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0009 - Hilfe für die Erde

Titel: 0009 - Hilfe für die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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darf Sie bitten, draußen zu warten, bis Sie an der Reihe sind!"
    „Ich bin an der Reihe, Madam!"
    „Erwarten Sie keine weiteren Erklärungen von mir, Sir! Ich habe meine Anweisungen. Ich empfehle Ihnen, sich an die Eigenarten unseres Hauses zu halten. Übrigens, sind Sie angemeldet? Ich kann dann gleich einmal nachsehen, ob es für Sie überhaupt Zweck hat, zu warten."
    „Das war nicht nur deutlich, sondern auch unhöflich, mein Fräulein", nickte Marshall ironisch und besaß die Stirn, der Dame den Terminkalender sanft aus der Hand zu nehmen.
    „Ich bin genauso wenig angemeldet wie der Tod. Ich bin auch genausowenig vor die Tür zu setzen wie der Tod. Ist dieser Vergleich vielleicht deutlich genug?"
    Das Gesicht der Vorzimmerdame verriet Bestürzung. Als Angestellte im engsten Mitarbeiterkreis von Clive Cannon gehörte sie jedoch zu einer Kategorie von Menschen, die sich durch Intelligenz und Entschlußfreudigkeit auszeichnen. Alarm! war das Hauptelement ihrer sich überschlagenden Gedanken.
    Allerdings zögerte sie noch, denn Bluffer mit imponierenden Redensarten kamen regelmäßig zu ihr, um sich auf diese Weise Eingang zu verschaffen. Sie zögerte sogar zu lange, so, daß Marshall sie dringend aufmuntern mußte.
    „Drücken Sie getrost die Klingel, Madam! Zögern Sie nicht, wenn Sie Ihrem Chef das Leben retten wollen."
    „Mein Herr...!"
    Marshall wollte mit einer ähnlichen Handbewegung wie zu Anfang die Initiative seiner Gegnerin unterbinden. Doch sie war schneller. Sie kündigte ihren Entschluß auch nicht vorsorglich durch verräterische Gedanken an, sondern handelte unmittelbar. Marshall starrte in die Mündung einer Pistole.
    „Ihre Scherze gehen zu weit. Wenn Sie sich schon ein makabres Thema gewählt haben, so spielen wir es auf diese Weise zu Ende! Also, gehen Sie sofort hinaus!"
    „Und das Leben Clive Cannons interessiert Sie nicht?"
    „Ich denke, solange nicht Sie zu ihm vordringen, ist es kaum in Gefahr!"
    „Irrtum, Madam! Es ist in Gefahr, sobald Captain Brown zu Ihrem Chef ins Zimmer tritt. Und damit Sie genau wissen, wen ich meine: Brown war genau vor mir an der Reihe. Ich hoffe nur, er ist noch in einem der beiden nächsten Räume. Soweit ich orientiert bin, verfügt er über keine direkte Anmeldung bei Cannon, sondern lediglich über eine Empfehlung von irgendeinem Sekretär. Habe ich mich jetzt deutlich genug ausgedrückt, um Ihre Aufmerksamkeit in die richtige Richtung zu lenken?"
    „Einen Moment!" Die Dame stand auf und eilte zur nächsten Tür. „Hallo, Lem! Wo ist der Herr, den ich zuletzt zu dir brachte?"
    „Ich habe ihn gerade ein Haus weitergeschickt", antwortete eine Männerstimme aus dem Nebenraum.
    „Dann gehe sofort zu McPhan und lasse ihn noch warten! Ich habe eine dringende Meldung für den Chef. Der Mann darf unter keinen Umständen vorgelassen werden!"
    Marshall hörte Stuhlscharren und ein paar Bemerkungen der Verwunderung. Die Anweisung wurde jedoch ausgeführt. Ein weiteres Türschloß klickte.
    „Hallo, Bill! Verzeih die Störung! Der Herr bei dir soll noch fünf Minuten warten. Der Chef hat gerade eine wichtige telefonische Unterredung und darf im Augenblick nicht gestört werden."
    „Wenn der Chef telefonierte, würde ich das wissen."
    „Der Anruf kommt noch aus der Zentrale. Du weißt also Bescheid."
    Der Mann, den die Dame mit Lem angesprochen hatte, kam ins erste Vorzimmer heraus. „Und jetzt erklärst du mir bitte, was das alles bedeutet, Marge!"
    „Dieser Herr wird es tun. Die gleiche Erklärung ist er auch mir noch schuldig."
    „Mein Name ist Linker", sagte John Marshall mit einer knappen Verbeugung. „Haben wir jetzt die Garantie, daß Captain Brown nicht zu Mr. Cannon vorgelassen wird?"
    „Ich heiße Steinberg", sagte der Mann mit dem Vornamen Lem ebenso höflich. „Was haben Sie uns zu berichten?"
    „Beantworten Sie mir bitte zunächst meine Frage, Mr. Steinberg! Ist Mr. Cannon für den Augenblick sicher?" Marshall wußte es bereits aus den Gedanken des anderen. Er wußte sogar, daß Cannon durch eine rote Warnlampe von Steinbergs Schreibtisch aus darüber in Kenntnis gesetzt worden war, daß etwas nicht stimmte und daß er die automatische Verriegelung seiner Tür nicht eher freigab, als bis die eventuelle Gefahr beseitigt war. All das wußte Marshall. Doch er konnte hier nicht als der Telepath auftreten, der er war, und mußte daher seine Fragen wie ein ganz normaler Mensch stellen.
    Steinberg lächelte zynisch. „Sie stellen seltsame

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