Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
Darling?«
    Denise zuckte mit den Schultern.
    »Paula hat angerufen.«
    »Was wollte die alte Hexe?«
    »Wie oft soll ich dir sagen, daß du meine Freundin nicht alte Hexe nennen sollst!«
    »Schon gut. Was wollte Paula?«
    »Sie fragte, ob ich heute abend auf ein paar Partien Brigde zu ihr kommen könnte.«
    »Was hast du geantwortet?«
    »Ich habe nicht sicher zugesagt, weil ich nicht wußte, ob du etwas vorhast.«
    Rex Averall schaute die Spieluhr an.
    »Nein. Ich habe nichts vor.«
    »Wolltest du nicht heute zu Hathaway in den Club gehen?«
    »Ursprünglich ja. Aber nun werde ich lieber zu Hause bleiben und mich der Spieluhr widmen. Du kannst natürlich gern zu Paula gehen. Es macht mir nichts aus. Ich werde wohl kaum Langeweile haben.«
    ***
    »Wir setzen uns am besten gleich mal mit Detective Inspector Horace McNee von Scotland Yard in Verbindung«, sagte Professor Zamorra, nachdem er den Zettel zum drittenmal gelesen hatte. »Er hängt ohnedies in diesem Fall mit drin.«
    Nicole Duval ging es schon wieder gut. Sie hatte die Zeit bis zu Zamorras Eintreffen dazu benützt, um sich anzukleiden und zu schminken.
    Zamorra rief den Yard an.
    McNee war nicht im Haus. Man bot Zamorra an, ihn mit einem anderen Beamten zu verbinden, doch das wollte er nicht.
    Es vergingen einige Stunden, bis Zamorra den Inspektor erreichte.
    Und es war Abend, als der Professor mit seiner Sekretärin das Gebäude von New Scotland Yard betrat.
    ***
    Der Mann saß apathisch auf seinem Bett. Er starrte auf seine zitternden Hände, ohne sich zu bewegen.
    Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht. Ein krampfartiges Zucken durchlief seinen Körper. Er bäumte sich auf und stieß gequälte Laute aus.
    Schneller, immer schneller atmete er. Schließlich begann er zu hecheln.
    Die Zunge hing aus seinem Mund. Sein Speichel troff auf den braunen Überwurf, der auf dem Bett lag.
    Ächzend krümmte der Mann seinen Körper, warf den Kopf zurück, ließ sich seitlich auf das Bett fallen. Zuckend zog er die Beine an, während er mit weit aufgerissenen Augen auf die immer noch zitternden Hände starrte.
    Auf den Handrücken begannen Haare zu sprießen. Seine Finger wurden zu schrecklichen scharfen Krallen.
    Aus seiner Kehle kam ein dunkles Knurren.
    Im selben Moment verformte sich sein Schädel. Die Augen nahmen einen tierhaften, blutrünstigen Blick an. Sie traten weit zurück.
    Das Gesicht bedeckte sich mit struppigem Haar. Aus dem Mund des Mannes wurde eine gefährliche Wolfsschnauze.
    Hechelnd richtete er sich auf.
    Er fletschte die scharfen Reißzähne und stieß ein gefährliches Knurren aus.
    Plötzlich richteten sich seine dicht behaarten Wolfsohren auf.
    Er hörte die Melodie einer Spieluhr.
    Geifernd rannte er im Zimmer auf und ab. Ein wütendes, hungriges Fauchen kam aus seinem Maul.
    Nervosität überkam ihn. Die Melodie der Spieluhr lockte ihn aus dem Haus. Er hielt es mit einemmal nicht mehr im Zimmer aus. Gehetzt rannte der Werwolf zum Fenster. Blitzschnell riß er es auf. Er schwang sich nach draußen und kletterte an den dickstämmigen Efeuranken hinunter.
    Hungrig schaute er sich um.
    Die Melodie lockte ihn weiter.
    Sein Fell sträubte sich. Hart schlug sein Gebiß aufeinander. Mit einem kraftvollen Satz übersprang er den Zaun und rannte durch dunkle Straßen der lockenden Melodie entgegen.
    ***
    Horace McNee blies seinen breiten Brustkorb auf und bleckte die unregelmäßigen Zähne grimmig, während er auf den Zettel schaute, den ihm Professor Zamorra auf den Schreibtisch gelegt hatte. Zuvor hatte der Professor in kurzen Worten erwähnt, weshalb er sich in London aufhielt und was sein Ziel war.
    Natürlich gefiel dem Inspektor das nicht, denn schließlich war die Polizei dazu da, die Morde zu klären. Von Amateuren wie Zamorra hielt der Yard-Mann aus begreiflichen Gründen nicht viel.
    Dementsprechend abweisend gab sich McNee auch dem Professor und seiner Sekretärin gegenüber.
    »Da sehen Sie mal wieder, wie es einem geht, wenn man sich um Dinge kümmert, die einen nichts angehen, Professor Zamorra!« sagte der Inspektor trocken. »Natürlich tut es mir leid, was Ihrer Sekretärin zugestoßen ist, aber Sie müssen mir beipflichten, daß dies nicht geschehen wäre, wenn Sie auf Ihrem Schloß im Loiretal geblieben wären. Ein Mann wie Phil Logada spielt gern den Hecht im Karpfenteich, verstehen Sie? Aus diesem Grund hat er Sie nach London geholt. Er will, daß die Sensationen einander jagen, damit er etwas zu schreiben hat. Bis zu einem

Weitere Kostenlose Bücher