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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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steht das Mädchen mit dem Bösen genauso im Bunde wie Zarrambo. Beide dienen Moano. Sie sind seine Werkzeuge. Dieses Mädchen hat Pierre Hennessy umgebracht. Durch sie wurde er zum Zombie. Es schaudert mich, wenn ich daran denke, daß Hennessy nicht ihr erstes Opfer gewesen sein muß.«
    Agamemnon riß erschrocken die Augen auf. »Was sagen Sie?«
    »Sie könnte vor Hennessy oder auch nach ihm noch weitere Zombies geschaffen haben«, erwiderte John ernst. »Was uns in einem solchen Fall blüht, sage ich Ihnen lieber nicht. Jedenfalls – zu lachen haben wir dann nichts mehr.«
    ***
    John fragte alle Mädchen, die den Arbeitern Abend für Abend zu Diensten waren, und er nahm sich die Puppe gesondert vor, die am vergangenen Abend auf Pierre Hennessys Knien gesessen hatte. Um ihr Vertrauen schneller zu gewinnen, fragte er:
    »Darf ich dich zu einem Drink einladen?«
    »Ich nehme einen großen Bourbon.«
    »Okay.« John wies auf einen Tisch. »Setzen wir uns? Oder willst du lieber mit mir nach draußen gehen?«
    »Wir können auch hier bleiben. Es ist mir egal.«
    John bestellte beim Mixer zwei Bourbons und bekam sie umgehend. Die anderen Mädchen tuschelten nervös miteinander. An diesem Abend würde das Geschäft wohl ziemlich mies werden, weil ihnen das, was Pierre Hennessy zugestoßen war, gründlich die Stimmung verdorben hatte. John wurde von seinem Gegenüber mit dunklen Augen angesehen. Das Girl trug ein tief dekolletiertes Kleid. Ihre üppigen Brüste waren sehenswert.
    »Wie ist dein Name?« erkundigte sich der Geisterjäger.
    »Joana.«
    »Du warst gestern Abend mit Pierre Hennessy zusammen?«
    »Ja.«
    »Was habt ihr gemacht?«
    »Getrunken. Uns unterhalten.«
    »Worüber habt ihr gesprochen?«
    Joana nagte an ihrer Unterlippe. »Zuerst über das Geld, das ich hier verdiene und über die Pläne, die ich damit habe. Und dann redeten wir über Moano. Es war mir unangenehm. Uns allen ist dieses Thema nicht geheuer. Wir fürchten Moano. Pierre hat ihn nicht gefürchtet. Deshalb ist er jetzt tot.«
    »Erzähl mir von diesem Mädchen.«
    »Ich habe sie kaum gesehen.«
    »Warum bist du nicht mit Pierre in seine Hütte gegangen?«
    »Das wollte ich. Es war abgemacht. Wir waren uns einig. Ich mußte nur mal schnell raus. Als ich zurückkam, stand Pierre bei dieser Fremden.« Joana sagte das verächtlich. »Arm in Arm verließ er mit ihr die Bar, ohne sich nach mir umzusehen.«
    »Du warst bestimmt sehr wütend, nicht wahr?«
    »Natürlich.«
    »Bist du den beiden nachgegangen?«
    »Nein. Ich bestellte mir einen Bourbon und spülte meinen Ärger damit hinunter.«
    John bat Joana, das fremde Mädchen zu beschreiben. Sie tat es oberflächlich. Auch sie hatte nicht die leiseste Ahnung, woher dieses hübsche unbekannte Mädchen gekommen war und wohin es gegangen war, nachdem es mit Pierre in seiner Hütte gewesen war.
    ***
    Bill Conolly ließ den Kugelschreiber über das Papier tanzen. Der Reporter verfaßte den Rohentwurf der ersten Folge einer zwölfteiligen Artikelserie, die mit dem Chefredakteur des Blattes abgesprochen war. Plötzlich erzitterte das ganze Gebäude. Das Beben dauerte nur wenige Sekunden und war auch nicht besonders heftig, aber Bill war trotzdem beunruhigt. Moanos Zorn würde in den nächsten Tagen anschwellen. Die Beben würden sich häufen. Und irgendwann würde der Vulkan Lava speien. Für Bill Conolly stand es fest, daß sie unaufhaltsam darauf zusteuerten, wenn es John Sinclair nicht gelang, diesem mächtigen Dämon vorher schon den Garaus zu machen.
    Doch wie sollte John das anstellen?
    John war zwar ein unerschrockener, mutiger Mann. Aber Wunder wirken konnte er nicht.
    Und Moano zu vernichten, war schon mit Wunder wirken gleichzusetzen, das war jedenfalls Bills Meinung.
    Er wartete kurze Zeit. Als sich das Rumpeln nicht mehr wiederholte, schrieb er weiter. Er spielte all die Sätze und Gedankensplitter ab, die er auf Band aufgenommen hatte. Er fingerte hier und da seine diversen Zettelchen aus den Taschen, und so fügte er Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen zu einem brennenden Bericht zusammen, der die Leser seiner Zeitung gewiß von den Stühlen reißen würde.
    Plötzlich fühlte er sich unwohl.
    Er konnte nicht sagen, wodurch dieses Gefühl hervorgerufen wurde. Es war auf einmal da und beunruhigte ihn. Verwirrt hob er den Kopf. Etwas zwang ihn, zum Fenster zu schauen.
    Und da entdeckte er das hübscheste Mädchen, das er jemals gesehen hatte. Sie stand vor dem Fenster, blickte zu ihm herein

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