0009 - Hilfe für die Erde
tosenden Hurrikan. Schutzschirme feldenergetischer Art machten das Wetter jedoch in unmittelbarer Nähe der Maschinen unwirksam und ließen sie schadlos zu Boden gehen.
Auch in der Festung herrschte eine gespannte Stimmung. Crest hatte den Funkverkehr aus der Gobi ebenfalls empfangen und den Leuten geraten, sich für einen Alarmstart vorzubereiten.
„In Ordnung!" nickte Rhodan. „Laß die Männer an Bord gehen, Bully! Es ist nicht notwendig, daß jemand zurückbleibt. Und vergiß nicht, drei Raumjäger an Bord zu nehmen! - Kommen Sie, Crest! Ich möchte noch hören, was man uns auf Welle AK III zu sagen hat."
Rhodan und Crest fuhren mit dem Lift in die Leitstandkuppel hinauf. Der arkonidische Großempfänger hatte bereits ein Schriftband ausgeworfen. Doch Rhodan las es nicht ganz, nachdem er flüchtig einige unbekannte Namen erhascht hatte. Er schaltete vielmehr den eigenen Sender ein, der durch seine fünfdimensionalen Impulse überlichtschnell, das heißt ohne entfernungsbedingten Zeitverlust, arbeitete.
Im Gegensatz zum normalen Funkverkehr, bei dem in der augenblicklichen Konstellation Erde - Venus die Übermittlung einer Nachricht mehr als zwölf Minuten dauerte, war auf der fünfdimensionalen AK 111- Welle eine simultane Verständigung möglich.
„Hier spricht Perry Rhodan! Ich rufe Station Gobi! Was haben Sie mir zu sagen, Marshall?"
„Hallo, Sir! Gott sei Dank, daß Sie da sind! Haben Sie den Spruch gehört?"
„Natürlich! Die GOOD HOPE ist startbereit. Aber jetzt erzählen Sie mir, was Sie bisher auf AK III durchgegeben haben."
„Ich gebe Ihnen Mr. Mercant. Er ist gerade hier."
„Hallo, Rhodan! Hier Mercant!"
„Guten Tag. Was gibt es?"
„Vor zwei Tagen rief mich Kaats von der Bundeskriminalpolizei an. Seit fast einem Jahr ist er hinter dem Gangster-Syndikat Blue Bird her, ohne jemals mehr als diesen geheimnisvollen Namen herausbekommen zu haben. Jetzt endlich hat er eine Spur und behauptet, daß einer der drei wichtigsten Köpfe Clive Cannon heißt und eine Komfortwohnung in der Michigan Avenue in Chicago hat."
„Das klingt sehr interessant. Aber ich darf Sie darauf aufmerksam machen, daß die Dritte Macht nicht beabsichtigt, sich in innerpolitische Kriminalfälle einzumischen."
„Was denken denn Sie, weshalb ich Ihnen das erzähle, Rhodan? Ein FBI-Mann hat Cannon ganz zufällig entdeckt. Und dieser Zufall wird Sie gewiß interessieren. Cannon hatte einen gut dressierten deutschen Schäferhund. Dieser Hund erkennt ihn seit Anfang der Woche nicht mehr an. Das allein will zwar nicht viel heißen. Aber man hat Cannon überwacht. Als scheinbar seriöser Geschäftsmann war er ja in der Gesellschaft seit langem bekannt, und auch über seine Gewohnheiten und Verbindungen wußte man einiges. Oberst Kaats sagt, daß Cannon nicht mehr identisch mit sich selbst ist."
„Sie behaupten also, daß er von IVs übernommen wurde?"
„Das ist so gut wie sicher. Wir werden das Syndikat weiter unter Kontrolle halten. Wenn es sich tatsächlich in der Gewalt der IVs befindet, muß auch eine Interessenverschiebung wirtschaftlicher und politischer Art erfolgen. Denn außerirdische Invasoren werden sich nicht darauf beschränken, sich rein kriminell zu betätigen."
„Was bedeuten die übrigen Namen auf Ihrer Meldung?"
„Es handelt sich lediglich um Verdächtige, die wir überprüfen werden. Ich bin überzeugt, daß die IVs intelligent genug sind, sich in erster Linie unserer einflußreichsten Persönlichkeiten zu bemächtigen. Das fängt beim Präsidenten der Vereinigten Staaten an."
„Haben Sie die Weltmächte informiert, Mercant?"
„Noch nicht. Eine solche Entscheidung maße ich mir nicht an."
„Dann gebe ich Ihnen hiermit den Auftrag! Sie haben über die International Intelligence Agency die besten Verbindungen zu den Abwehrzentralen des Ostblocks und der Asiatischen Föderation. Suchen Sie sofort Kontakt mit Kosselow und Mao-Tsen! Machen Sie der Erde klar, daß einer auf den anderen achtgeben muß, denn in Zukunft kann der beste Freund zum ärgsten Feinde werden. Vor allem aber setzen Sie das Mutantenkorps ein, soweit es fertig geschult ist. Sie übernehmen vorläufig das Kommando!"
„Danke, Sir! Ich habe bereits entsprechende Vorschläge gemacht und Details ausgearbeitet, wie wir unsere Leute am sinnvollsten einsetzen. Allerdings gebe ich zu bedenken, daß wir trotz unserer sogenannten übermenschlichen Fähigkeiten sehr gering an Zahl sind. Wir können höchstens mit sechs oder sieben
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