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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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blickten in den gewaltigen Schlund hinab. Rot schimmerte der Lavateich. Glühender Aschenregen flog immer wieder aus dem Krater. Bill Conolly stand mit Ehrfurcht vor der Natur da und formulierte beeindruckt: »Ein faszinierendes Schauspiel.«
    »Weit und breit kein Dämon zu sehen«, stellte Suko fest.
    »Er kann in die Tiefe des Lavasees hinabgetaucht sein«, bemerkte John Sinclair. »Wir werden gleich wissen, ob diese Legende zu recht oder zu unrecht besteht… Suko!«
    »Hm?«
    »Gib mir die Bambuszeichen.«
    Der Chinese händigte dem Freund die verlangten Zeichen aus. Zeichen der Weißen Magie waren es. Drei Stück. Der Test war einfach: John wollte die drei Zeichen – nachdem er sie mit kurzen Beschwörungsformeln besprochen hatte – in den Krater hinabschleudern. Es würde Moano unmöglich sein, die Zeichen reaktionslos zu schlucken. Irgendwie würde er darauf antworten müssen. Handelte es sich aber um einen gewöhnlichen Vulkan, dann würden die Bambuszeichen in der Lava einfach verbrennen.
    Suko stand mit unbeweglicher Miene neben John.
    Bill Conolly leckte sich nervös über die Lippen, und als der Geisterjäger das erste Zeichen in die Tiefe segeln ließ, hielt der Reporter gespannt den Atem an. Dem ersten Zeichen folgte sogleich das zweite, und dann sauste das dritte in den Schlund hinab.
    Plötzlich glühte die Lava weiß auf. Der Berg bebte und schleuderte heiße Dämpfe in den Himmel. Der Boden zitterte unter den Füßen der Freunde, und ein dumpfes, wütendes Grollen war zu vernehmen.
    Der Dämon zeigte sich nicht.
    Aber nun stand es unumstößlich fest: Er beherrschte diesen Vulkan.
    ***
    Von diesem Moment an befaßte sich John Sinclair mit dem Gedanken der Vernichtung. Wie sollte er diesen mächtigen Dämon, der sich der gewaltigen Kraft des Vulkans bediente, zur Hölle schicken? Immer klarer glaubte er zu erkennen, welches schreckliche Ende das Ehepaar Renner genommen hatte. Und immer deutlicher kam es John zum Bewußtsein, daß er von hier oben, vom Rand des Kraters, die wahre Größe des Dämons nicht kennen lernen würde. Es würde ihm nicht erspart bleiben, in die Tiefe des Kraters hinabzusteigen. Er war sich der Gefahr, in die er sich dabei begeben würde, sehr wohl bewußt, aber er konnte nicht gegen einen Gegner kämpfen, den er nicht kannte und dessen Stärke er nur erahnen konnte. Deshalb wollte er das Risiko auf sich nehmen. Eingehüllt in einen Asbestanzug wollte er es wagen, zu Moano hinabzusteigen. Suko und Bill erzählte er von seinen Plänen vorläufig noch nichts. Als er sich in den Jeep setzte und die Handbremse löste, fiel ihm plötzlich wieder Pierre Hennessy ein. Mochte der Teufel wissen, wieso ihm der Vorarbeiter gerade jetzt in den Sinn kam. John wandte sich an seine Freunde: »Sagt mal, ist euch an Hennessy gestern abend nichts aufgefallen?«
    »Er wirkte irgendwie geistesabwesend«, beschrieb ihn Bill. »Leichenblaß sah er aus«, meinte Suko.
    »Ich hatte sofort das Gefühl, daß mit dem Franzosen irgend etwas nicht stimmte«, sagte John Sinclair. »Und ich grüble darüber immer noch nach… Geistesabwesend. Leichenblaß. Und seine Augen starrten so leer.« Mit einemmal schnippte der Geisterjäger mit dem Finger. »Ich hab’s. O Gott, warum bin ich nicht gleich darauf gekommen. Geistesabwesend, Bill! Das ist richtig. Es war kein Geist mehr in seinem Körper. Oder deutlicher formuliert: Es war keine Seele mehr in Pierre Hennessy. Leichenblaß, Suko! Auch das stimmt. Denn Pierre Hennessy ist eine Leiche. Der Mann ist ein Zombie!«
    ***
    John raste los.
    Er steuerte den Jeep über die Flanke des Vulkans hinunter. Einmal wäre der Wagen beinahe umgekippt. Es war nur Johns außergewöhnlichem fahrerischem Können zu verdanken, daß es nicht passierte. Der Jeep machte gewaltige Bocksprünge, wenn Bill Conolly und Suko sich nicht so verbissen festgekrallt hätten, wären sie in hohem Bogen aus dem Fahrzeug geflogen. John raste zum Camp zurück. Als er die Hütte des Vorarbeiters erreichte, trat er scharf auf die Bremse. Der Jeep hielt mit kreischenden Bremsen. Die Reifen radierten über den Boden, spritzten Sand in die Luft.
    John stürmte in die Hütte. Sie war leer.
    Mort Agamemnons kleiner polynesischer Koch kam auf sie zugewieselt. Er grüßte freundlich und wollte weitergehen. John packte den Kleinen am Kragen. Der Mann drehte sich verblüfft um. Seine Pupillen wurden zu Fragezeichen. »Ja, Mr. Sinclair?«
    »Ich suche Pierre Hennessy. Haben Sie ihn irgendwo

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