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001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus

Titel: 001 - Das Grauen schleicht durch Bonnards Haus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Polizeigebäude entfernt wohnte er in einer kleinen Pension namens Le petit Jardin . Er war Amerikaner und
wusste bereits mehr als Sarget, der französische Geheimdienst und die französische
Regierung zusammen ...
     
    ●
     
    Henry Parkers Deckbezeichnung lautete X-RAY-18. Sie war nur einem kleinen
Kreis von Eingeweihten in den Vereinigten Staaten bekannt.
    Henry Parker gehörte zur PSA.
    Die Abteilung, in der er tätig war, hatte sich auf psychologische Mordfälle
spezialisiert. In der Psychoanalytischen
Spezialabteilung – kurz PSA genannt – wurden Fälle behandelt, die mit
herkömmlichen Methoden nicht zu klären waren. Männer, die für die PSA
arbeiteten, hatten die Erlaubnis, den ungewöhnlichen Vorkommnissen entsprechend
freie Entscheidungen zu treffen, denen gegenüber sie sich nur selbst
verantwortlich waren. Sich und ihrem Gewissen.
    Diese Agenten standen mit den höchsten Regierungsstellen in Verbindung, es
gab keine Tür, die ihnen verschlossen blieb. Und dies auf der ganzen Welt.
PSA-Agenten waren wahre Kosmopoliten. Zwischen den Regierungen der Erde gab es
Geheimverträge, die den Einsatz von PSA-Agenten in allen Staaten erlaubten.
Jede Regierung konnte einen PSA-Agenten anfordern, wenn es um einen Fall ging,
der nicht in die herkömmliche Sparte fiel und dessen Aufklärung besondere
Schwierigkeiten bereitete. Henry Parker hielt sich auf Anforderung der
französischen Regierung in Maurs auf. Als Tourist war er ins Land gekommen, um
den Gerüchten über die Vampire nachzugehen. Dabei war nicht mal der
Geheimdienst, der die bisherigen Unterlagen bearbeitet hatte, von seiner
Anwesenheit unterrichtet.
    X-RAY-18 hatte alle Fälle gründlich studiert, bei denen es angeblich zu
Begegnungen mit Vampiren gekommen war. Er hatte viele Wege gehen müssen, um die
Opfer zu finden, die er danach Schritt für Schritt beobachtete. Und unter den
beobachteten Fällen gab es einen, der sein besonderes Interesse erregt hatte. Er
stellte fest, dass in der Ortschaft Maurs ein Mann namens Simon Canol lebte,
der offensichtlich das Opfer eines Vampirs geworden war. Es gab da einige
Punkte, die X-RAY-18 aufmerksam gemacht hatten und sein Misstrauen weckten.
Canol schien ein besonderes Verhältnis zu den rätselhaften Vampiren zu haben,
von denen so viel gesprochen wurde, die aber bis zur Stunde noch kein Mensch
gesehen hatte ... auch Henry Parker nicht. Obwohl er sich fast Nacht für Nacht
in der Gegend herumtrieb.
    Henry Parker war gewissermaßen zu Canols Schatten geworden. Er hatte dessen
Leben und Gewohnheiten unter die Lupe genommen und dabei einige erstaunliche
Fakten zu Tage gefördert.
    Simon Canol war Biologe. Er selbst bezeichnete sich als Privatgelehrten und
schien zu dem bekannten Professor Bonnard, einem erfolgreichen Archäologen und
Historiker, der die Geschichte Ägyptens wie kein zweiter kannte, in einem
guten, freundschaftlichen Verhältnis zu stehen.
    Canol lebte und arbeitete in Maurs. Doch woran er eigentlich arbeitete,
vermochte niemand zu sagen.
    Er lebte zurückgezogen in seinem kleinen Haus, das auf einer Anhöhe am
Stadtrand lag. Regelmäßig spät abends verließ Canol seine Wohnung, wenn die
Stadt in tiefer Dunkelheit lag. Parker hatte herausgefunden, dass Canol immer
dasselbe Ziel hatte, und der Agent nahm sich vor, den Biologen an diesem Abend
heimlich zu verfolgen. Er hatte einen bestimmten Verdacht.
    Jetzt war es an der Zeit, sich Gewissheit zu verschaffen. Alles war bis ins
Detail durchdacht und geplant. Eigentlich konnte nichts schiefgehen.
    X-RAY-18 wandte sich vom Fenster ab, an dem er die ganze Zeit über
gestanden hatte. Sein schlanker, sehniger Körper streckte sich unter einem
tiefen Atemzug. Sein Zimmer lag im Halbdunkel. Er hatte die Vorhänge
vorgezogen; es war angenehm kühl im Raum. Draußen lastete die Hitze eines
staubigen Sommertages.
    Der PSA-Agent betrachtete eingehend die Skizze, die er angefertigt hatte.
Er faltete die schimmernde Folie nach sorgfältigem Studium schließlich zusammen
und verstaute sie in einem versteckten Fach seines Agentenkoffers. Dann trat er
erneut ans Fenster, blickte durch einen schmalen Spalt des Vorhangs, durch den
ein paar Sonnenstrahlen fielen. Das Licht reflektierte auf dem massiven
Goldring, der den Ringfinger seiner linken Hand zierte.
    Dieser Ring war ungewöhnlich gearbeitet. Er trug eine erhabene Weltkugel in
seiner Fassung. Unter den goldfarbenen Kontinenten der Erde schimmerte das
stilisierte Gesicht eines Menschen. In der schmalen

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