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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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tut mir leid, Monsieur Brent,
dass ich Ihnen diese ... Unannehmlichkeit ... bereiten muss. Vorhin war die
Polizei da und hat uns mitgeteilt, dass Mister Parker heute Abend einen ...
Unfall erlitten hat. Wir wissen, es ist nicht jedermanns Sache, in einem Raum
zu schlafen, der neben einem Zimmer liegt, das von einem Mann gemietet war, der
während seiner Anwesenheit hier ums Leben kam. Wenn es Sie stört, dann werden
wir uns selbstverständlich darum bemühen, Ihnen im Lauf des kommenden Tages ein
anderes Zimmer zur Verfügung zu stellen. Doch im Moment ...«, wieder ein
Achselzucken, »... ist es leider unmöglich. Wir sind für diese Nacht total
belegt. Erst morgen wird sich etwas ändern ...«
    Larry nickte, drückte dem Portier ein Trinkgeld in die Hand, schloss die
Tür auf und ging ins Zimmer. Er machte sich nicht mal mehr die Mühe, das Licht
anzuknipsen.
    In dieser Nacht kam er auch nicht mehr dazu, zu baden, und er unterließ es
auch, sich auszukleiden. Er warf sich einfach auf das Bett, schlief auf der
Stelle ein und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf ...
     
    ●
     
    Als er erwachte, wusste er nicht, wie lange er geschlafen hatte. Er war
jedoch, wie es seine Art war, sofort hellwach, als er das Geräusch vernahm.
    Es kam aus dem Nebenzimmer.
    Larry Brent spürte, wie sich alles in ihm spannte.
    Aus dem Zimmer – nebenan? Das konnte nicht möglich sein! Zimmer 116 war
polizeilich versiegelt ... Er selbst hatte in der letzten Nacht mit eigenen
Augen das Siegel gesehen.
    Oder hatte er das nur geträumt? Unwillkürlich stellte er sich diese Frage.
    Nach all den Ereignissen, die seinen Organismus bis zur Erschöpfung
strapaziert hatten, wäre es kein Wunder gewesen, wenn er irgendwelchen
Fantasien zum Opfer gefallen war.
    Larry Brent richtete sich auf und stieg aus dem Bett. Er ging zur Wand und
legte lauschend das Ohr an.
    Auf der anderen Seite des Mauerwerks knackte etwas Metallisches, das er
nicht identifizieren konnte. Es folgte Stille, danach ein leises Rascheln. Das
kam von Papier ...
    Larry warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Es war vier Uhr morgens. Draußen graute bereits der Morgen.
    Auf Zehenspitzen bewegte sich der FBI-Agent zur Tür und öffnete sie leise.
Er schlich an der Wand entlang zur Nachbartür. Da sah er es sofort ...
    Das Siegel fehlte!
    Fast spurlos war es entfernt worden.
    Wer hatte Interesse daran, im Zimmer des toten Henry Parker zu schnüffeln?
    Wer ging das Risiko ein, das polizeiliche Siegel zu entfernen, das zum
Schutz wichtiger Nachforschungen angebracht worden war? Larry Brent überlegte
nicht lange, sondern handelte schnell, wie er es gewohnt war.
    Blitzschnell öffnete er die Tür. Ein Schritt über die Schwelle hinweg ...
    Mit einem einzigen Blick überschaute er die Situation.
    Er sah den Fremden am Tisch.
    Eine große, knochige Gestalt im kragenlosen Sommeranzug. Vor sich hatte der
Unbekannte einen geöffneten Koffer stehen. Utensilien lagen auf der Tischdecke.
Ein Block, zwei Fotografien, Larry erkannte, dass in einem Seitenfach des
Koffers ein Geheimfach eingebaut war. Der Fremde hatte die Dinge offensichtlich
daraus entnommen.
    Die Eindrücke, die Larry sammelte, dauerten nur eine Sekunde.
    Im dem Augenblick, als er eintrat – handelte der große, knochige Mann, dem
das Öffnungsgeräusch der Tür nicht entgangen war. Er riss den Koffer herum und
schleuderte ihn auf Larry Brent. Mit der anderen Hand griff er gleichzeitig
nach den Papieren auf dem Tisch. Doch er kam nicht mehr dazu, sie an sich zu
reißen.
    Larry Brent handelte noch eine Zehntelsekunde schneller. Mit einer raschen
Armbewegung griff er in den Koffer und schleuderte ihn einfach zur Seite.
    Mit dieser Abwehrreaktion hatte der andere nicht gerechnet. Nun wurde er
gezwungen, sich zu verteidigen, als sich Larry ihm entgegenwarf. Und für diese
Verteidigung – musste er beide Hände frei haben. Block, Fotografien und lose
Papiere fielen auf den Boden. Der Hagere drehte sich um seine eigene Achse.
Larrys wuchtig geführter Stoß ging daraufhin ins Leere. Durch den eigenen
Schwung wurde er direkt in den Sessel geworfen, der vor dem Fenster stand.
Larry verlor zwei Sekunden. Die reichten dem Hageren, um sich auf ihn zu
werfen.
    Die Faust des Mannes stieß ihm entgegen. Larry Brent versuchte, dem Angriff
noch auszuweichen. Doch er reagierte einen Moment zu spät. Er merkte, dass sein
Reaktionsvermögen durch die Ereignisse des zurückliegenden Abends doch merklich
gelitten hatte. Er verfügte noch

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