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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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längst nicht wieder über seine ursprüngliche
Kraft und Schnelligkeit. Die knochige Faust warf ihn zurück. Larry war
überrascht, wie viel Kraft in diesem hageren Körper steckte. Er fiel mit dem
Kopf gegen die Tischkante. Sein Schädel dröhnte, und er wusste später nicht
mehr zu sagen, ob er nicht doch für einen Augenblick das Bewusstsein verloren
hatte. Er ließ sich auf die Seite fallen, um dem Schatten zu entgehen, der da
neben ihm auftauchte.
    Er rechnete mit einem zweiten Angriff.
    Doch darauf kam es dem Fremden offensichtlich nicht an. Der Mann bückte
sich und suchte die Notizen zusammen, die verstreut auf dem Boden lagen. Er
wollte den Moment der Benommenheit für sich voll ausnutzen und von hier
verschwinden, ohne eine Sekunde mehr zu verlieren.
    Im Fallen fing sich Larry Brent ab. Er kam in die Hocke, schraubte sich
empor und stieg blitzschnell neben dem Unbekannten wieder auf. Als der
bemerkte, dass Larry den Schlag offensichtlich gut überstanden hatte, wollte er
sich nicht auf eine weitere Auseinandersetzung einlassen.
    Er suchte sein Heil in der Flucht.
    Doch diesmal war der FBI-Agent schneller.
    Es gelang ihm, den rechten Fuß des Knochigen zu packen. Der legte sich der
Länge nach auf den Teppichboden. Der Mann wehrte sich verzweifelt, und Larry
Brent musste einsehen, dass er es mit einem gleichwertigen Gegner zu tun hatte.
Der Hagere parierte jeden Judo-, jeden Jiu-Jitsugriff. Davon verstand er in der
Tat eine ganze Menge.
    Larry kam auf die Beine und ergriff den Unterarm seines Gegners, als dieser
blitzschnell nach einer Vase auf der Fensterbank angelte, um sie auf Larrys
Schädel zu zerschmettern. Die Vase zerschellte auf dem Boden, der Hagere
stöhnte unterdrückt. Nur mit Mühe gelang es ihm, sich dem hartem Griff zu
entwinden.
    Larry schleuderte seinen Gegner zurück.
    Da waren Stimmen vom anderen Ende des Ganges zu vernehmen.
    Der Fremde reagierte sofort. Ehe Larry es verhindern konnte, war er an der
Tür. In langen Sätzen hetzte er zur linken Seite des Korridors hinunter und
verschwand um die Ecke.
    Larry verlor keine Sekunde und setzte nach. Er sah, dass am vorderen
Gangende ein Pärchen die Stufen hochstieg. Die beiden schienen von einer
Festlichkeit zu kommen, denn sie waren vergnügt und unterhielten sich über ein
offensichtlich besonders witziges Ereignis an diesem Abend, so dass sie immer
wieder lachten. Sie hatten etwas getrunken, und das schien ihre Heiterkeit noch
anzustacheln. Sie waren so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie nicht mal
bemerkten, was sich fast zwanzig Meter hinter ihnen abspielte.
    Larry Brent setzte die Verfolgung fort und stürmte die Treppe auf der
linken Seite des Ganges hinab. Er hörte, dass unten eine Tür ins Schloss fiel.
    Eine Minute später war der FBI-Agent an der Terrassentür, riss sie auf und
hastete nach draußen. Die kühle Morgenluft streifte sein erhitztes Gesicht. Tau
lag auf den Plastiktischen und Stühlen. Blumen umrankten eine Pergola, die die
Terrasse in ihrer gesamten Breite umschloss. Schmale Stufen führten in einen
groß angelegten Garten.
    Der Hagere war wie vom Erdboden verschluckt.
    Larry Brent blickte sich um, gab dann aber nach drei Minuten die Verfolgung
auf, als er einsah, dass es keinen Sinn mehr hatte.
    Nachdenklich und enttäuscht kehrte er ins Le petit Jardin zurück.
    Im Haus herrschte Ruhe. Niemand von den Gästen schien etwas von dem
rätselhaften Zwischenfall bemerkt zu haben. Larry ging in das Zimmer 116. Dort
stand die Tür noch immer weit offen. Der Inhalt des Koffers, die Notizen und
die Fotografien lagen auf dem Fußboden verstreut. Larry drückte die Tür hinter
sich ins Schloss, dann sammelte er die Utensilien. Die Notizen interessierten
ihn besonders. Alles, was mit dem geheimnisvollen Mr. Parker zusammenhing,
faszinierte ihn. Er konnte sich dem Bann nicht entziehen. Die Geheimnisse, die
sich um den Toten rankten, verfolgten ihn auf eigenartige Weise.
    Henry Parker war einer großen Sache auf der Spur gewesen. Von diesem
Verdacht konnte man berechtigterweise ausgehen. Und er hatte sterben müssen,
weil er etwas entdeckt hatte, was er offensichtlich nicht wissen sollte. Hatte
Parker im Auftrag einer Organisation gearbeitet? Dieser Gedanke drängte sich
dem FBI-Agenten auf. Der Ring, die Inschrift stiegen vor Larrys geistigem Auge
auf: Im Dienst der Menschheit – X-RAY-18 ...
    Dann untersuchte der Amerikaner den Koffer. Als ausgebildeter FBI-Agent war
es für ihn kein Problem, das Geheimfach zu

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