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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht
ausschließen. Doch um Genaueres zu wissen, mussten erst die
Untersuchungsergebnisse abgewartet werden.
    »Meldung an die Dienststelle! Einer unserer Leute soll sofort ins Le petit
Jardin gehen und Parkers Zimmer versiegeln. Er soll versuchen, mehr über den
Mann zu erfahren, der dort Gast war. Alles weitere dann später ...«
    Danach gab er seine Anweisungen und ließ ein zweites Mal innerhalb der
letzten Stunde den Bezirk rund um den Hof des Bauern Taillant absuchen. Es ließ
ihm keine Ruhe, dass Nicole Bonnard wie vom Erdboden verschluckt sein sollte.
Sie konnte sich irgendwo versteckt halten, um ihre Chance abzuwarten und dann
endgültig unterzutauchen, wenn sie alle weggefahren waren ... Aber so einfach
wollte es Sarget der Fliehenden nicht machen.
    Etwa achthundert Meter von dem Anwesen entfernt lag ein Teich, der von
hohen Büschen und Schilfgras umwachsen war. Dort neben einem Baum entdeckten
Sargets Beamte Reifenspuren. Sie führten quer über das Feld zu einem Seitenweg,
von dem aus man die Straße nach Maurs direkt erreichte.
    Nicole Bonnard hatte hier ihr Auto verborgen gehalten. Daran gab es wohl
keinen Zweifel mehr.
    Nachdenklich kehrten der Kommissar und seine Leute zu dem Peugeot zurück.
Nach einem abschließenden Gespräch mit Taillant gab Sarget seinen Männern das
Zeichen zum Aufbruch. Während der Fahrt sprach der Kommissar kein Wort. Er saß
da, und alles Leben schien aus seinem Körper gewichen. Da ertönte Michels
Stimme. »Wir müssen sie finden, Kommissar. Auf dem schnellsten Weg. Sie ist der
Schlüssel zur Klärung der Dinge, die uns jetzt noch beschäftigen. Das lass' ich
mir einfach nicht nehmen. Jemand, der nichts zu verbergen hat, verhält sich
nicht so ...«
    Sarget nickte, ohne den Blick zu wenden. »Wen müssen wir finden?«, fragte
er.
    »Nun, Mademoiselle Nicole Bonnard ...«
    »Sie nannte sich Nicole Bonnard, Michel. Wer aber gibt uns die Gewissheit,
dass sie wirklich diejenige war, für die sie sich ausgab? Wissen Sie, dass wir
in der allgemeinen Verwirrung überhaupt nicht auf die Idee gekommen sind, uns
ihren Ausweis zeigen zu lassen? Vielleicht hatte sie auch gar keinen dabei. Wer
weiß?«
    Die Mundwinkel des Assistenten fielen herab. »Aber ... aber, Kommissar,
darüber habe auch ich mir nicht den geringsten Gedanken gemacht. Natürlich,
daran hätten wir denken sollen. Aber weshalb sollte sie nicht Nicole Bonnard
gewesen sein? Schließlich gibt es keinen Grund dafür, dass wir ihre Worte
bezweifeln ...«
    Sarget nickte bedächtig. »Das habe ich mir auch gesagt, Michel. Aber ich
habe noch ein paar Überlegungen angestellt und bin zu einem überraschenden
Ergebnis gekommen: Sie kann überhaupt nicht Nicole Bonnard gewesen sein! Wissen
Sie auch, weshalb nicht?«
    Michel sah ihn an, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    »Weshalb nicht?«
    »Sie behauptete, noch vor ein paar Tagen mit ihrem Vater gesprochen zu
haben. Das ist unmöglich. Es ist allgemein bekannt, dass Professor Bonnard
schon seit einiger Zeit auf Reisen ist. Er hat zwar das Anwesen dort oben
gekauft ...« Mit diesen Worten wies Sarget auf die dunklen Umrisse des alten,
zerfallenen Bauernhofes auf der Anhöhe in der Ferne, »... aber er hat es bis
zur Stunde nicht betreten. Der Bauernhof ist nach wie vor unbewohnt. Das wissen
wir doch alle. Und in Maurs ist Bonnard nicht polizeilich gemeldet, er hat dort
auch keine Wohnung. Wie kann er also dann aus Maurs telefoniert haben? Sehen Sie,
Michel, und das ist es, was mich glauben lässt, dass Nicole Bonnard gar nicht
Nicole Bonnard gewesen sein kann! Wer aber war sie dann? Was hat sie mit
Taillant zu tun? Was mit den Vampirfledermäusen?«
    Er seufzte und lehnte sich zurück, und man sah ihm förmlich an, wie es
hinter seiner hohen Stirn arbeitete.
     
    ●
     
    Ein Hustenkrampf schüttelte seinen Körper. Er fühlte die Hitze, die rundum
herrschte und ihn wie in einen glühenden Mantel einhüllte.
    Larry Brent stöhnte gequält auf.
    Er hatte ungeheuren Durst. Er fühlte, wie er seine Glieder bewegen wollte,
um nach der Flasche zu greifen, die er vor sich sah. Doch sein Arm war schwer
wie Blei. Die Schläfrigkeit in ihm nahm auf eine schnelle und erschreckende
Weise zu. Und dieser Wunsch war noch größer als das Verlangen nach Flüssigkeit.
    Die Hitze ... die Hitze, die seine Glieder ausdörrte, wenn die nur nicht
gewesen wäre! Er schwitzte aus allen Poren. Dann hörte er das Knistern und
Prasseln der Flammen. Traum und Wirklichkeit mischten sich, ohne

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