet.«
    »Sind Sie verrückt?«
    »Sind wir verrückt?« fragte ich Phil. Wir schoben den vierten Mann der Staaten-Bande, der sich einen Bademantel übergeworfen hatte, in die Wohnung zurück. Wir gingen über den kleinen Korridor in das Wohnzimmer hinein. Die Schlafcouch war aufgedeckt, das weiße Laken sah zerknittert aus.
    Der Gangster war sehr ordnungsliebend, das mußte man ihm lassen. Er hatte seinen Anzug und das Oberhemd sorgfältig über die Lehne eines Sessels gelegt. Der vierte Mann gab sich übrigens sehr ruhig und überlegen.
    »Ich möchte endlich wissen, was dieser Besuch bedeuten soll?« fragte der Mann.
    »Sie waren etwas zu scharf darauf, mich umzulegen«, sagte ich.
    »Sie sind ja…«
    »Ich weiß schon, was Sie sagen wollen«, meinte ich lächelnd. Ich kümmerte mich nicht weiter um ihn, sondern befaßte mich mit seinem Anzug. Ich interessierte mich vor allen Dingen für seine Hose. »Sehen Sie sich das mal an?« bat ich den vierten Mann und zeigte ihm die Sitzfläche seiner Hose. »Was würden Sie dazu sagen?«
    »Rote Farbe«, meinte Phil.
    »Eben«, sagte ich. »Sie hat sich bestimmt erst vor einiger Zeit gebildet. Sie haben übersehen, daß ich die Rumpelkammer in Strimes Betrieb präpariert hatte. Unsere Chemiker brauten mir einen tollen Stoff für dieses Experiment zusammen. Sie sehen, es hat sich gelohnt.«
    »Ich war

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