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0008 - Die Venusbasis

Titel: 0008 - Die Venusbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Mahr
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Gravitationsfeldes. Tausend Meter über dem Boden war es praktisch ganz verschwunden, und die GOOD HOPE befand sich wieder im vollen Besitz ihrer Manövrierfähigkeit. Bull hatte seinen Posten wieder bezogen und beobachtete den Geländeausschnitt, der auf dem Tasterschirm zu sehen war. In dieser Höhe begannen auch die optischen Bildschirme zu arbeiten. Die geschlossene Wolkendecke der Venus war in etwa fünf Kilometern Höhe über dem Schiff zurückgeblieben, und die offenbar hügelige, wenn nicht gar gebirgige Landschaft des Polarkontinents bot sich auf den Bildempfängern dem Betrachter.
    „Berghöhen bis zu sechshundert Metern über der Ebene", meldete Bull.
    Rhodan nickte befriedigt. „Das genügt uns. Wir brauchen nur ein sechzig Meter hohes Schiff zu verstecken."
    Crest war mit seiner Untersuchung fertig und kam zum Pilotensitz. Rhodan winkte ab, bevor er etwas sagen konnte.
    „Einen Augenblick, bitte. In fünf Minuten habe ich die Hände frei!"
    Crest zog sich zurück. Bull begann, die Bilder auf dem Taster- und dem optischen Schirm miteinander zu vergleichen. Das Schiff sank weiter.
    „Dort!" rief er. „Das ist unser Platz!" Rhodan sah auf. In nordöstlicher Richtung, nur wenig außerhalb des Kurses der GOOD HOPE, zog sich ein Hügelrücken entlang und sanft bis zum Berggipfel hinauf. An einer Stelle, an der der Rücken etwa zwei Drittel seines Weges bis zum Gipfel zurückgelegt hatte, gähnte eine Art Krater. Er war kreisrund und hatte einen Durchmesser von etwa zweihundert Metern. Seine Ränder gruben sich tief in die Flanken des Hügelrückens ein, seine Tiefe konnte aus dieser Position nicht bestimmt werden.
    Rhodan nickte und änderte den Kurs des Schiffes. Er zog es dicht über den sanft ansteigenden Rücken, folgte dem Grat und brachte es über dem Mittelpunkt des Kraters zum Stehen.
    Die Sicht war gut. Die GOOD HOPE stand nicht mehr als hundert Meter über dem Kraterrand. Das ganze Gebilde war etwa achtzig Meter tief. Die Wände waren nicht steil, wie es bei vulkanischen Kratern der all zu sein pflegte. Das beruhigte Rhodan. „Gut!" sagte er. „Wir landen!" Der Boden des Kraters war mit verfilztem Gestrüpp und vereinzelten Bäumen bedeckt.
    Auf den Bildschirmen wurde es noch finsterer, als die GOOD HOPE in den Krater hineinglitt. Rhodan ließ sie langsam und vorsichtig sinken. AIs die Kraterränder schon ein beachtliches Stück über den höchsten Punkt des Schiffes hinausgewachsen waren, leuchtete auf dem Schaltpunkt das türkisfarbene Stopp-Signal auf. Die GOOD HOPE war gelandet.
     
    *
     
    Rhodan sah sich um. Hinter ihm stand Crest, den Registrierbandstreifen des Übersetzers in der Hand. „Er sagt, es sei eine antike Form des Interkosmo", berichtete Crest. „Hier ist die Übersetzung!"
    Er reichte Rhodan die Karte. In der arkonidischen Silbenschrift las Rhodan: „Geben Sie bitte das vereinbarte Kodesignal!"
    „Bull sah ihm über die Schulter. Er beherrschte das Arkonidische in Schrift und Sprache ebenso gut wie Rhodan, Thora oder Crest. „Vereinbart!" murmelte er. „Mit wem hat er etwas vereinbart?" Rhodan schüttelte den Kopf. „Das ist nicht das Wichtigste. Viel interessanter ist die Frage: Was ist antikes Interkosmo?"
    Er suchte in seinen Erinnerungen, die ihm die Hypnoschulung vermittelt hatte. Interkosrno? Antikes Interkosrno?
    Crest schien ebensowenig wie er eine Antwort bereit zu haben. Rhodan wußte, daß es eine Sprache gab, die man Interkosrno nannte. Einfach deshalb, weil sie die im gesamten Imperium geläufige Verkehrssprache war. Das Interkosmo hatte sich in den vergangenen tausend Jahren irdischer Zeitrechnung entwickelt. Das Attribut „antik" schien darauf hinzudeuten, daß es noch eine ältere Form dieser Sprache gab; aber weder Rhodan noch Crest vermochten zu sagen, wann sie sich entwickelt hatte und von wem sie gesprochen worden war.
    Auf jeden Fall war sie so antik, daß jede Ähnlichkeit mit dem heute gesprochenen Interkosrno verschwunden war. Rhodan stand auf. „Das hilft uns nicht weiter. Wir werden uns auf den Weg machen müssen."
    Es widerlegte jedoch seine Vermutung, daß er hier auf einen bisher unbekannten Stützpunkt der IVs gestoßen sei. Die IVs der Konstruktion ihres Gehirns entsprechend -, bedienten sich zur Kommunikation untereinander nur selten der Sprache. Wenn sie hier einen Posten errichtet hätten, der ihre eigenen Schiffe um den vereinbarten Kode-Anruf bat, dann würde er das auf telepathischem Wege getan haben.
    Obwohl er keine Aussage

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