001 - Das Transmitter-Experiment
Gerät so zu sabotieren, dass es wie eine normale Panne aussieht.«
Fisher lächelte.
»Es wäre natürlich ein höchst interessanter Aspekt«, sagte Fischer. »Vor allem, weil alle Mitwirkenden am Projekt Star Gate von Anfang an unter strengster Kontrolle stehen. Wir haben sie ständig unter Beobachtung. Sie kommen kaum mit anderen Menschen in Kontakt, wohnen auf dem Werksgelände und wenn sie es verlassen, werden sie genau beobachtet. Ich mache das natürlich nicht gern, weil ich die persönliche Freiheit und die Privatsphäre der Menschen über alles schätze …«
Schon aus dem Tonfall konnte Frascati hören, wie Fisher es meinte.
Aber im Zuge der Entwicklung konnte Fisher nicht einmal anders handeln, wenn er Geheimnisse schützen wollte. Denn die Konkurrenz ging ebenfalls mit harten Bandagen vor. Und wenn Mechanics sich nicht ständig abschirmen würde, gäbe es die Firma längst nicht mehr.
»Auch die Mitarbeiter auf dem Mond sind isoliert«, fuhr Fisher fort. »Das bedeutet, dass der Saboteur dem Team von Anfang an angehören musste und er kann Kramert bislang nicht informiert haben. Wir wüssten es, wenn jemand Informationen nach draußen gebracht hätte, egal wie. Unseren Leuten entgeht nichts.«
»Sie sind also absolut sicher, dass Flibo dahinter steckt und kein anderer Konzern?«
Fisher lachte freudlos auf.
»Nur Flibo beschäftigt sich außer uns noch mit Transmittern und ich schätze Kramert für nicht so dumm ein, dass er seine Leute nicht bei uns einschleust. Hin und wieder erwischen wir ja mal einen von seinen Spitzeln.«
»Sie hassen Kramert, Fisher?«
Clint Fisher schüttelte den Kopf. »Ich hasse ihn nicht, Sir. Er tut bei Flibo nichts anderes als ich bei Mechanics. Aber wenn wir uns gegenüber stünden und er mir eine Gelegenheit gäbe, würde ich nicht zögern, ihn zu erschießen. Er ist gefährlich.«
»Sie sagten, der Saboteur hätte keine Möglichkeit gehabt, eine Nachricht nach draußen zu schleusen …«
»Keine«, wiederholte Fisher fest. »Er wird auch keine Anweisungen empfangen können. Er arbeitet gewissermaßen auf eigene Faust. Und da er keine Rückendeckung hat, erwischen wir ihn auch über kurz oder lang. Es kommt für mich ohnehin nur ein kleiner Personenkreis in Betracht.«
»Hoffentlich haben Sie recht, Fisher«, sagte Frascati dumpf. Der Pernod schmeckte ihm nicht mehr.
Wenn ein Flibo-Mann bis in das streng gesiebte Star Gate-Team hatte einsickern können, sah es für Mechanics nicht gerade rosig aus.
»Finden Sie den Verantwortlichen, Fisher«, sagte Frascati. »Oder Sie sind Ihr Geld nicht wert.«
Fisher lächelte kalt.
»Ich werde es mir merken«, sagte er.
*
Survival-Spezialist Haiko Chan lehnte wie zufällig an einem Fenster der großen Halle. Drinnen dominierte die Technik, draußen blühten Pflanzen und ließen den großen Gebäudekomplex nicht ganz so trist aussehen.
Chan schürzte die Lippen. Er sah dem Nuklearphysiker nach, der am anderen Ende der Halle verschwand. Warum hatte er nicht, wie sonst jeden Tag, den Ausgang benutzt, um in die Stadt zu fahren?
»Achtet auf Unregelmäßigkeiten!«, hatte Fisher seinen Leuten eingeschärft.
Das hier war eine Unregelmäßigkeit, während das Gespräch mit dem Reporter, diesem Nichtskönner, zur Routine gehörte.
Nach dem Gespräch hatte Nelles seine Absichten geändert.
Chan stieß sich ab und folgte Jerry Bernstein. Kurz bevor er ihn einholte, steckte er sich den Sonderausweis an den Jackenaufschlag. Dann sprach er Bernstein an.
Der Reporter fuhr herum. Er sah das Symbol des Sicherheitsdienstes am Ausweis und seufzte.
»Habe ich mich mit der falschen Hand geschnauzt?«, fragte er. »Oder warum sind Sie schon wieder hinter mir her?«
»Sie mögen die Kontrollen nicht, stimmt’s, Sir?«, fragte Haiko Chan. »Aber ich habe sie nicht erfunden und es gefällt mir auch nicht, hinter anderen Leuten her spionieren zu müssen. Wenn ich es nicht tue, fliege ich.«
»Gut, das war die Einleitung. Können Sie zur Sache kommen? Ich habe es eilig.«
»Ich schreibe Ihnen einen Zettel, dass ich Sie aufgehalten habe«, bot Chan an.
Bernstein pfiff durch die Zähne. »Ein Philanthrop.«
»Eine Hand wäscht die andere. Sie erzählen mir dafür, was Sie zu Nelles gesagt haben.«
»Ich habe ihm einen guten Tag gewünscht, ihn nach den Vorkommnissen des heutigen Mittags gefragt und ihm von der Unverschämtheit der verstärkten Kontrollen berichtet. Ende der Durchsage. Kann ich jetzt gehen?«
»Und daraufhin
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