0007 - Invasion aus dem All
gefesselt. Verstehen Sie nun, warum ich Sie gegen die IVs einsetze? Wenn es einen Menschen gibt, der eine wirkliche Gefahr für sie darstellt, dann sind Sie das!
Doch nun zu meiner ursprünglichen Frage: Sie weilten oft in der Zukunft, Ellert. Haben Sie dort jemals Anzeichen dafür gefunden, daß die Dritte Macht existiert? Werden wir den Kampf gegen die Invasoren erfolgreich beenden?"
Über Ellerts Gesicht huschte ein flüchtiger Schatten.
„Ich muß Sie enttäuschen - nein, nicht wie Sie meinen. Aber die Zukunft ist nicht konkret. Es führen viele Wege an die Zukunft - oder besser gesagt: es gibt nicht nur eine Zukunft. Die Gegenwart ist real, hervorgegangen aus der nun festliegenden Vergangenheit. Die Zukunft aber ist unreal und nicht gewiß. Das kleinste Geschehen der Gegenwart kann sie verändern. Darum habe ich niemals bisher in einer Zukunft geweilt, die nicht zu ändern gewesen wäre. Verstehen Sie, wie ich das meine?"
Als Perry langsam nickte, fuhr er fort: „Es gibt Tausende verschiedene Zukunften - Zukunften mit und ohne Perry Rhodan. Doch nur eine einzige der Möglichkeiten wird Wirklichkeit werden. Ich weiß, daß Sie nun enttäuscht sein werden, aber meine Fähigkeit, in die Zukunft reisen zu können, ist vollkommen ohne jeden Wert. Ich könnte in den falschen Zeitstrom geraten und entsprechend falsch berichten."
„Woher wissen Sie das alles, und warum haben Sie nicht früher davon gesprochen?" fragte Perry mit leichtem Vorwurf.
„Ich wußte es nicht", gab Ellert verlegen zu. „In den vergangenen Tagen stellte ich verschiedene Experimente an und mußte erfahren, daß zum gleichen Zeitpunkt verschiedene Welten existieren. Nur eine von ihnen wird später einmal Wirklichkeit werden, aber ich habe keine Anhaltspunkte, welche das sein wird."
„Damit", sagte Perry Rhodan schwer, „sind Sie als Prophet wertlos geworden."
Ellert nickte bedauernd.
Das wissende Brennen in seinen Augen aber blieb. Log er? Perry warf dem Telepathen Marshall einen fragenden Blick zu. Marshall schüttelte langsam den Kopf. Also log Ellert nicht. Er sprach die Wahrheit. Was aber war es, das ihn so wissend machte?
„Als Prophet" fuhr Perry fort, „mögen Sie wertlos sein, aber nicht als Gegner der Invasoren. Sie können Ihren Körper verlassen und versuchen, die Verfolgung der IVs aufzunehmen."
„Ich werde mit Tako die Aufgabe zu lösen versuchen, die Sie mir stellen", nickte Ellert. Dann, nach einem kurzen Zögern, fügte er hinzu: „Eine der unzähligen Zukunftsmöglichkeiten besagt, daß ich in einigen Wochen nicht mehr lebe - aber wie gesagt, es ist nur eine der Möglichkeiten. Sie kann genauso zutreffend sein wie jene, in der ich Ihnen in fernster Zukunft helfe, den Bestand des großen Galaktischen Imperiums zu festigen."
Schweigend sah Perry ihm nach, als er zusammen mit Tako, dem japanischen Teleporter, den Konferenzraum verließ.
3.
Ein anderer Konferenzraum. Mehr als dreitausend Meter tief unter dem Festlandeis Grönlands trafen zum erstenmal die drei Präsidenten der irdischen Machtblöcke zusammen, doch diesmal nicht, um Pläne gegen Rhodan zu schmieden, sondern den einzig wirksamen Weg einer Abwehr gegen die Invasoren zu finden. Mercant war anwesend. Perry Rhodan nahm mit Hilfe einer Fernsehübertragunsanlage an der Besprechung teil. Die eine Wand des kleinen Raums füllte eine Mattscheibe aus. Lebensgroß erschien Perry darauf. Die Konferenzteilnehmer konnten ihn genauso sehen und hören, wie er sie sehen und hören konnte. Nichts deutete darauf hin, daß Tausende von Kilometern zwischen ihnen lagen.
Mercant sprach die einleitenden Worte, ehe er Perry Rhodan dazu aufforderte, die strategische Lage zu erklären.
„Meine Herren", begann Perry und kam sofort zur Sache, „wenn wir nicht schleunigst handeln, sind wir verloren. Die Einigung wurde ja zum Glück endgültig erzielt und somit ist die Erde endlich zu Terra geworden. Praktisch sind alle Grenzen gefallen. Sie drei, meine Herren Präsidenten, regieren die Welt, wenn man von mir und der Macht der Arkoniden absehen will. Auch wirtschaftlich bahnt sich eine engere Koordinierung an. Ich muß Sie um die Genehmigung bitten, daß Sie meinen Leuten erlauben, sich ungehindert in Ihren Ländern zu bewegen. Ungehindert - das heißt, sie müssen freien Zutritt zu allen Regierungsstellen und Dienststellen der Abwehr erhalten. Meine Leute haben den Auftrag, alle wichtigen Persönlichkeiten dieser Erde zu überwachen, damit die Übernahme eines von
Weitere Kostenlose Bücher